Timo Werner trifft doch noch Endlich ein Tor für VAR-Experten wider Willen
03.10.2021, 15:40 Uhr
Er kann es doch.
(Foto: imago images/Uk Sports Pics Ltd)
Timo Werner trifft in der Premier League. Als Stürmer ist das der Job des Fußballers und trotzdem ist es eine Nachricht wert. Weil der deutsche Nationalspieler seit April vergeblich daran arbeitet. Unzählige Male steht ihm der Videobeweis im Weg. Bis jetzt die Erlösung da ist.
Timo Werner musste lachen. Was er am verregneten Londoner Samstagnachmittag erlebt hatte, war "die Geschichte meiner ganzen Chelsea-Zeit in einem Spiel" zusammengefasst. Werner hatte sich für den FC Chelsea gegen den FC Southampton aufgerieben. Ihm wurde zum 16. (!) Mal in seiner Blues-Zeit ein Tor nach Videobeweis aberkannt. Und am Ende traf er doch noch regulär zum vorentscheidenden 2:1 (84.) - zum ersten Mal in der Premier League seit April.
"Das war nicht nur wichtig für mich, sondern für die ganze Mannschaft", sagte er nach dem 3:1 (1:0) sichtlich erleichtert. Die vergangenen Spiele seien "nicht so einfach" gewesen, hatte ihn Trainer Thomas Tuchel doch meist nur als Joker gebracht. Schon machten Wechselgerüchte die Runde. Diesmal durfte Werner von Beginn an neben Neuzugang Romelu Lukaku ran und traf per Kopf zum vermeintlichen 2:0 (41.).
Doch wegen eines Fouls in der Entstehung wurde das Tor zurückgenommen - typisch, fand Tuchel: "Jedes Mal, wenn er ein Tor schießt, haben wir das Gefühl, dass es eine VAR-Entscheidung gibt, die ihm das Tor wegnimmt." Werner meinte: "Das zieht dich immer ein bisschen runter, wenn du triffst, mit den Fans feierst - und es dann aberkannt wird." 30-mal durfte er jubeln, nur 14 Tore hatten Bestand. "Das ist heftig", meinte Werner, "aber ich bleibe dran."
Hansi Flick dürfte das gerne hören. Werner hat unter ihm in allen drei Länderspielen getroffen, aber nicht vollauf überzeugt. "Wenn man die Bilanz von Timo Werner in den letzten Jahren sieht, ist die schon gut", betonte der Bundestrainer aber im SID-Gespräch.
Tuchel war kritischer. "Er muss weitermachen und sich in vielen Dingen verbessern", sagte er. Das gilt auch für Kai Havertz, der 90 Minuten auf der Bank schmorte und dem Tuchel "ein wenig verlorenes Selbstvertrauen" attestierte.
Quelle: ntv.de, ara/sid