Zauberfüße spielen doch zusammen Nagelsmann gelingt gleich das vermeintlich Unmögliche
16.10.2023, 13:59 Uhr
Florian Wirtz spricht sich dafür aus, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf ihn und Jamal Musiala setzen sollte. Dabei galt das als kaum realisierbar. Dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann ist diese Annahme egal - und das zahlt sich direkt aus.
Die Zauberfüße Jamal Musiala und Florian Wirtz in der Nationalmannschaft gemeinsam auf dem Platz? "Die beiden können nicht zusammen spielen", habe er vor ein paar Monaten noch gelesen, sagte Julian Nagelsmann. Doch der neue Bundestrainer selbst fand es sofort "eine sehr gute Idee" - und er ließ die 20 Jahre alten Hoffnungsträger bei seinem Debüt gegen die USA gleich zusammen von der Kette. Er wurde nicht enttäuscht. Und machte so das vermeintlich Unmögliche möglich.
"Ich liebe es, mit Flo zu spielen", sagte Bayern-Profi Musiala nach dem überzeugenden 3:1 (1:1) gegen die Amerikaner in Hartford/Connecticut über den Leverkusener: "Wir haben eine gute Beziehung, wir suchen uns. Mit Flo fühle ich mich immer wohl." Ein Modell also für die Zukunft, für das Duell mit Mexiko am Mittwoch (2 Uhr/ARD und im Liveticker bei ntv.de) in Philadelphia und die Heim-EM im kommenden Jahr?
"Ich persönlich würde Jamal und mich aufstellen", sagte Wirtz der "Bild am Sonntag". Gegen die USA fiel der Leverkusener neben Torschütze und Dribbelkönig Musiala noch ein wenig ab, das Potenzial für Großtaten haben aber beide. Das weiß auch Nagelsmann. Musiala wie Wirtz hätten das "extreme Talent, den Ball in die Halbräume vor die Kette zu kriegen, mit Tempo aufs Tor zu dribbeln und andere Spieler einzusetzen", schwärmte er. Musiala, den Nagelsmann bereits in München trainierte, bringt es trotz seiner Jugend schon auf 24 Länderspiele, gegen die USA erzielte er sein zweites Tor für Deutschland.
Wirtz: "Wir spielen, wo wir gebraucht werden"
"Die Hoffnungen, die Deutschland in ihn setzt, sollen ihn nicht erdrücken, sondern stolz machen", sagte der Bundestrainer, "er soll sich nicht verkopfen, sondern der Straßenkicker bleiben, der er ist. Er ist ein Riesenfußballer und hat sehr viel Potenzial in allen Bereichen."
Wirtz könnte Musiala im offensiven Mittelfeld ein wenig Druck von den schmalen Schultern nehmen. "Wir könnten im Zentrum sicher gut zusammenspielen, da würde der Trainer schon eine Formation finden", sagte Wirtz, der gegen die USA neben Musiala auflief. Im Juni in Polen (0:1) hatte Ex-Bundestrainer Hansi Flick die beiden Ballkünstler erstmals zusammen von Beginn an aufgeboten, da fruchtete das Experiment noch nicht.
"Wir spielen, wo wir gebraucht werden", betonte Wirtz, mit elf Länderspielen bislang nicht ganz so erfahren wie sein Kumpel aus dem gemeinsamen Jahrgang 2003: "Es ist doch klar, dass jeder von uns immer spielen will - aber das entscheidet natürlich Julian Nagelsmann." Und der hat Bock auf die Zukunft - schon jetzt.
Quelle: ntv.de, tsi/sid