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Weltverband vergibt Turnier neu Russland verliert Eishockey-WM 2023

In St. Petersburg entsteht ein neues Eisstadion - das ohne WM nun "nur" noch vom ortsansässigen Eishockey-Klub genutzt werden dürfte.

In St. Petersburg entsteht ein neues Eisstadion - das ohne WM nun "nur" noch vom ortsansässigen Eishockey-Klub genutzt werden dürfte.

(Foto: imago images/ITAR-TASS)

Knapp ein Jahr vor Beginn der Eishockey-Weltmeisterschaft 2023 zieht der Weltverband das Turnier aus Russland ab. Die eigentlich in St. Petersburg geplante Austragung wird aus Sicherheitsgründen abgesagt. Das russische Nationalteam ist bereits seit Februar suspendiert.

Der Eishockey-Weltverband IIHF (International Ice Hockey Federation) hat Russland die WM 2023 entzogen. Dies teilte der Verband nach einer Council-Sitzung mit. Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine sei die "Sicherheit und das Wohlergehen von Spielern, Offiziellen, Medienvertretern und Fans" gefährdet, hieß es in der Begründung. Ursprünglich hätte vom 5. bis 21. Mai 2023 in St. Petersburg gespielt werden sollen.

Ein neuer Spielort wird nun Ende Mai während der WM in Finnland (13. bis 29. Mai) bekannt gegeben. Zuletzt war Russland auch die Junioren-WM 2023 in Nowosibirsk und Omsk entzogen worden. Für das laufende Jahr hatte die IIHF bereits alle in Russland geplanten Veranstaltungen gestrichen und auch die Nationalteams Russlands und des russischen Verbündeten Belarus vom bevorstehenden WM-Turnier ausgeschlossen.

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Bereits Anfang April hatte Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), seine Überzeugung ausgedrückt, dass das Turnier nicht in St. Petersburg ausgetragen wird. "Ich kann mir nach heutigen Gesichtspunkten nicht vorstellen, dass wir in Russland eine WM spielen werden", so Reindl vor rund dreieinhalb Wochen. Der DEB hatte infolge des vom russischen Präsidenten Wladimir Putin befohlenen russischen Einmarsches in die Ukraine am 24. Februar erfolgreich die Suspendierung des Landes im Weltverband gefordert.

Die IIHF hatte darüber hinaus Ende März eine Untersuchung gegen ihren langjährigen Präsidenten René Fasel eingeleitet, dem eine große Nähe zu Putin nachgesagt wird. Dieser präsentierte sich in der Vergangenheit wiederholt als großer Eishockey-Fan. Dem Schweizer Fasel wiederum, von 1994 bis 2021 Chef der IIHF, wird vorgeworfen, sich nicht vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu distanzieren. Er unterhält zudem nach wie vor enge Kontakte zum russischen Verband und soll Berater der Kontinental Hockey League (KHL) sein, auch wenn er einen offiziellen Vertrag dementiert. Da bisher kein Ergebnis dieser Untersuchung öffentlich geworden ist, dürfte diese weiterhin andauern.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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