VfB feiert in letzter Minute Karlsruher SC steigt ab in Liga drei
29.04.2017, 14:52 Uhr
Aus und vorbei: Karlsruhes Trainer Marc-Patrick Meister.
(Foto: dpa)
Der Karlsruher SC verabschiedet sich aus der zweiten Fußball-Bundesliga. Nach der Niederlage zu Hause gegen den 1. FC Kaiserslautern ist der Klub drei Spieltage vor dem Ende der Saison nicht mehr zu retten. Derweil siegt Stuttgart im Aufstiegskampf.
Karlsruher SC - 1. FC Kaiserslautern 1:3 (1:1)
Begleitet von einem Fan-Protest ist der Absturz des Karlsruher SC in die 3. Liga besiegelt worden. Das Schlusslicht der 2. Fußball-Bundesliga unterlag dem 1. FC Kaiserslautern mit 1:3 (1:1) und hat vor den letzten drei Spieltagen dieser Saison elf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz mit Erzgebirge Aue. Die KSC-Fans verweigerten ihrem Team über die gesamte Spielzeit jegliche Unterstützung. "Das war nicht schön. Aber ich kann das absolut nachvollziehen", sagte Torwart und Kapitän Dirk Orlishausen. "Wir haben in diesem Jahr in vielen Spielen zu wenig dafür getan, dass sie uns bedingungslos unterstützen."
Für die Nordbadener ist es der dritte Abstieg in die Drittklassigkeit nach 2000 und 2012. Der FCK machte mit diesem Erfolg einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib. "Alles, was gegen uns laufen kann, läuft gegen uns. Das Ergebnis spiegelt heute nicht das Spiel wieder", erklärte Orlishausen. Er habe zwar Erklärungen für den Abstieg im Kopf, die werde er aber intern vortragen. Mit Blick auf eine mögliche Wettbewerbsverzerrung versprach Sportdirektor Oliver Kreuzer den anderen Zweitliga-Vereinen, die noch um Auf- oder Abstieg kämpfen, dass der KSC weiter alles geben werde, um sich an den letzten Zweitliga-Spieltagen fair zu verhalten. Vor 18.037 Zuschauern traf Kacper Przybylko in der vierten Minute für Lautern. Per Freistoß markierte David Kinsombi in der 35. Minute den Ausgleich, Gäste-Keeper Julian Pollersbeck sah dabei schlecht aus. Die weiteren Treffer erzielten Sebastian Kerk per Nachschuss bei einem Foulelfmeter (67.) und Jacques Zoua (87.).
In einer schwachen Partie waren nur die Gesänge der über 3000 Anhänger aus Kaiserslautern zu hören. Die Karlsruher Zuschauer beschränkten sich auf höflichen Applaus - wenn es denn mal etwas zu beklatschen gab. "Der größte Imageschaden für den Verein steht auf dem Rasen", hieß es auf einem großen Protestplakat. Die Badener blieben auch im achten Spiel hintereinander ohne Sieg und stehen zehn Jahre nach dem Bundesliga-Aufstieg unter Chefcoach Edmund Becker an einem Tiefpunkt. Erst vor 100 Wochen war der Traditionsclub in der Relegation zum Oberhaus quasi in letzter Sekunde am Hamburger SV gescheitert. Auch in der dritten Liga soll Marc-Patrick Meister, der zunächst Interimscoach nach der Trennung von Mirko Slomka war und am Freitag einen Vertrag bis 2019 erhielt, auf der Trainerbank sitzen. Dem bisherigen U17-Coach und Sportdirektor Oliver Kreuzer wird ein Etat von etwa sechs Millionen Euro zur Verfügung stehen. Damit strebt der KSC den direkten Wiederaufstieg an. Der ist angesichts des bereits beschlossenen, 113 Millionen Euro teuren neuen Stadions quasi Pflicht.
Arminia Bielefeld - SpVgg Greuther Fürth 1:1 (0:0)
Der DSC Arminia Bielefeld hat im Abstiegskampf trotz Überzahl einen wichtigen Heimsieg in letzter Minute verpasst. Die Ostwestfalen kamen gegen die SpVgg Greuther Fürth nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und bleiben Tabellenvorletzter. Dabei mussten die Fürther von der 44. Minute an in Unterzahl spielen, weil Benedikt Kirsch nach einem Foul die Rote Karte sah. Doch die Gastgeber konnten nur vorübergehend davon profitieren: Andreas Voglsammer (50. Minute) sorgte unmittelbar nach der Pause für die Führung, aber in der Nachspielzeit (90.+2) erzielte Serdar Dursun doch noch für den Ausgleichstreffer der Gäste.
1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart 2:3 (2:0)
Der VfB Stuttgart hat im Aufstiegsrennen einen großen Schritt gemacht. Die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf krönte ihre Aufholjagd beim 1. FC Nürnberg mit einem 3:2 (0:2)-Sieg. Mit nun 63 Punkten bauten die Stuttgarter ihre Tabellenführung vorerst aus. Hanno Behrens (25.) und Cedric Teuchert (33.) hatten die Nürnberger vor 44.098 Zuschauern zur Pause in Führung geschossen. Simon Terodde (47./Foulelfmeter) mit seinem 21. Saisontor, der frühere Nürnberger Daniel Ginczek (50.) und kurz vor Schluss Florian Klein (90.+1) besorgten den vierten Sieg der Schwaben nacheinander.
Quelle: ntv.de, sgi/dpa