Bekenntnis zum Moskauer Anschlag IS veröffentlicht Bild der angeblichen Attentäter
23.03.2024, 17:05 Uhr Artikel anhören
Schnell hat sich der IS zu dem Terroranschlag bei Moskau bekannt. Nun veröffentlicht die Terrormiliz ein Foto, auf dem die Attentäter zu sehen sein sollen. Sie hätten Russland einen "schweren Schlag" versetzt, heißt es. Russland geht bisher nicht auf das IS-Bekenntnis ein.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach dem Anschlag mit mehr als 130 Toten bei Moskau verpixelte Fotos der angeblichen Attentäter veröffentlicht. Der IS-Propagandakanal Amak postete dazu bei Telegram ein Bild mit vier Personen, deren Gesichter unkenntlich gemacht worden waren.
Die Kämpfer hätten bewaffnet mit Sturmgewehren, Pistolen und Bomben Russland einen "schweren Schlag" versetzt, hieß es in der Mitteilung. Der Anschlag sei Teil des "natürlichen Kontextes des tobenden Krieges" mit den "Ländern, die den Islam bekämpfen". Der Angriff habe "Tausenden Christen in einer Musikhalle" gegolten. Der IS bekämpft Anhänger des Christentums und betrachtet sie als Ungläubige.
Die Terrormiliz veröffentlicht immer wieder Fotos ihrer Mitglieder, nachdem diese bei Anschlägen oder auf der Flucht ums Leben gekommen sind. In diesem Fall sind die Gesichter verpixelt, was darauf hindeutet, dass die Täter noch leben.
Putin geht nicht auf IS-Bekenntnis ein
In einem Veranstaltungszentrum am Moskauer Stadtrand hatten am Freitag Täter offenbar wahllos auf Besucher geschossen. Behörden haben elf Verdächtige festgenommen, von denen mindestens vier direkt an dem Angriff auf das Veranstaltungszentrum beteiligt gewesen sein sollen. Der IS, der in Syrien gegen Russland kämpft und auch in der russischen Kaukasusregion aktiv ist, reklamierte den Anschlag für sich. Der IS, der in Syrien gegen Russland kämpft und auch in der russischen Kaukasusregion aktiv ist, hatte den Anschlag bereits zuvor für sich reklamiert.
Die russischen Behörden und auch Kremlchef Wladimir Putin gingen bisher nicht auf die Selbstbezichtigung des IS ein. Russische Propagandisten behaupteten bereits am Freitag recht schnell, dass hinter dem Anschlag die Ukraine stecken soll. Beweise dafür legten sie nicht vor. Die Ukraine, gegen die Russland seit mehr als zwei Jahren einen brutalen Angriffskrieg führt, wies die Gerüchte über eine Beteiligung deutlich zurück.
Die Täter konnten nach dem Anschlag in dem Auto, mit dem sie den Augenzeugen zufolge gekommen waren, fliehen. Das Auto wurde dann nach offiziellen Angaben gestoppt, in dem Wagen lagen demnach Waffen und tadschikische Pässe. Laut dem russischen Innenministerium handelt es sich bei den Attentätern nicht um Russen.
Die Behörden Tadschikistans wiesen nach Auftauchen von Passdaten mutmaßlicher Täter darauf hin, dass die namentlich genannten Männer sich nicht in Russland, sondern in der zentralasiatischen Republik aufhielten. Womöglich waren die Pässe der Verdächtigen gefälscht. Ein weiterer Tadschike halte sich in der russischen Stadt Samara auf, hieß es. Tadschikistan, das an Afghanistan grenzt und ein Rückzugsort auch von islamistischen Terroristen ist, wies eine Beteiligung an dem Verbrechen zurück.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP/rts