Mühevoller Australien-Open-Start Qualifikant erweist sich als Riesenproblem für Djokovic
14.01.2024, 14:33 Uhr
Großer Respekt für eine große Leistung: Djokovic hat Mühe gegen Prizmic.
(Foto: AP)
Die Australian Open sind das Lieblingsturnier von Novak Djokovic. Doch beim diesjährigen Auftakt muss er sich ganz schön mühen. Der kroatische Qualifikant Dino Prizmic fordert ihn gewaltig. So sehr, dass der Serbe beinahe auf den Spuren von Boris Becker unterwegs gewesen wäre.
Novak Djokovic hat seine Mission Titelverteidigung bei den Australian Open mit einem mühevollen Sieg begonnen. Der Grand-Slam-Rekordchampion setzte sich in Melbourne nach über vier Stunden Spielzeit mit 6:2, 6:7 (5:7), 6:3, 6:4 gegen den kroatischen Qualifikanten Dino Prizmic durch und konnte keinerlei Kräfte sparen. Djokovic wäre der erste Titelverteidiger seit Boris Becker 1997 gewesen, der bereits in der ersten Runde ausscheidet.
Djokovic musste gegen den 18-Jährigen um jeden Punkt kämpfen, Prizmic gewann bei seinem Grand-Slam-Debüt mit zunehmender Spieldauer die Sympathien der Zuschauer in der vollbesetzten Rod Laver Arena. Djokovic haderte immer wieder mit sich, erst ab Ende des dritten Satzes übernahm er die Spielkontrolle. Erst seinen siebten Matchball nutzte er zum Sieg. "Er verdient jeden Applaus, er ist ein unfassbarer Spieler", sagte Djokovic über seinen Gegner: "Er hat mich für mein Geld wirklich laufen lassen."
Der 36-Jährige, der das erste Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison bereits zehnmal gewinnen konnte, zeigte in der Rod Laver Arena ungewohnte Schwächen. Nach einem einfach gewonnenen ersten Satz unterliefen ihm zahlreiche leichte Fehler, zudem spielte der 18 Jahre alte Prizmic plötzlich groß auf.
Im dritten Satz lag Djokovic sogar ebenfalls schon ein Break hinten, kämpfte sich dann aber zurück in die Partie und drehte den Durchgang noch zu seinen Gunsten. Damit war der Widerstand von Prizmic, der im vergangenen Jahr bei den French Open in Paris den Junioren-Wettbewerb gewonnen hatte und in Melbourne sein Grand-Slam-Debüt bei den Herren gab, erst einmal gebrochen.
Djokovic zog im vierten Satz schnell auf 4:0 davon. Zwar kämpfte sich Prizmic noch einmal heran, nach 4:01 Stunden verwandelte der 24-fache Grand-Slam-Turnier-Champion aber seinen siebten Matchball. Es war sein 29. Sieg in Serie in Melbourne. 2019, 2020, 2021 und 2023 holte Djokovic Down Under den Titel. 2022 durfte er wegen seiner fehlenden Corona-Impfung in Melbourne nicht antreten.
In der zweiten Runde trifft der Serbe, der in Australien seinen insgesamt elften Triumph anpeilt und in den vergangenen fünf Jahren viermal den Titel gewann, auf den Australier Alexei Popyrin oder dessen Landsmann Marc Polmanns.
Auch Rublew mit Mühe
Zuvor hatte Jannik Sinner als erster Topspieler die zweite Runde erreicht. Angefeuert von seinen "Carota Boys" auf der Tribüne setzte sich der italienische Davis-Cup-Champion in seiner Auftaktpartie problemlos 6:4, 7:5, 6:3 gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp durch. "Mein erstes Spiel in dieser Saison, es bedeutet mir sehr viel, mit einem Sieg zu starten", sagte Sinner: "Körperlich fühle ich mich gut in Form, die erste Runde ist nie einfach. Also kann ich mit dem heutigen Tag zufrieden sein." In der nächsten Runde trifft der Weltranglistenvierte auf Jesper de Jong aus den Niederlanden. Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres zählt Sinner zum engsten Favoritenkreis, sein bestes Ergebnis in Australien ist der Viertelfinaleinzug 2022.
Andrey Rublev, Nummer fünf der Welt, übersprang seine Auftakthürde hingegen ebenfalls nur mit großer Mühe. Der Russe setzte sich gegen den Brasilianer Thiago Seyboth Wild in einem Fünfsatz-Krimi 7:5, 6:4, 3:6, 3:6, 7:6 (10:6) durch und bekommt es in Runde zwei mit dem US-Amerikaner Christoph Eubanks oder dem Japaner Taro Daniel zu tun.
Für den Italiener Matteo Berrettini ist das Turnier unterdessen schon beendet, der Halbfinalist von 2022 kann wegen einer Fußverletzung nicht zu seinem für Montag angesetzten Match gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas antreten und zog zurück.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa