"Nicht in ein Loch gefallen" Beim BVB dominiert nach Frust jetzt die Erleichterung
08.11.2023, 08:29 Uhr
Füllkrug feierte sein erstes Tor in der Champions League.
(Foto: IMAGO/Team 2)
Borussia Dortmund atmet auf. Nach der enttäuschenden Pleite in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern gewinnt das Team von Edin Terzic in der Champions League. Und das überzeugend, wie sich alle Protagonisten einig sind. Für Stürmer Niclas Füllkrug gibt es sogar eine Premiere.
Die Erleichterung war groß. Der reife Auftritt beim 2:0 (1:0) über Newcastle United half bei Borussia Dortmund ein Stück weit über den demütigenden Ligagipfel gegen den FC Bayern (0:4) nur drei Tage zuvor hinweg. "Ich bin sehr zufrieden, dass wir nicht in ein Loch gefallen sind und uns in dieser Saison durch eine schlechte Phase vieles versauen", kommentierte der zum "Man of the Match" gekürte Torschütze Julian Brandt (79.) den verdienten Erfolg. Wie schon beim 1:0 im ersten Duell gegen die Engländer zwei Wochen zuvor, stellte der BVB auch diesmal das bessere Team. "Das war von hinten bis nach vorn eine sehr gute Performance", befand Brandt.
Ähnlich wie der Nationalspieler wirkte auch Sebastian Kehl wie von schweren Lasten befreit. "Das war die richtige Antwort. Man sieht, was diese Mannschaft leisten kann - auch in dieser Gruppe. Ich glaube, man muss einiges von der Kritik, die wir am Samstag einstecken mussten, heute revidieren", sagte der Sportdirektor mit Bezug auf die heftige Medienschelte für die Dortmunder im Anschluss an das Spiel gegen München. "Mit zwei Siegen gegen Newcastle haben wir ein richtig gutes Statement abgeliefert."
"So ein Spiel kann man mal herausheben, wir haben gegen eine Topmannschaft gespielt", betonte auch Niclas Füllkrug. "Wir haben uns mit sehr viel harter Arbeit in eine tolle Ausgangsposition gebracht", sagte er. "Wir haben alles in der eigenen Hand." Doch er mahnte die Mannschaft dazu, nicht gleich abzuheben: "Demut an den Tag legen, arbeiten, arbeiten und die Hausaufgaben machen."
Er konnte auch individuell noch feiern, hat er in der Partie doch das erste Tor seiner Karriere im Europapokal geschossen. Dafür musste er fast 30 Jahre alt werden, Nationalspieler, WM-Teilnehmer und fast 300-maliger Erst- und Zweitligaspieler sein. "Wir verlieren eigentlich zweimal fast den Ball, aber sind immer gieriger als der Gegner", sagte er über seinen Führungstreffer in der 26. Minute. "Und am Ende schießen wir das Tor. Mein erstes vor der Gelben Wand - tolle Emotionen."
Nach schwachem Start in die als besonders schwer eingestufte Gruppe F gegen Paris (0:2) und den AC Mailand (0:0) hat sich das Team von Trainer Edin Terzić eine vielversprechende Ausgangsposition im Kampf um das Achtelfinale verschafft. Weil Paris (6 Punkte) wenige Stunden später in Mailand (5) mit 1:2 unterlag, übernahm der BVB (7) sogar die Tabellenführung. "Dafür, dass uns nach zwei Spielen schon viele abgeschrieben hatten, sieht es jetzt ganz gut aus", sagte Brandt. Auch Kehl ist guter Dinge, dass der Bundesliga-Vierte in der Königsklasse überwintert: "Jetzt haben wir es in der eigenen Hand und wollen es uns nicht mehr nehmen lassen."
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa