Fußball

Bittere Erkenntnis für Darmstadt Bundesliga-Letzter gibt im Abstiegskampf vorzeitig auf

Trainer Torsten Lieberknecht glaubt nicht mehr an den Klassenerhalt.

Trainer Torsten Lieberknecht glaubt nicht mehr an den Klassenerhalt.

(Foto: IMAGO/Thomas Frey)

Mit nur zwei Siegen aus 28 Spielen ist der SV Darmstadt 98 abgeschlagenes Schlusslicht der Bundesliga. Nach der Klatsche im direkten Abstiegskampf-Duell mit dem FSV Mainz 05 geben sich die Verantwortlichen bei den Lilien keinen Illusionen mehr hin.

Nach dem gefühlten K.o. im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga wollte der sichtlich enttäuschte Torsten Lieberknecht keine Durchhalteparolen mehr bemühen. "Wir müssen extrem realistisch sein", sagte der Trainer des abgeschlagenen Tabellenletzten SV Darmstadt 98 im Anschluss an das bittere 0:4 (0:1) des Aufsteigers im Kellerduell beim FSV Mainz 05. Eine Rettung vor dem Abstieg "wäre nach diesem Spiel ein mehr als großes Wunder", befand Lieberknecht ehrlich.

Die seit 21 Partien sieglosen Hessen liegen sechs Spieltage vor dem Saisonende bereits neun Punkte hinter dem Relegationsplatz 16, auf dem weiter die Mainzer stehen. Angesichts der Negativserie und der schwachen Leistung am Samstag wollte Lieberknecht gar nicht erst Hoffnungen wecken. "Es ist nicht einfach, eine Mannschaft immer wieder aufzurichten, wenn man das Gefühl hat, man kann die Wende nicht schaffen", räumte der 50-Jährige ein.

Er werde die Mannschaft aber nicht im Stich lassen, "sondern versuchen, sie auf die letzten Erstligaspiele, so muss man es sehen, ordentlich vorzubereiten. Für mich als Trainer geht es jetzt darum, die Jungs als Team zusammenzuhalten und die kommenden Aufgaben sauber zu beenden, damit wir uns vernünftig aus der Liga verabschieden", sagte Lieberknecht.

Darmstadt-Kader zu schwach für die Bundesliga

Im Nachbarduell in Mainz offenbarten die Hessen vor 33.000 Zuschauern erneut zu viele Defizite, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison ziehen. Die Defensive ist zu anfällig, die Offensive zu harmlos. Unter dem Strich bleibt die Erkenntnis, dass der Kader des Aufsteigers schlicht nicht bundesligatauglich ist. Präsident Rüdiger Fritsch glaubt wie Lieberknecht daher nicht mehr an den Klassenverbleib. "Wir können alle die Tabelle lesen", sagte der Lilien-Boss. Für Kapitän Fabian Holland geht es in den nächsten Wochen in erster Linie darum, "Herz zu zeigen. Das sind wir dem Verein und den Fans schuldig."

In Mainz gelang dies nicht. "Wir haben es nicht geschafft, die einhundert Prozent auf den Platz zu bekommen. Es ist ein extrem bitterer Tag", befand Holland. Andreas Hanche-Olsen (32. Minute), Brajan Gruda (60.) und Jae-sung Lee mit einem Doppelpack (80./84.) besiegelten die verdiente Niederlage für die Gäste.

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"Uns war allen bewusst, was heute auf dem Spiel stand. Doch wir waren nicht gut genug", sagte Abwehrspieler Christoph Klarer und fügte hinzu: "Es tut uns extrem leid - für die Fans und den gesamten Verein. Es tut sehr, sehr weh. Aber wir werden die Saison mit Stolz und Ehre zu Ende spielen."

Das forderte auch Torwart Marcel Schuhen, der sich trotz der Pleite weiter kämpferisch gab. "Wenn wir uns jetzt hinstellen und sagen würden, wir sind abgestiegen, wäre das dem Verein absolut nicht würdig. Wir haben eine Verantwortung den Leuten gegenüber, die Woche für Woche mit uns arbeiten. Deshalb würde ich das extrem respektlos allen anderen gegenüber finden", sagte Schuhen.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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