Dallas Mavericks im NBA-Finale Kleber greift nach Nationalteam-Zoff nach größtem Triumph
06.06.2024, 20:09 Uhr
Soll in Dallas abräumen und Dreier treffen: Maxi Kleber.
(Foto: IMAGO/Alterphotos)
Mit Maxi Kleber könnte nicht nur der zweite Deutsche, sondern sogar der zweite Würzburger NBA-Champion werden. Wie einst Dirk Nowitzki spielt auch er bei den Dallas Mavericks, selbst die Trikotnummern sind nahezu gleich. Nur seine Aufgabe auf dem Weg zum Titel ist eine andere.
Die Aura des großen Dirk Nowitzki spürt Maximilian Kleber in Dallas überall. "Jedes Mal, wenn Dirk bei einem Spiel ist und auf dem Screen gezeigt wird, jubeln alle", sagt der Basketball-Profi der Dallas Mavericks: "Wir haben immer noch den Nowitzki Way vor der Halle." Eine eigene Straße oder gar eine Statue dürfte die Arbeitsbiene Kleber wohl eher nicht bekommen - und dennoch könnte er mit einer NBA-Meisterschaft zumindest ansatzweise in Nowitzkis ikonische Fußstapfen treten.
Nowitzki und Kleber, beide aus Würzburg, wären die einzigen beiden NBA-Champions aus Deutschland, falls die Mavs die Boston Celtics in der Finalserie, die in der Nacht zum Freitag (2.30 Uhr/DAZN) startet, bezwingen sollten. Ein Lebenstraum für jeden Basketballer. So auch für Kleber, der im Jahr 2011, als sich Nowitzki als Final-MVP mit dem ersten Titel unsterblich machte, noch Schüler war und sein Abitur ablegte. Sollte Kleber dem "großen Blonden" 13 Jahre später nachfolgen, könnte er wohl auch sein Olympia-Aus sehr gut verschmerzen.
Bei WM-Sensation des DBB außen vor
Nach dem Zwist mit Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder im vergangenen Jahr, in dessen Folge Kleber seinen Verzicht auf die WM erklärt und Deutschland sensationell den Titel geholt hatte, hakte Kleber seine Olympia-Teilnahme früh ab. "Manche Sachen sollen einfach nicht sein", so Kleber im ran-Interview. Im vorläufigen 16-Mann-Kader für Paris, den Bundestrainer Gordon Herbert am Dienstag verkündet hatte, fehlte er folglich. Der volle Fokus gilt nun den NBA-Finals, zumal Kleber gerade erst von einer Schulterverletzung zurückgekehrt ist.
Gegen Boston schaut dann sicherlich auch Nowitzki zu, mit dem sein alter Teamkollege Kleber bei Mavs-Heimspielen auch heute noch gerne quatsche. Offiziell fungiert Nowitzki als Berater in Dallas, doch Ratschläge braucht Kleber längst nicht mehr. Mit sieben Jahren NBA-Erfahrung im Gepäck gilt der Hüne von 2,08 Metern als feste Größe im Team um die Superstars Luka Dončić und Kyrie Irving. Anders als die beiden - oder Nowitzki vor ihnen - ist Kleber nicht für die Kunststücke zuständig, die in Sozialen Medien viral gehen. Der Franke wird bezahlt, um zu hart zu rackern, damit andere glänzen können. Nowitzkis Trikot mit der Nummer 41 hängt unter der Hallendecke und wird nicht mehr vergeben, Kleber trägt die 42 - und weiß um seine Rolle.
"Three and D", verteidigen und gelegentlich mal einen Dreier treffen - das ist sein Metier. "Wir haben mit Kyrie und Luka zwei Experten, die in der Offensive gut spielen können", sagt Kleber selbst: "Für mich geht es darum, defensiv gut zu spielen, die richtigen Plays zu machen und meine Teammates freizubekommen." Diese Qualitäten sind den Mavs insgesamt 33 Millionen US-Dollar wert, die Kleber durch seinen noch bis 2026 laufenden Dreijahresvertrag einstreicht. Sollte Kleber in Finalspiel sieben gegen Boston den goldenen Pass auf Dončić spielen, wird sich jeder Penny gelohnt haben.
Quelle: ntv.de, fpa/sid