Fußball

"Wenn spaltende Kräfte wirken" Boss des FC Bayern spricht Klartext zur AfD

Die Blauen sind beim FC Bayern traditionell nicht erwünscht.

Die Blauen sind beim FC Bayern traditionell nicht erwünscht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Am kommenden Sonntag spielt nicht nur der FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt, sondern zeitgleich endet auch der Wahltag. Der Wahlkampf zur Bundestagswahl 2025 reicht tief in die Gesellschaft und besorgt auch die, die mit dem Fußball doch eigentlich nur für Unterhaltung sorgen wollen.

Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer blickt mit Sorge auf den gesellschaftlichen Rechtsruck und das Erstarken der AfD. "Wenn spaltende Kräfte wirken, ist das eine Gefahr für die Demokratie, die uns seit Jahrzehnten Frieden und Freiheit beschert", sagte Hainer der "Sport Bild".

Fußball und Sport seien das Kerngeschäft des Klubs: "Aber es gibt gewisse Punkte in einer Gesellschaft, da sollten ein Verein und seine Persönlichkeiten aufstehen und ihre Stimme erheben." Mit Blick auf die Bundestagswahl am kommenden Sonntag appellierte Hainer, "sich aktiv für unsere Demokratie einzusetzen."

Die Bayern-Fans äußerten sich während des Spielsg gegen Celtic Glasgow zusätzlich auch noch zu München und den Folgen.

Die Bayern-Fans äußerten sich während des Spielsg gegen Celtic Glasgow zusätzlich auch noch zu München und den Folgen.

(Foto: IMAGO/Sven Simon)

Dass ein AfD-Politiker Mitglied eines Gremiums beim FC Bayern werden könnte, ist für Hainer nicht vorstellbar "bei einer Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird, unsere Gesellschaft spaltet und versucht, unsere Demokratie auszuhöhlen."

Das sei auch nicht mit der Satzung vereinbar, die die Werte und Haltung des Klubs sehr klar definiere. "Der FC Bayern ist sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, und die freiheitlich-demokratische Grundordnung in der Bundesrepublik Deutschland ist ein einzigartiges Gut", sagte Hainer.

DFL mit Wahlaufruf, Zweitligist mit Sondertrikot

Am vergangenen Donnerstag hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) "alle Fußballfans" dazu aufgerufen, bei der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar ihre Stimme abzugeben. In seinem Wahlaufruf betonte der Ligaverband demokratischen Diskurs, Toleranz sowie Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus als Werte, die "der Fußballfamilie auch bei der Wahl als Orientierung" dienen sollen.

"Über alle parteipolitischen Grenzen hinweg heißt unser gemeinsames Team Demokratie", schrieb die DFL. Allein die 36 Vereine der Bundesliga und der 2. Liga zählen mehr als zwei Millionen Mitglieder.

Am Wahltag setzt unter anderem der Zweitligist Darmstadt 98 ein Zeichen für die Demokratie: Beim Heimspiel gegen Schalke 04 werden die Lilien (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de) in einem Sondertrikot mit der Aufschrift "Demokratie wählen. Gegen Ausgrenzung und Rassismus" bestreiten.

Der Verein sei zwar, wie in der Satzung festgeschrieben, parteipolitisch neutral, sowohl in der Satzung als auch im Leitbild seien aber gemeinsame Werte fest verankert, teilt der SVD mit. Demokratie, Toleranz und Respekt seien für die Lilien unverhandelbar. "Der Verein tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen und anderen diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden entgegen", heißt es in der Vereinssatzung.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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