Was wird aus Kolo Muani? Eintracht zieht PSG genüsslich in 100-Millionen-Euro-Poker
21.08.2023, 11:20 Uhr
Frankfurts Randal Kolo Muani war mit seinem Treffer der Matchwinner im Hessen-Derby.
(Foto: Arne Dedert/dpa)
Dino Toppmöller feiert gegen Darmstadt 98 eine gelungene Bundesliga-Premiere. Doch bei Eintracht Frankfurt dreht sich alles um den drohenden Abgang von Topstürmer Randal Kolo Muani. Die Eintracht betont aber: "Unsere Grundintention ist nicht, ihn zu verkaufen."
Seinen emotionalen Premierensieg im Hessen-Derby konnte Dino Toppmöller nur kurz genießen, ehe ihn die aus Paris kommende Drohkulisse wieder knallhart einholte. "Ich würde es am liebsten bejahen, dass er noch länger hier bleibt", sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt zähneknirschend über seinen Topstar Randal Kolo Muani: "Aber wie lange er noch da ist, kann ich nicht beantworten. Das erste Angebot ist da - jetzt warten wir mal ab."
Ein Abschied des Toptorschützen auf der Zielgeraden des Transferfensters rückt immer näher. Zwischen 65 und 70 Millionen soll die erste offizielle Offerte von PSG liegen - noch viel zu wenig für die Eintracht. Die erwartet eigentlich eine Summe im dreistelligen Millionenbereich. Für Kolo Muani sei "ein Brief gekommen", bestätigte Sportvorstand Markus Krösche und setzte sein bestes Pokerface auf. Inhalt? "Weiß ich nicht mehr!"
"Grundintention ist nicht, ihn zu verkaufen"
Während des 1:0 (0:0) gegen Darmstadt soll der französische Meister laut Sport1 wohl erstmals nachgebessert haben. Dennoch scheint es offen, ob der goldene Treffer vom Sonntag tatsächlich bereits Kolo Muanis (40.) Abschiedstor gewesen ist. Krösche zuckte bei dieser Frage nur ratlos mit den Schultern, stellte aber klar: "Kolo kommt am Montag zum Training". Er gehe derzeit auch von einem Einsatz des Franzosen am Donnerstag (19 Uhr/RTL+ und im Liveticker bei ntv.de) in der Conference League bei Lewski Sofia aus.
"Unsere Grundintention ist nicht, ihn zu verkaufen", betonte der 42-Jährige: "Momentan beschäftige ich mich nur mit Plan A." Das wäre ein Verbleib. Aber man werde "sehen, wie es sich in den nächsten Tagen entwickelt". Gänzlich unvorbereitet für einen Abgang wäre der akribische Krösche im Hintergrund sicher nicht.
PSG mangelt es nicht am nötigen Kleingeld
Die zum Auftakt noch fahrige Mannschaft lässt sich von der Thematik nicht aus der Ruhe bringen. Das sei "eine Situation, auf die wir uns nach der letzten Saison einstellen konnten", meinte Torhüter Kevin Trapp. Ein möglicher Transfer in dieser Preisklasse brauche eben "Zeit". PSG dürfte es nach dem Abgang von Neymar nach Saudi-Arabien nicht am Kleingeld fehlen, mit der Spielerseite soll schon seit einigen Wochen Einigung bestehen.
"Wenn er weggeht, wäre es für uns sehr schmerzhaft", sagte Makoto Hasebe, Frankfurts seit Sonntag mit 39 Jahren und 214 Tagen ältester Bundesligaspieler. Es brauche in der Mannschaft "mehr Torschützen, nicht nur einen Stürmer". Kolo Muani waren in seiner Premierensaison direkt 15 Treffer gelungen, kein anderer aktueller Kaderspieler war in der vergangenen Spielzeit öfter als siebenmal erfolgreich. Toppmöller hat die Hoffnung auf seinen Offensivstar noch nicht ganz aufgeben. "Im Moment ist Kolo da", so der Coach, "und wir sind total froh, dass er da ist und hoffen, dass er noch ein bisschen bleibt und das eine oder andere Tor für uns schießt".
Quelle: ntv.de, tno/sid