Bayern-Coach sei "ahnungslos" Nagelsmann kassiert Anpfiff vom Barça-Boss
29.07.2022, 10:38 Uhr
Er stellt doch nur Fragen, oder?
(Foto: dpa)
Durch den Verkauf von Klubvermögen treibt der finanziell angeschlagene FC Barcelona frisches Geld auf, das in teure neue Spieler wie Robert Lewandowski investiert wird. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wundert sich darüber. Barça-Präsident Joan Laporta reagiert heftig.
Der Präsident des FC Barcelona, Joan Laporta, hat mit scharfen Worten kritische Kommentare von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann zur Einkaufspolitik des finanziell angeschlagenen spanischen Fußballklubs gekontert. "Jeder soll sich um die eigenen Dinge kümmern", sagte Laporta in New York. Er meinte, die kritischen Anmerkungen hätten mit "Ahnungslosigkeit", wohl aber auch mit der Sorge vor der wiedererstarkten Konkurrenz zu tun. "Barça ist wieder da!", beteuerte Laporta vor Journalisten.
Nagelsmann hatte vor einer guten Woche seine Verwunderung darüber geäußert, dass der mit 1,35 Milliarden Euro verschuldete Verein teure Stars wie den von den Bayern losgeeisten Weltfußballer Robert Lewandowski oder den Brasilianer Raphinha von Leeds United verpflichten konnte. "Es ist nicht nur Lewy, sie kaufen viele Spieler - ich weiß nicht, wie. Es ist der einzige Klub in der Welt, der kein Geld hat, aber jeden Spieler kauft, den er will. Es ist irgendwie komisch, irgendwie verrückt", sagte Nagelsmann.
Dazu erklärte Laporta nun, ohne Nagelsmann beim Namen zu nennen: "Es ist Ahnungslosigkeit, ein Mangel an Informationen zu unserem Klub." Der Klubchef räumte ein: "Es ist wahr, dass wir praktisch unheilbar krank waren. Dank finanzieller Hebel haben wir aber das Krankenhaus verlassen. Diese Herren (die Kritiker) leben in der Vergangenheit."
Nicht nur Nagelsmann, auch Madrider Medien - die dem Erzrivalen Real Madrid nahestehen - hatten sich kritisch geäußert. Laporta vermutet, dass die Konkurrenz Angst hat: "Sie tun das wohl, weil sie glauben, dass wir weiter auf dem Markt tätig sein werden und sie bereits überholt haben. Jeder soll sich um die eigenen Dinge kümmern."
Allein für Raphinha und Lewandowski gab der Klub über 100 Millionen Euro aus. Das ist durch eine nicht unumstrittene Veräußerung von Vereinsvermögen möglich. In den vergangenen Wochen verkauften die Katalanen insgesamt 25 Prozent der TV-Rechte für 25 Jahre an die Investmentfirma Sixth Street. Dafür sollen mehr als 500 Millionen Euro fließen. Der FC Barcelona will auch eine Minderheitsbeteiligung an der Barca Licensing and Merchandising (BLM) abtreten.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa