RTL/ntv-Trendbarometer AfD fällt auf schlechtesten Wert seit Mai 2023
23.04.2024, 14:01 Uhr Artikel anhören
Für die AfD geht es im Trendbarometer weiter abwärts: Von ihrem Hoch im vergangenen Winter entfernt die Partei sich immer weiter und verliert in dieser Woche erneut an Zuspruch. Für die FDP gibt es in einer weiteren Umfrage miese Noten.
Für die AfD läuft es derzeit nicht so gut: Ihr Thüringer Parteichef Björn Höcke steht in Halle vor Gericht, im direkten Umfeld des Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, wurde ein mutmaßlicher Spion enttarnt, Vorwürfe gibt es auch gegen den Zweitplatzierten der Europaliste, Petr Bystron. Und in Münster läuft ein Verfahren, das klären soll, ob die AfD verfassungsfeindlich ist.
Auch die Umfragewerte der Partei sehen nicht gut aus: Im Trendbarometer von RTL und ntv gibt die AfD in dieser Woche einen Punkt ab und steht damit auf ihrem schlechtesten Wert seit Mai 2023. Die aktuellen Enthüllungen aus dem Krah-Umfeld waren zum Zeitpunkt der Umfrage noch nicht bekannt.
Die Werte aller anderen Parteien bleiben im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Die sonstigen Parteien, darunter auch die Linke und die Freien Wähler, legen in der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa erhobenen Umfrage zusammen einen Prozentpunkt zu.
Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 31 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), SPD 16 Prozent (25,7 Prozent), AfD 16 Prozent (10,3 Prozent), Grüne 12 Prozent (14,8 Prozent), FDP 5 Prozent (11,5 Prozent), BSW 5 Prozent (-). Die sonstigen Parteien kommen zusammen auf 15 Prozent. Der Anteil der Nichtwählerinnen und Nichtwähler sowie der Unentschlossenen liegt mit aktuell 25 Prozent über dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).
Auch bei der Kanzlerpräferenz ergeben sich in dieser Woche kaum Veränderungen. Würde der Bundeskanzler direkt gewählt, so würden sich unverändert 17 Prozent für SPD-Amtsinhaber Olaf Scholz, 22 Prozent für CDU-Chef Friedrich Merz und 16 Prozent für den grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck entscheiden.
Träte für die Grünen nicht Habeck an, sondern Außenministerin Annalena Baerbock, so würden sich 20 Prozent für Scholz, 25 Prozent für Merz und 16 Prozent für die Grünen-Politikerin entscheiden. Ihr Wert ist der einzige, der sich verändert: Baerbock verliert im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt.
Auf die Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird, nennen 15 Prozent die Union - ein Minus von einem Punkt. Der SPD trauen unverändert 9 Prozent politische Kompetenz zu, den Grünen 7 Prozent. 5 Prozent versprechen sich von der AfD die Lösung der Probleme in Deutschland, das sind zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche. Die FDP oder eine sonstige Partei nennen jeweils 3 Prozent der Befragten. 58 Prozent glauben, dass keine Partei mit den Problemen in Deutschland fertig wird; zwei Punkte mehr als in der Vorwoche.
Miese Noten für die FDP
In dieser Woche fragte Forsa für das Trendbarometer zudem Meinungen zur FDP ab, die am kommenden Wochenende in Berlin zu einem Parteitag zusammenkommt. Nur 14 Prozent der Deutschen sind der Auffassung, dass die FDP in der jetzigen Bundesregierung in ausreichendem Maße dafür gesorgt hat, die wirtschaftlichen Probleme in Deutschland in den Griff zu bekommen. 77 Prozent meinen, die FDP habe das nicht in ausreichendem Maße getan.
Dass die FDP in der derzeitigen Bundesregierung nicht ausreichend dafür gesorgt hat, die wirtschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen, meinen auch 56 Prozent der noch verbliebenen FDP-Anhänger sowie drei Viertel (74 Prozent) ihrer Wähler bei der vergangenen Bundestagswahl.
Dass die FDP in der jetzigen Bundesregierung die Interessen ihrer mittelständischen Kernwählerschaft, also der Handwerker, der kleinen Unternehmen oder der freien Berufe, gut genug vertreten hat, meint ebenfalls nur eine Minderheit von 21 Prozent der Deutschen. 69 Prozent finden das nicht.
Auch von den Wählern der FDP bei der letzten Bundestagswahl (72 Prozent) und selbst unter den derzeitigen Anhängern der FDP (60 Prozent) ist jeweils eine große Mehrheit der Auffassung, dass die FDP in der Bundesregierung die Interessen ihrer Kernwählerschaft nicht gut genug vertreten habe.
Nur 26 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass der Parteivorsitzende Christian Lindner der FDP bei den Wählern zu mehr Vertrauen verhilft. Von den derzeitigen FDP-Anhängern glauben das 41 Prozent, von den Wählern der FDP bei der Bundestagswahl 2021 noch weniger (22 Prozent). 43 Prozent aller Bundesbürger sehen gar keinen Einfluss Lindners auf das Ansehen seiner Partei.
Dass das Vertrauen zur FDP bei den Wählern nicht von Lindner abhänge, meint auch die Hälfte der derzeitigen FDP-Anhänger sowie der Wähler der FDP bei der vergangenen Bundestagswahl. 21 Prozent aller Bundesbürger (sowie 27 Prozent der FDP-Wähler von 2021) meinen sogar, dass sich Christian Lindners Parteivorsitz negativ auf das Vertrauen der Wähler zur FDP auswirke.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem16. und 22. April erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zur FDP wurden am 19. und 22. April erhoben. Datenbasis: 1011 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, hvo