FC Chelsea bremst den Absturz Havertz trifft gegen Krise und wilde Gerüchte
16.01.2023, 06:23 Uhr
Kai Havertz trifft gegen die Krise des FC Chelsea.
(Foto: dpa)
Der FC Chelsea macht dank Kai Havertz einen ganz kleinen Schritt aus der Krise. Die zuvor drei Premier-League-Spiele nacheinander sieglosen Blues mühen sich gegen den Londoner Rivalen Crystal Palace zu einem knappen Sieg. Der Trainer ist erleichtert und muss nicht um seinen Job zittern.
Kai Havertz als "echter Neuner" hat den Druck auf seinen Teammanager Graham Potter etwas verringert und sich mit seinem fünften Saisontor ein Sonderlob erarbeitet. Der deutsche Nationalspieler habe in vorderster Front "wirklich gut gearbeitet", sagte Potter nach dem 1:0 (0:0) über Crystal Palace am Sonntag: "Er hat immer Druck gemacht, ich freue mich für ihn, dass er das Siegtor erzielt hat."
Havertz, der die Mittelstürmerrolle auch bei der WM in Katar in der deutschen Nationalmannschaft ausgefüllt hatte, traf in der 64. Minute per Kopf zum ersten Chelsea-Sieg im neuen Jahr. In den vorherigen vier Pflichtspielen hatten die Blues drei Niederlagen kassiert und nur ein Unentschieden geholt. Potter war stark unter Druck geraten, die Fans hatten die Rückkehr seines Vorgängers Thomas Tuchel gefordert.
Potter sprach anschließend von "drei wichtigen Punkten gegen ein Team, das viel Druck" erzeuge. "Wir versuchen gut zu spielen, und ab und an hatte ich das Gefühl, dass wir es auch getan haben", sagte er: "Man muss unsere Situation verstehen. Wir können gerade nicht immer sensationellen Fußball spielen." Aber: "Die Jungs haben hart gearbeitet."Das galt in erster Linie für Havertz. Dank des Ex-Leverkuseners schloss Chelsea mit 28 Punkten zum ebenfalls kriselnden FC Liverpool von Teammanager Jürgen Klopp auf, der am Samstag 0:3 bei Brighton & Hove Albion verloren hatte. Die beiden ambitionierten Klubs haben bereits zehn Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze.
Michailo Mudryk kommt für 100 Millionen Euro
Ob Havertz über den Sommer hinaus noch Teil des Londoner Star-Ensembles bleibt, ist ungewiss. Nach Informationen der britischen Zeitung "Telegraph" sollen einige Top-Verdiener Chelsea verlassen, angeblich zählt auch Havertz (23) zu den Kandidaten. Der Ex-Meister hat im Winter auf dem Transfermarkt zugeschlagen und bereits fünf Spieler verpflichtet, zuletzt den Ukrainer Michailo Mudryk von Schachtjor Donezk nach übereinstimmenden Medienberichten für bis zu 100 Millionen Euro.
Hingegen müsse Coach Potter trotz der jüngsten Krise nicht um seinen Job zittern. Der neue Chelsea-Inhaber Todd Boehly denkt demnach nicht über einen Trainerwechsel nach, sondern über die Trennung von Teilen der Mannschaft, sollten sich die Ergebnisse des Champions-League-Gegners von Borussia Dortmund nicht deutlich verbessern. Boehlys Vorgänger Roman Abramowitsch hatte sich in Krisenzeiten stets auf die Seite der Spieler gestellt und in rund 20 Jahren als Chelsea-Inhaber 15 Mal den Trainer gewechselt. Das soll unter Boehly, der Champions-League-Sieger Thomas Tuchel kurz nach Saisonbeginn durch Potter ausgetauscht hatte, angeblich nicht mehr passieren.
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa