Supercup in Saudi-Arabien? DFL-Chefin denkt über Bundesliga-Playoffs nach
06.02.2022, 10:11 Uhr
Hopfen will die Liga attraktiver machen.
(Foto: dpa)
Wie kann die Fußball-Bundesliga attraktiv und wirtschaftlich sein? Sich darüber Gedanken zu machen, ist die Hauptaufgabe von Donata Hopfen. Als DFL-Chefin nimmt sie andere Ligen und Sportarten in den Blick - und sich womöglich ein Beispiel. Etwa, wenn es um Saudi-Arabien als Spielort geht oder um Playoffs.
Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen schließt Playoffs in der Fußball-Bundesliga und einen deutschen Supercup in Saudi-Arabien nicht aus. "Die Liga wäre natürlich attraktiver, wenn sie mehr Wettbewerb an der Spitze hätte", sagte die 45-Jährige der "Bild am Sonntag" mit Blick auf den möglichen zehnten Titel des FC Bayern München in Serie. "Wenn uns Playoffs helfen, dann reden wir über Playoffs. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass die Bayern in den letzten Jahren ein Superjob gemacht haben."
Die Münchner seien durch die ständigen Erfolge in der Champions League auch wirtschaftlich "immer größer geworden". Bei der Zukunftsgestaltung der Fußball-Bundesliga wehrt sie sich gegen Denkverbote und würde vor drastischen Maßnahmen nicht zurückschrecken. "Es gibt für mich keine heiligen Kühe", sagte die Nachfolgerin von Christian Seifert.
Hopfen warnt vor Abwärtsspirale
Auf die Frage, ob es auch für die Bundesliga denkbar sei, wie die Spanier den Supercup mit vier Mannschaften in Saudi-Arabien auszutragen, sagte Hopfen: "Jede Maßnahme, die uns in Zukunft Geld bringen soll, muss zu uns passen. Ich finde aber, wir können in dieser Hinsicht aktuell gar nichts ausschließen." Hopfen hatte vergangene Woche erklärt, dass der Bundesliga durch die Pandemie ein Verlust in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden Euro droht.
Die DFL müsse angesichts der starken internationalen Konkurrenz und der heftigen finanziellen Auswirkungen der Pandemie "aufpassen, dass wir nicht in eine Abwärtsspirale geraten", betonte die 45-Jährige. Zugleich forderte sie, "den Fan wieder mehr in den Mittelpunkt zu stellen". Dies sei "unsere wichtigste Aufgabe für die Zukunft".
Hopfen befürwortet die Regulierung der Spielergehälter und hofft hier auf einen Schulterschluss der Top-Ligen in Europa. An der 50+1-Regel will sie festhalten, diese sei kein "Erfolgsblocker". Ohne sie wäre zwar möglicherweise "einiges einfacher. Aber wäre das noch unsere Bundesliga?"
Abschaffen würde Hopfen die Bezeichnung "Die Mannschaft". "Für mich war und bleibt es auch in Zukunft die Nationalmannschaft", sagte sie. Den ungeliebten Slogan zu verbannen, hatte unlängst der Dortmunder Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ins Gespräch gebracht, der in Präsidium und Aufsichtsrat der Deutschen Fußball Liga sitzt.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid