Kein Baerbock-Habeck-Internum Lang will Urwahl zur Kanzlerkandidatur der Grünen
26.01.2024, 08:48 Uhr Artikel anhören
"Unser Führungsanspruch besteht weiter", sagt Lang.
(Foto: picture alliance/dpa)
Unionspolitiker debattieren bereits seit Längerem ganz offen darüber, wer ihr Kanzlerkandidat bei der kommenden Bundestagswahl werden könnte. Ricarda Lang wünscht sich diese Entscheidung für die Grünen deutlich diskreter. Abstimmen soll schließlich nicht die Parteispitze, sondern ihre Basis.
Grünen-Chefin Ricarda Lang will die Entscheidung über die nächste Kanzlerkandidatur der Parteibasis überlassen. "Wenn es mehr als eine Bewerberin oder einen Bewerber für die Kanzlerkandidatur gibt, werden wir eine Urwahl machen", sagte Lang den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Frage, ob die grünen Regierungsmitglieder Annalena Baerbock und Robert Habeck wie beim letzten Mal die Entscheidung unter sich ausmachen könnten, verneinte Lang: "Die Partei ist in dieser Frage führend." Mit Blick auf die Bundestagswahl 2025 sagte Lang: "Unser Führungsanspruch besteht weiter - auch für das Jahr 2025." Die Union habe aber gezeigt, "dass es nicht das klügste Konzept ist, Kanzlerdebatten auf offener Bühne zu führen".
In der Union galten zuletzt neben CDU-Chef Friedrich Merz sowie CSU-Chef Markus Söder auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst als mögliche Kanzlerkandidaten. Mehrere CDU-Mitglieder sprachen sich bereits für Merz als Kandidaten aus. So sagte etwas CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann im "stern": "Friedrich Merz ist der Mann mit dem Plan." Gerade in einer Krise sei es wichtig, zu wissen, "wohin die Reise gehen soll, wie man dieses Land zusammenhält und nach vorne führt". Diese Anforderungen erfülle Merz. In der Union hat man sich darauf verständigt, die K-Frage im Spätsommer 2024 zu klären, rund ein Jahr vor der nächsten Bundestagswahl.
Auch Söder sah die "derzeitige Favoritenrolle ganz klar" bei Merz. Der bayerische Ministerpräsident versprach im "Deutschlandfunk" zudem ein "geordnetes Verfahren". "Am Ende machen die beiden Parteivorsitzenden einen Vorschlag und der wird sicherlich dieses Mal geschlossen sein."
Quelle: ntv.de, spl/AFP