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Feuer in Rosneft-Raffinerie Ukraine greift Russland erneut mit Drohnen an

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Die Kuibyschew-Raffinerie in Samara wird wie diese in Rjasan vom Ölgiganten Rosneft betrieben.

Die Kuibyschew-Raffinerie in Samara wird wie diese in Rjasan vom Ölgiganten Rosneft betrieben.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Dem Drängen der USA zum Trotz greift die Ukraine erneut russische Ölraffinerien an. Die Flugabwehr will zahlreiche Drohnenangriffe abgewehrt haben. Doch in einer Anlage von Ölgigant Rosneft bricht ein Feuer aus.

Die Ukraine setzt ihre Drohnenangriffe auf russische Ölraffinerien trotz Warnungen der US-Regierung anscheinend unvermindert fort. Russische Behörden meldeten aus der rund tausend Kilometer von der Frontlinie entfernten Region Samara Angriffe auf zwei Raffinerien. Gouverneur Dmitri Asarow teilte bei Telegram mit, einer der Angriffe habe ein Feuer in der Kuibyschew-Raffinerie verursacht. Verletzte habe es nicht gegeben.

Die vom russischen Ölkonzern Rosneft betriebene Kuibyschew-Raffinerie ist mit einer Produktionskapazität von sieben Millionen Tonnen Öl pro Jahr eine der größten in der Region Samara, wie aus der offiziellen Website hervorgeht. Der Brand wurde den Angaben zufolge inzwischen gelöscht.

Weiterhin teilte Asarow mit, ein Drohnenangriff auf eine andere Ölraffinerie in der Region sei abgewehrt worden, "ohne die technische Ausrüstung zu beschädigen". Das russische Verteidigungsministerium meldete zudem, es seien insgesamt zwölf Drohnen über den Regionen Brjansk (fünf), Belgorod (fünf), Woronesch (eine) und Saratow (eine) vernichtet worden. Ferner seien über der Grenzregion Belgorod elf Raketen zerstört worden.

Zwei Tote in Belgorod

Bei den Angriffen in Belgorod wurden laut örtlichen Behörden zwei Menschen getötet und sieben weitere verletzt. Wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mitteilte, wurden zwei Bezirke sowie die gleichnamige Hauptstadt Belgorod von Drohnen und Luftangriffen der ukrainischen Armee getroffen. Er veröffentlichte ein Foto von einem Wohnhaus, dessen Fassade teilweise zerstört war. Ein Mann sei in Belgorod getötet worden, ein weiterer bei einem Drohnenangriff außerhalb der Stadt. Die Angaben können nicht überprüft werden.

Die britische Zeitung "Financial Times" hatte am Freitag berichtet, dass die US-Regierung die Ukraine dazu drängt, von Attacken auf russische Ölanlagen abzusehen. Hintergrund sei die Befürchtung einer Eskalation und weltweit steigender Ölpreise vor der US-Präsidentenwahl.

Benzinpreis in die Höhe treiben

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Die Angriffe erfolgten 24 Stunden, nachdem Russland eine seiner größten Luftangriffswellen in dem seit mehr als zwei Jahren andauernden Konflikt ausgeführt hatte, mit der dutzende Einrichtungen zur Energieversorgung in der Ukraine getroffen wurden. Mehr als eine Million Menschen waren danach zeitweise ohne Strom.

Die ukrainischen Geheimdienste haben in den vergangenen Wochen systematisch russische Ölraffinerien auch weit hinter der Front mit Kampfdrohnen beschossen. Militärexperten mutmaßen, dass die Ukraine mit den Attacken die Benzinpreise in Russland hochtreiben wolle, um eine öffentliche Diskussion über die Kosten des russischen Angriffs auf die Ukraine zu schüren. Steigende Ölpreise auf den Weltmärkten fürchten Ökonomen dagegen nicht: Russische Ölexporte hätten mit den Raffinerien nichts zu tun, sagen sie.

Quelle: ntv.de, gut/chr/dpa/AFP

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