Wie weiter gen Achtelfinale? Der BVB hat den Matchball, Bayer hat mächtig Druck
25.10.2022, 11:13 Uhr
Erling Haaland könnte Borussia Dortmund wieder weh tun.
(Foto: IMAGO/Sportimage)
Zum ersten Mal überhaupt spielen fünf deutsche Klubs in der Champions League - und für alle kann der Weg noch ins Achtelfinale führen. Die Voraussetzungen sind aber sehr unterschiedlich. Am 5. Spieltag stehen vor allem Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt unter Ergebnisdruck.
Die Gruppenphase der Champions League ist in die heiße Phase eingetreten, am 5. Spieltag können für die fünf deutschen Klubs schon Entscheidungen fallen. Der FC Bayern München hat seine Dinge bereits gewohnt souverän geregelt, die anderen vier Vertreter aus der Bundesliga können ebenfalls noch aufs Weiterkommen hoffen. Manche haben es selbst in der Hand, andere brauchen Hilfe. Die Lage der Bundesligisten in der Champions League - ein Überblick:
Bayer Leverkusen (Gruppe B):
Für Bayer Leverkusen läuft es in der Bundesliga mies. Richtig mies. Der Vorjahresvierte steht nach dem 11. Spieltag mit nur neun Punkten auf Platz 15, immerhin kletterte man mit dem 2:2 gegen den VfL Wolfsburg vom Relegationsplatz. Und in der Champions League sieht es kaum besser aus: Mit nur drei Punkten ist Leverkusen vor dem vorletzten Spieltag Schlusslicht in Gruppe B. Bei einer Niederlage an diesem Mittwoch bei Atlético Madrid (21 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de) würde die Mannschaft von Neu-Trainer Xabi Alonso die Gruppenphase als Tabellenletzter beenden.
Nur bei einem Sieg wäre das Überwintern im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb für die Werkself noch möglich - wenn der FC Porto zuvor nicht beim bereits für das Achtelfinale qualifizierten FC Brügge gewinnt. Gewinnt Leverkusen und der FC Porto nicht, müsste der Bundesligist am 6. Spieltag dennoch auch bei einem eigenen Sieg gegen den FC Brügge noch einmal auf Schützenhilfe hoffen: Gewinnt Porto zum Gruppenphasen-Abschluss gegen Atlético, wäre Bayer Leverkusen auch bei zwei Siegen aus den beiden letzten Spielen ausgeschieden.
FC Bayern München (Gruppe C):
Vier Spiele, vier Siege: Der FC Bayern hat sich in der starken Gruppe C schon früh aller Sorgen entledigt. Das Weiterkommen ist schon sicher, mit einem Sieg am Mittwoch (21 Uhr/ DAZN und im Liveticker auf ntv.de) beim FC Barcelona wäre auch der Gruppensieg sicher. Gewinnt Inter Mailand vorher nicht gegen das punktlose Schlusslicht Viktoria Pilsen, ist das eigene Ergebnis sogar egal für das Endklassement.
Kompliziert ist es in der Gruppe jedoch für den FC Barcelona, der sich vor der Saison mit Torjäger Robert Lewandowski und für insgesamt über 150 Millionen Euro verstärkt hatte: Gewinnt Inter Mailand sein Spiel gegen den tschechischen Meister, sind die Katalanen zum zweiten Mal in Serie schon in der Gruppenphase der Champions League gescheitert.
Dem FC Bayern ist das herzlich egal: "Lewy ist bei Bayern schon sehr verwöhnt gewesen, immer mindestens im Achtelfinale zu stehen und weiterzukommen", sagte Bayern-Nationalspieler Leon Goretzka vor dem Wiedersehen mit dem ehemaligen Kollegen. "Aber jetzt können wir darauf keine Rücksicht mehr nehmen."
