Slapstick-Tor schockt "Club" Hansa Rostock kann den Absturz nicht bremsen
15.04.2023, 15:08 Uhr
Lukas Hinterseer (rechts) und Hansa Rostock blieben auch in Paderborn punktlos.
(Foto: picture alliance/dpa)
Am 28. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga gelingt dem SV Sandhausen eine Überraschung: Mit dem ersten Sieg nach zuletzt neun sieglosen Spielen meldet sich der Tabellenletzte im Abstiegskampf zurück. Hansa Rostock verliert dagegen die siebte der letzten acht Partien.
SC Paderborn - Hansa Rostock 3:0 (0:0)
Hansa Rostock hat den nächsten Rückschlag im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga erlitten und auch beim SC Paderborn verloren. Die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz unterlag dem SCP mit 0:3 (0:0). Fünf Tage nachdem sich die Rostocker von Sportvorstand Martin Pieckenhagen getrennt hatten, kassierten sie ihre vierte Niederlage in Serie. Gewonnen hat der FC Hansa seit dem 10. Februar nicht mehr. In die Rückrunde war die Mannschaft als Tabellen-Neunter gestartet. Nun sind die Rostocker Tabellenvorletzter.
Paderborn liegt auf Rang fünf. Um noch in das Aufstiegsrennen einzugreifen, ist der Rückstand des Teams von Coach Lukas Kwasniok auf die ersten drei aber wohl schon zu groß. Maximilian Rohr (48. Minute), Florent Muslija (78.) und Felix Platte (87.) erzielten die Tore für die Gastgeber. Paderborn profitierte auch davon, dass Rostocks Lukas Scherff nach einer Notbremse schon im ersten Durchgang die Rote Karte sah (27.).
1. FC Magdeburg - SV Sandhausen 1:2 (0:1)
Der erneute Trainer-Wechsel beim SV Sandhausen hat Wirkung gezeigt. Das von den Interimstrainern Gerhard Kleppinger und Oscar Corrochano betreute Tabellen-Schlusslicht gewann nach zuvor neun sieglosen Spielen beim 1. FC Magdeburg mit 2:1 (1:0). Dario Dumic brachte die Gäste vor 23.156 Zuschauern in der MDCC-Arena in Führung (25. Minute) und erhöhte dann auf 2:0 (66.). Cristiano Piccini (89.) gelang nur noch der Anschlusstreffer für den FCM.
Spielerisch begann Sandhausen, das sich am vergangenen Montag von Trainer Thomas Oral und danach auch vom sportlichen Leiter Mikayil Kabaca getrennt hatte, schwach. Doch die Effizienz passte: Dumic verwertete einen Eckball per Direktabnahme zur Führung. Diese kam praktisch aus dem Nichts, denn Magdeburg hatte die Spielkontrolle übernommen. Allerdings scheiterte Baris Atik (13.) zuvor aus aussichtsreicher Position. Noch vor dem Halbzeitpfiff hätte der FCM ausgleichen können: Atik umkurvte drei Gegenspieler und setzte Herbert Bockhorn in Szene - dessen Flanke schoss Leon Bell Bell (45.+1) knapp am Tor vorbei.
Nach dem Wechsel erhöhte FCM-Coach Christian Titz die Offensiv-Bemühungen, brachte Tatsuya Ito und erstmals nach dem Tod seines Vaters auch Kai Brünker, doch zu viele Chancen blieben ungenutzt. Die Gäste konzentrierten sich ganz auf die Defensive. Die Rechnung ging auf: Nach einem Freistoß im Mittelfeld flankte Alexander Esswein lang auf den zweiten Pfosten, wo Dumic (66.) den Ball zum 2:0 reindrückte. Der Anschlusstreffer von Piccini (89.) kam für Magdeburg zu spät.
Holstein Kiel - 1. FC Nürnberg 2:1 (2:0)
Der 1. FC Nürnberg hängt auch mit Dieter Hecking als Trainer weiter im Abstiegskampf fest. Der Tabellen-13. verlor mit 1:2 (0:2) bei Holstein Kiel und hat unter seinem Sportvorstand und Übergangscoach Hecking, dem dritten Trainer dieser Saison, bislang erst zwei von sieben Zweitliga-Spielen gewonnen.
Das erste Gegentor vor 12.938 Zuschauern war aus Nürnberger Sicht besonders bitter: In der 19. Minute schoss FCN-Torwart Peter Vindahl den Kieler Lewis Holtby an. Von dort aus prallte der Ball zu Holstein-Stürmer Steven Skrzybski. Dessen harmlosen Schuss lenkte Florian Flick dann über die eigene Torlinie. Beim 2:0 in der 39. Minute legte sich Fabian Reese den Ball selbst vor und schloss sehenswert aus der Drehung ab.
Etwas überraschend kam der "Club" durch ein Tor des eingewechselten Felix Lohkemper noch einmal heran (65.). Die Kieler hatten kurz zuvor zwei gute Möglichkeiten zu einem dritten Treffer ausgelassen. Trotzdem kontrollierten die Gastgeber das Geschehen in der zweiten Halbzeit, auch weil Nürnbergs Jens Castrop in der 74. Minute die Rote Karte sah. Das Offensivspiel des FCN war zu harmlos.
Quelle: ntv.de, ter/dpa