Schubsen, beleidigen, spucken Atlético-Stars rasten nach CL-Knockout aus
14.04.2022, 09:40 Uhr
Stefan Savic (r.) verpasste Raheem Sterling (l.) eine Kopfnuss.
(Foto: IMAGO/Pressinphoto)
Eklat in der Champions League: Nach einer äußerst hitzigen Schlussphase des Viertelfinal-Rückspiels zwischen Atlético Madrid gegen Manchester City folgt eine noch hitzigere Eskalation in den Katakomben des Stadions. Sogar die Polizei soll zur Beruhigung um Hilfe gebeten worden sein.
Das intensive und dramatische Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals Atlético Madrid gegen Manchester City ist von einer völlig überdrehten Schlussphase samt Rudelbildung, Platzverweis und insgesamt zwölf Minuten Nachspielzeit überschattet worden. Die Partie endete 0:0, die Engländer um ihren Startrainer Josep Guardiola kamen aber dank eines 1:0-Erfolgs im Hinspiel knapp weiter. Doch das verkam nur zur Randnotiz.
Die Nachspielzeit zuvor war nämlich richtig schäbig gewesen. Unter dem Druck des drohenden Knockouts packte Atlético die maximale Härte aus. Verteidiger Felipe säbelte an der Seitenlinie Youngster Phil Foden erst um und trat dann noch nach - ob absichtlich oder nicht, ist unklar. Der deutsche Referee Daniel Siebert zeigte ihm daraufhin die Gelb-Rote Karte. Das passte den Gastgebern gar nicht. Rudelbildung, Schubserei, unschöne Worte waren die Folge. City-Profi Jack Grealish wurde von Stefan Savic auch noch wuchtig an den Haaren gezogen. Zuvor hatte er bereits Raheem Sterling mit einem Kopfstoß attackiert. Der Nationalspieler aus Montenegro sah dafür nur Gelb.
Siebert zeigte gleich sieben Verwarnungen in der Nachspielzeit; auch Atléticos extrem extrovertierten Coach Diego Simeone traf es. Er meckerte von der Seite nonstop und beklatsche fortan höhnisch die Entscheidungen. Es blieb beim 0:0. Die Emotionen bei den Rojiblancos kochten dann erst recht über. Wie englische Medien berichten, soll Savic Gegenspieler Grealish im Spielertunnel erneut angegangen haben. Weitere Personen seien hinzukommen. Daraufhin musste offenbar die Polizei eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern. Videos unter anderem bei Twitter zeigen wilde Tumulte im Spielertunnel.
"Sie sollten sich dafür schämen"
Laut der spanischen Zeitung "Marca" soll Atléticos Abwehrmann Sime Vrsaljko den zuvor ausgewechselten City-Star Kyle Walker im Spielertunnel provoziert und mit Torwart-Handschuhen beworfen haben. Mithilfe der Polizei seien die Teams dann getrennt worden. Vrsaljko soll laut "Marca" auch in Walkers Richtung gespuckt haben. Der englische Ex-Nationalspieler Rio Ferdinand verurteilte bei BT Sport die Vorfälle: "Geschmackloses Verhalten der Atlético-Spieler. Sie sollten sich dafür schämen."
Anders als im ersten Duell hatte Atlético zuvor auf dem Feld versucht, Manchesters Passmaschine mit frühem Anlaufen zu stören. Das hinterließ durchaus Eindruck - Madrid konnte aus dem guten Beginn aber keinen Nutzen ziehen. Die Spanier erzwangen zwar einige Ballverluste, bei den Zuspielen in die Spitze fehlte es ihnen ebenfalls an Präzision. Wie es schnell und schnörkellos geht, zeigte Manchester: Am Ende einer starken Kombination traf Ilkay Gündogan (30.) den linken Pfosten, die Gäste erhöhten nun den Druck, der Führungstreffer noch vor der Pause gelang aber auch ihnen nicht. Atlético stemmte sich im zweiten Durchgang vehement gegen das drohende Aus. Weltmeister Antoine Griezmann (57.) schoss aus 20 Metern knapp vorbei, auch Rodrigo de Paul (70.) verzog aus aussichtsreicher Position. Manchester entglitt zunehmend die Kontrolle.
Quelle: ntv.de, tno/msc