Fußball

Vertrauen vom Barça-Boss Krisen-Coach Koeman erhält Job-Garantie

Für Koeman soll es in Barcelona weitergehen.

Für Koeman soll es in Barcelona weitergehen.

(Foto: AP)

Der FC Barcelona steckt mächtig in der Krise. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, wann Trainer Ronald Koeman den katalanischen Fußballklub verlassen muss. Doch stattdessen bewilligt der Präsident ihm einen Vertrauensvorschuss und betont auch ansonsten den Zusammenhalt.

Klub-Präsident Joan Laporta vom FC Barcelona hat eine Entlassung von Trainer Ronald Koeman ungeachtet der jüngsten Pleiten-Serie vorerst ausgeschlossen. "Koeman bleibt Trainer von Barça. Wir meinen, dass er aus vielen Gründen einen Vertrauensvorschuss verdient", erklärte Laporta wenige Stunden vor der Liga-Begegnung des Teams um Nationaltorwart Marc-André ter Stegen bei Atlético Madrid. Auch eine Niederlage gegen den amtierenden spanischen Meister werde an dieser Haltung nichts ändern, versicherte der Klub-Boss vor Journalisten in Madrid.

Die Rufe nach einem Trainerwechsel waren in Katalonien nach dem 0:3 am Mittwochabend im Champions-League-Duell bei Benfica Lissabon lauter geworden. Laporta meinte, er verstehe den Unmut, die Ergebnisse seien nicht wie erwartet. Doch der frühere Klub-Profi sei ein echter "Barcelonista". "Koeman liebt den Klub".

"Man muss ihm einen Spielraum des Vertrauens geben, weil die angeschlagenen Spieler zurückkehren werden", meinte Laporta in Anspielung unter anderem auf Stürmer wie Sergio Agüero und Ex-Dortmund-Profi Ousmane Dembélé. "Zudem hat er sich für den Verein entschieden, obwohl dieser in maximalen sportlichen und institutionellen Schwierigkeiten steckte."

Laporta wies auch Berichte zurück, nach denen Präsident und Trainer eine schwierige Beziehung haben. "Er ist aufrichtig, er ist eine gute Person, und er denkt dasselbe über mich", sagte Laporta. "Wir alle versuchen, die Situation für Barça zu verbessern."

Auch Schulden sprechen gegen Entlassung

Beim ersten Königsklassen-Spiel waren die Schützlinge des 58 Jahre alten Niederländers daheim gegen den FC Bayern ebenfalls mit 0:3 untergegangen. In der Liga hat Barça - das ohne den im Sommer zu Paris St. Germain gewechselten Superstar Lionel Messi auskommen muss - nach nur sieben Runden bereits fünf Punkte Rückstand auf Erzrivale und Tabellenführer Real Madrid. Allerdings hat man ein Spiel weniger als die Madrilenen und viele andere Teams bestritten.

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Obwohl Koeman vorerst Coach der Katalanen bleibt, darf er am Abend im Wanda Metropolitano (21 Uhr/Sky und im ntv.de-Liveticker) nicht auf der Bank der Gäste sitzen: Nach einer Roten Karte beim FC Cádiz (0:0) am 23. September war er für zwei Liga-Spiele gesperrt worden. Beim nächsten Match nach der Länderspielpause - am 17. Oktober daheim gegen den FC Valencia - darf er aber wieder an die Seitenlinie.

Es ist ein Spiel, von dem schon vermutet worden war, dass Koeman es gar nicht mehr erleben würde. Seine Entlassung schien nur noch eine Frage der Zeit, die nach dem Spiel bei Atlético folgende Länderspielpause schien ein geeigneter Moment. Als Nachfolger wurden bereits Klublegende Xavi, Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez und Ex-Juve-Coach Andrea Pirlo gehandelt. Gegen eine teure Entlassung spricht allerdings neben Laportas Beteuerungen auch Barcelonas hohe Schuldenlast von mehr als einer Milliarde Euro.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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