Landsmann Koepfer hält gegen Zverev quält sich bei Australian Open durch Auftaktmatch
16.01.2024, 13:29 Uhr
Dominik Koepfer macht Alexander Zverev das Leben schwer.
(Foto: IMAGO/AAP)
Alexander Zverev hat bei den Australian Open wie immer große Träume. Ausgerechnet ein deutscher Landsmann lässt ihn aber schon zum Auftakt ganz schön leiden. Dominik Koepfer habe "fantastisch gespielt", so die deutsche Nummer eins. Sein eigenes Spiel dagegen findet Zverev "schrecklich".
Alexander Zverev streifte sich sein schweißgetränktes T-Shirt vom Leib und stapfte erleichtert, aber abgekämpft zum Sieger-Interview: Deutschlands Tennisstar hat zum Start seiner Titel-Mission bei den Australian Open einem aufmüpfigen Dominik Koepfer und nervigen Insekten getrotzt. Deutschlands Nummer eins bezwang in Melbourne seinen Landsmann mit Mühe 4:6, 6:3, 7:6 (7:2), 6:3 und muss sich für den Traum vom ersten Grand-Slam-Titel deutlich steigern.
"In den ersten Runden musst du erstmal deinen Rhythmus finden. Ich muss besser spielen und hoffe, das mache ich ab morgen", sagte Zverev im On-Court-Interview: "In der ersten Runde bin ich immer schrecklich. Aber auch Respekt an Dominik, er hat fantastisch gespielt."
Bei den schwül-warmen Bedingungen zeigte der Olympiasieger eine insgesamt schwache Leistung und leistete sich viele vermeidbare Fehler. Zverev erwischte in der Margaret Court Arena einen ganz schwachen Start. Statt des Weltranglisten-Sechsten bestimmte Koepfer das Geschehen. Mit seinen wuchtigen Grundschlägen brachte er Zverev immer wieder in Bedrängnis. Die Unzufriedenheit war diesem deutlich anzumerken. Der 26-Jährige kassierte ein frühes Break, blickte hadernd in Richtung seiner Box und gab den ersten Satz nach nur 37 Minuten ab.
Becker: "Ging heute nicht um Schönheitspreis"
Im zweiten Durchgang leistete sich Koepfer dann eine kleine Schwächephase. Zverev nutzte das zu einem Break zum 4:2 und schaffte nach 1:22 Stunden den Satzausgleich. Doch Sicherheit gab ihm das nicht. Weiterhin tat sich der gebürtige Hamburger bei immer noch hochsommerlichen Temperaturen am Abend sehr schwer. Beim Stand von 4:5 musste Zverev sogar zwei Satzbälle abwehren, ehe er sich den Durchgang nach 2:30 Stunden im Tiebreak holte.
Nun hatte Zverev die Partie endlich im Griff, ließ sich auch von Insekten nicht stören und verwandelte nach 3:12 Stunden seinen zweiten Matchball. In der zweiten Runde trifft Zverev auf den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein.
Zverev war stark ins Jahr gestartet und hatte vom Triumph beim United Cup ein gutes Gefühl mit nach Melbourne genommen. Als Nummer sechs der Welt zählt der Hamburger beim ersten Major-Turnier des Jahres zum Favoritenkreis. Sein bestes Ergebnis in Melbourne ist der Halbfinaleinzug 2020. "Ich würde das mal als Arbeitssieg bezeichnen. Aber es ging heute nicht um einen Schönheitspreis, sondern dass er in die zweite Runde gekommen ist", sagte Boris Becker als TV-Experte bei Eurosport.
Von den deutschen Tennisprofis hatte vor Zverev sonst nur Jan-Lennard Struff das Ticket für die zweite Runde gelöst. Daniel Altmaier, Yannick Hanfmann und Maximilian Marterer scheiterten an ihren Auftakthürden.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa