RTL/ntv-Trendbarometer Scholz punktet eher bei Frauen, Merz bei Männern
06.08.2024, 14:01 Uhr Artikel anhören
Liegt es an der Haushaltsdebatte des Parteichefs? Im Sommerloch legt die FDP im RTL/ntv-Trendbarometer um einen Punkt zu. Bei der Kanzlerpräferenz steht es derweil unentschieden. Aber nicht, wenn es nach Geschlechtern geht. Und auch nicht im Osten.
Die Bundespolitik inklusive Kanzler und vielen Ministerinnen und Ministern befindet sich in der Sommerpause. Abgesehen von FDP-Chef Christian Lindner, der direkt einen neuen Haushaltsstreit vom Zaun bricht. Ob das seiner Partei in der Gunst der Wählerinnen und Wähler nutzt? Zumindest kann die FDP im RTL/ntv-Trendbarometer im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt auf 5 Prozent zulegen. Der Wiedereinzug in den Bundestag bleibt dennoch eine knappe Sache.
Ansonsten ändert sich wenig in der Zustimmung für die Parteien: Die Union bleibt klar stärkste Kraft, wie in der Vorwoche kommt sie auf 30 Prozent. Die SPD verharrt bei 15, die Grünen bei 11 Prozent. Die Ampel-Parteien liegen damit zusammen nur einen Punkt über CDU und CSU.
Die Linke kommt erneut auf 3, die AfD wieder auf 17 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) steht wie schon in den Vorwochen bei 7 Prozent. Die Freien Wähler befinden sich erstmals seit März wieder im messbaren Bereich und kommen auf 3 Prozent. Aus diesem Grund sinkt auch der Anteil der sonstigen Parteien: Sie verlieren vier Punkte auf 9 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 20 Prozent weiterhin unter dem Niveau der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).
Der Osten will weder Merz noch Scholz
Bei einer Direktwahl des Bundeskanzlers würden sich derzeit 28 Prozent für Kanzler Olaf Scholz von der SPD und ebenfalls 28 Prozent für CDU-Chef und Unionsfraktionschef Friedrich Merz entscheiden. Sie legen damit jeweils einen Punkt zu. 44 Prozent hätten keinen der beiden gern als Kanzler.
Im Osten Deutschlands ist die Ablehnung beider möglichen Kandidaten für die Bundestagswahl dabei größer: 22 würden sich hier für Scholz entscheiden (Westen: 29), 24 Prozent für Merz (Westen: 29). 54 Prozent der Ostdeutschen würden keinen der beiden wählen, im Westen äußern sich 42 Prozent entsprechend.
Interessant ist die Entscheidung, wenn es nach dem Geschlecht geht: Während bei den Männern Merz mit 32 klar vor Scholz (27) liegt, hängt bei den Frauen der Kanzler mit 29 Prozent den CDU-Chef (24) ab. Unter den Anhängern der jeweils eigenen Partei schneidet Scholz mit 74 Prozent wesentlich besser ab als Merz mit 62 Prozent. Immerhin 10 Prozent der Unions-Anhänger würden Scholz die Stimme geben. Merz kommt bei Wählern der Sozialdemokraten auf 4 Prozent.
Mehrheit traut keiner Partei Problemlösung zu
Nach 20 Prozent in der Vorwoche trauen nun 18 Prozent der Bundesbürger der Union am ehesten zu, mit den Problemen in Deutschland fertig zu werden. Der SPD trauen das 10 Prozent zu - innerhalb von zwei Wochen fällt dieser Wert um 3 Punkte. Den Grünen und der AfD trauen dies wie vor einer Woche 6 beziehungsweise 7 Prozent zu. 53 Prozent trauen keiner Partei die Lösung der Probleme in Deutschland zu.
Nur 17 Prozent der Bundesbürger erwarten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland in den kommenden Jahren. Mit 57 Prozent rechnen deutlich mehr weiterhin mit einer Verschlechterung. 23 Prozent erwarten keine Veränderung der wirtschaftlichen Lage.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 30. Juli und dem 5. August erhoben. Datenbasis: 2500 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.
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Quelle: ntv.de, mli