Zutrauen in Ampel sinkt weiter Immer mehr Befragte wollen Neuwahlen im Bund
05.11.2024, 15:55 Uhr Artikel anhören
Ein Hinweisschild im Wahlkreis von Olaf Scholz bei der letzten Bundestagswahl. Kommt die nächste Bundestagswahl vorzeitig?
(Foto: picture alliance / ZB)
Im Osten der Bundesrepublik spricht sich eine Mehrheit für Neuwahlen aus. Auch bundesweit wächst laut RTL/ntv-Trendbarometer die Zustimmung zu Neuwahlen. Fast 30 Prozent der Befragten machen zudem FDP-Chef Lindner für ein Scheitern der Koalition verantwortlich.
Am Mittwochabend kommt noch einmal der Koalitionsausschuss zusammen. Die Spitzen von SPD, FDP und Grünen wollen ausloten, ob sie in der Haushalts- und Wirtschaftspolitik einen gemeinsamen Kurs finden. Andernfalls droht das Aus der Koalition - ein Jahr vor Ablauf der Legislaturperiode. Die Trauer darüber hielte sich laut RTL/ntv-Trendbarometer in Grenzen.
45 Prozent der Befragten sprachen sich in der Forsa-Umfrage für Neuwahlen aus. Das sind vier Prozentpunkte mehr als noch Ende September. 52 Prozent lehnten dagegen Neuwahlen ab. Im Osten ist sogar eine deutliche Mehrheit für Neuwahlen: 57 Prozent antworteten mit Ja und nur 41 Prozent mit Nein. Bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen hatten die Ampel-Parteien im Sommer überwiegend schlecht abgeschnitten.
Die Ampel-Krise geht Hand in Hand mit einer manifesten Wirtschaftskrise: Nicht nur Riesen wie Volkswagen bauen Stellen ab oder prüfen einen Stellenabbau. Die Arbeitsplatzverluste ziehen sich durch viele Industriebranchen. Gerade einmal 17 Prozent der Befragten trauen der Ampel-Koalition zu, bis zur Bundestagswahl 2025 noch Lösungen zur Bewältigung der Wirtschaftskrise zu finden. 82 Prozent der Befragten verneinten dies dagegen - dazu sei die Regierungskoalition nicht in der Lage.
Lindner ist Buhmann der Grünen-Anhänger
Sollte die Koalition vorzeitig platzen, nannten 32 Prozent Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesfinanzminister Christian Lindner als gleichermaßen verantwortlich für das Scheitern. Weitere 29 Prozent der Befragten nannten FDP-Chef Lindner als Hauptverantwortlichen. 18 Prozent nannten Vize-Kanzler Habeck und 15 Prozent den Regierungschef, Kanzler Scholz.
Unter den Grünen-Anhängern nannten gar 75 Prozent Lindner als Hauptverantwortlichen, bei den Anhängern der SPD 52 Prozent. FDP-Anhänger sahen zu 35 Prozent die Schuld bei allen Dreien, gefolgt von Scholz mit 28 Prozent.
Bei den Anhängern von CDU/CSU und AfD kommt Lindner hingegen gut weg: 16 Prozent der Unionsanhänger und nur 8 Prozent der AfD-Anhänger sehen Lindner als Hauptverantwortlichen. Stattdessen ist in beiden Lagern Habeck mit 28 Prozent (CDU/CSU) und 29 Prozent (AfD) die meistgenannte Einzelperson. 30 Prozent der Unionsanhänger und 50 Prozent der AfD-Anhänger benannten alle drei als gleichermaßen verantwortlich.
Quelle: ntv.de, shu