Läuft's wie 2000? DFL enthüllt die Pläne mit der Meisterschale
22.05.2023, 14:22 Uhr
In der Bundesliga naht die Entscheidung, wer die Meisterschale gewinnen wird.
(Foto: Matthias Balk/dpa)
Der Kampf um die Deutsche Meisterschaft wird in diesem Jahr am 34. Spieltag entschieden. Es ist so spannend, wie schon ewig nicht mehr. Dem FC Bayern droht nach der bitteren Pleite gegen RB Leipzig eine titellose Saison. Das stellt die DFL vor eine logistische Herausforderung.
Das Original der Meisterschale wandert zum letzten Bundesliga-Spieltag ins Stadion von Borussia Dortmund. Wie die Deutsche Fußball Liga bestätigte, wird bei der Partie des FC Bayern München beim 1. FC Köln nur eine Kopie der Trophäe bereitliegen. Die Rangfolge ergibt sich wie schon früher aus der Tabelle: Der BVB führt vor der Begegnung gegen den FSV Mainz 05 mit zwei Punkten Vorsprung auf die Münchner. Dem Rekordmeister droht nach der 1:3-Niederlage gegen RB Leipzig eine titellose Saison. Dortmund winkt die insgesamt neunte Meisterschaft und die erste seit 2012, zudem kann die Borussia die Münchner Dominanz mit zuletzt zehn Titeln in Serie brechen.
Geht es nach dem FC Bayern, sollte sich gerne die Geschichte des spektakulären Finals der Saison 1999/2000 wiederholen. Auch damals startete der Rekordmeister als Jäger in den 34. Spieltag. Die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld empfing den SV Werder Bremen im Olympiastadion, knapp 18 Kilometer weiter wollte Tabellenführer Bayer Leverkusen bei Aufsteiger Spielvereinigung Unterhaching die erste Meisterschaft der Klubgeschichte klar machen. Ein Punkt hätte den Westdeutschen gereicht, um die Schale - das Original, das der damals zuständige DFB ins Münchener Umland geschickt hatte - überreicht zu kommen.
Doch weil Leverkusens Nationalspieler Michael Ballack, der zwei Jahre später zum FC Bayern wechseln würde, den Ball ins eigene Tor spitzelte, ein gewisser Markus Oberleitner den Tabellenführer endgültig stürzte und der Verfolger parallel den SV Werder Bremen 3:1 schlug, durfte Bayern-Kapitän Stefan Effenberg die Schale (in Kopie) doch noch in den Himmel über dem Olympiastadion recken. Es war eine Meisterschaft, mit der niemand mehr gerechnet hatte. Die große Routine im selbstverständlichen Titelsammeln entwickelten sie ja erst später, als sie zehnmal in Serie die Deutsche Meisterschaft holten.
"Es ist ein Traum", jubelte Hitzfeld. "Die schönste Meisterschaft, weil die überraschendste", fand der damalige Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge. "Ein besonderer Titel", meinte Klubpatron Uli Hoeneß. "Ich habe noch nie so glückliche Spieler gesehen", jubelte Effenberg. "Ich bin ziemlich high von dem Adrenalinstoß", gab der stets beherrschte Hitzfeld zu. Es war das bisher letzte Mal, dass der Zweite am letzten Spieltag noch den Tabellenführer stürzte.
Wer die Schale - welche Variante auch immer - an den neuen Meister am Samstag übergibt, will die DFL im Laufe der Woche mitteilen. Im vergangenen Jahr tat dies die damalige DFL-Chefin Donata Hopfen, von der sich der Dachverband inzwischen getrennt hat. Interimsmäßig hat die DFL derzeit in Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt) und Oliver Leki (SC Freiburg) zwei Geschäftsführer.
Quelle: ntv.de, ter/dpa