Eintracht Frankfurt (Gruppe D):
Für Eintracht Frankfurt ist die Situation sehr einfach - und doch so kompliziert: Mit zwei Siegen gegen Olympique Marseille und Sporting Lissabon erreicht der Europa-League-Sieger sicher das Achtelfinale der Champions League. Mit einer Niederlage am Mittwoch gegen Olympique Marseille (21 Uhr/ DAZN und im Liveticker auf ntv.de) wäre der erste Ausflug des Klubs in die Königsklasse schon sicher nach der Gruppenphase beendet.
Eintracht Frankfurts Aufsichtsratsvorsitzender Philip Holzer hofft derweil zusätzlich, dass es im Rückspiel gegen Olympique Marseille nicht zu erneuten Fan-Ausschreitungen kommt. "Das ist die Arbeit der Exekutive. Ich bin sicher, alle handelnden Personen werden das Notwendige unternehmen, um entsprechend vorbereitet zu sein", sagte Holzer in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Das Hinspiel in Marseille wurde von schweren Ausschreitungen überschattet. Ein Eintracht-Fan wurde schwer verletzt. Vor dem Anpfiff und während des Spiels am 13. September in Marseille waren aus beiden Fanblöcken immer wieder Leuchtraketen auf die gegnerischen Fußball-Anhänger gefeuert und Böller geworfen worden. "Was da passiert ist, hat mich erschüttert: Es herrschten kriegsähnliche Zustände." Bei einem Unentschieden müssen die Hessen zweimal hoffen: Dass Sporting Lissabon nicht parallel bei Tottenham Hotspur gewinnt und dass die Londoner zum Gruppenphasen-Finale Olympique Marseille schlagen.
RB Leipzig (Gruppe F):
Mit Glasgower Schützenhilfe ist für RB Leipzig der vorzeitige Sprung in die K.o.-Phase der Champions-League möglich. Voraussetzung ist jedoch ein Sieg am Abend (21 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de) gegen den Titelverteidiger Real Madrid, der seit 16 Pflichtspielen unbezwungen ist. Gelingt ein "Dreier" gegen die Königlichen, müsste Celtic Glasgow parallel noch gegen Schachtjor Donezk gewinnen.
Der spanische Meister macht den Sachsen dabei ein kleines Türchen auf: Mit Weltfußballer Karim Benzema, Fede Valverde und Luca Modric traten drei Stammkräfte die Reise gar nicht erst an. Benzema fehlte schon zuletzt beim 3:1 in der spanischen Liga gegen den FC Sevilla wegen einer Muskelverletzung. Valverde, der gegen Sevilla das 3:1 erzielte, bekam einen Schlag aufs Bein und pausiert. Der einstige Weltfußballer Modric wurde in letzter Minute noch aus dem Kader genommen, die Gründe dafür nannte Real am Montag nicht.
Auch bei einer eigenen Niederlage hätte RB das Weiterkommen in der eigenen Hand: Mit einem Sieg nächste Woche bei Schachtar Donezk.
Borussia Dortmund (Gruppe G):
Nicht ausgeschlossen, dass Borussia Dortmund (7 Punkte) sich schon freuen kann, bevor am Abend (21 Uhr/ Amazon Prime und im Liveticker auf ntv.de) das eigene Spiel gegen Manchester City angepfiffen wird: Trennen sich der FC Sevilla und der FC Kopenhagen (jeweils 2 Punkte) im frühen Spiel des Tages unentschieden, steht der Champions-League-Sieger von 1997 sicher im Achtelfinale. Ein eigenes Remis würde das vorzeitige Weiterkommen bedeuten, wenn der FC Sevilla den dänischen Meister schlägt.
Gewinnt Kopenhagen in Spanien, muss Borussia Dortmund gegen Manchester City gewinnen, um auch rechnerisch völlig sorgenfrei in der kommenden Woche nach Kopenhagen zum Gruppen-Finale reisen zu können. Durch das 3:0 aus dem Hinspiel hat der Bundesligist ein komfortables Polster - denn bei Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich.
Quelle: ntv.de, ter