Nach Chaos beim WM-Finale Formel 1 bereitet hochkarätige Entlassung vor
28.01.2022, 14:51 Uhr
Masi und seine Rennleitung standen während der Saison 2021 wiederholt in der Kritik.
(Foto: imago images/HochZwei)
Offizielle Ergebnisse sollen zwar erst im März verkündet werden, die Tendenz aber scheint jetzt schon eindeutig. Rennleiter Michael Masi muss Berichten zufolge seinen Posten räumen. Grund dafür sind die Entscheidungen, die zur Kontroverse um das Finale der Formel-1-Saison führten.
Das Finale der Formel-1-Saison 2021 war das vielleicht denkwürdigste in der Geschichte der Motorsport-Königsklasse: Nach einer umstrittenen Entscheidung der Rennleitung entschied Max Verstappen den Kampf um die WM-Krone gegen Lewis Hamilton erst in der letzten Runde für sich. Nun zieht die Rennserie offenbar weitreichende Konsequenzen.
Denn um eine Wiederholung des viel diskutierten Geschehens beim Formel-1-Finale 2021 in Abu Dhabi zu verhindern, plant die Formel 1 laut der britischen "BBC" eine Umstrukturierung des Renn-Managements. FIA-Rennleiter Michael Masi könnte demnach der scharfen Kritik der letzten Wochen zum Opfer fallen. Dem Bericht zufolge herrscht in der Szene die Meinung vor, Masi habe bei der Umsetzung der Regeln nicht korrekt gehandelt.
Vor allem das Hin und Her um die Safety-Car-Phase, die Verstappen letztlich den Titelgewinn ermöglichte, wirft ein schlechtes Bild auf den Australier. "Insider sprechen von einer Serie an Fehlern", heißt es. Laut "BBC" soll die Rennleitung daher künftig auf mehrere Schultern verteilt werden soll. Angeblich sollen Regelhüter eingeführt werden, die strittige Situation in "einem ruhigeren Umfeld" bewerten. Dem deutschen Fußball-Fan wird in diesem Fall sofort der berühmte "Kölner Keller" in den Sinn kommen. Dort entscheiden die Videoschiedsrichter strittige Szenen aus der Bundesliga sowie der 2. Liga.
Zweifel an Glaubwürdigkeit des Rennleiters
Das "Motorsport-Magazin" schreibt zudem, dass künftig weitere Renndirektoren an der Strecke bei der Regelumsetzung helfen sollen. So soll unter anderem verhindert werden, dass die Teams direkten Einfluss auf die Rennleitung nehmen. In Abu Dhabi kontaktierten sowohl Mercedes als auch Red Bull Masi direkt und forderten eine Korrektur der Entscheidungen.
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Ob Masi künftig aber überhaupt noch Ansprechpartner ist, steht dem Bericht zufolge in den Sternen. Einige Teams sollen der FIA empfohlen haben, ihn zu ersetzen. Mit Verweis auf "hochrangige Insider" berichtet "BBC" von Zweifeln daran, dass Masi weiterhin glaubwürdig ist. Abu Dhabi war demnach nur der Gipfel einiger Fehler. Dass vor dem Start der Saison 2022 ein neuer Renndirektor installiert wird, sei das "wahrscheinlichste Szenario".
Eine solche Entscheidung könnte auch die Ungewissheit um Lewis Hamilton beenden. Der nicht nur, aber eben auch im Zusammenhang mit Masis Entscheidungen entthronte Weltmeister hat sich seit Abu Dhabi ein öffentliches Schweigen auferlegt. Mercedes bestätigte jüngst auf Anfrage von RTL/ntv, dass auch von den Ergebnissen der FIA-Untersuchung abzuhängen scheint, ob der siebenfache Champion seine Karriere fortsetzt oder nicht. Er hatte die Rennleitung während der letzten Runden harsch kritisiert.
Auch die Reaktion von offizieller Seite legt zumindest nicht nahe, dass Masi die volle Rückendeckung genießt. Der neue FIA-Boss Mohammed Ahmed bin Sulayem ließ verkünden, man werde die "alle notwendigen Entscheidungen im Anschluss an eine detailreiche Untersuchung der Vorkommnisse fällen". Entscheidungen werden am 18. März bei einer Sitzung des Weltrates in Bahrain vor dem Formel-1-Saisonauftakt erwartet.
Quelle: ntv.de, tsi/sport.de