Fußball

"Nicht der Notnagel" Niko Kovac schiebt Thomas-Müller-Zoff auf Sprachproblem

Kovac und Müller - keine allerbesten Freunde.

Kovac und Müller - keine allerbesten Freunde.

(Foto: picture alliance / augenklick/firo Sportphoto)

Thomas Müller bekommt seine Spielminuten, "wenn Not am Mann sein sollte". So sagt es Niko Kovac in seiner Zeit als Trainer des FC Bayern. Er ist schon lange Vergangenheit, der Ur-Bayer spielt dagegen noch immer für den Klub. Nun spricht Kovac über das Zitat, das damals für immense Aufregung sorgt.

"Müller spielt immer": Das war ein Grundsatz, den Louis van Gaal einst beim FC Bayern prägte und der über viele Jahre Bestand haben sollte. Bis heute steht der ewige Bayer bei "seinem" Verein unter Vertrag und bekommt auch unter Vincent Kompany Einsatzzeit. Beim 4:0 der Münchner gegen den VfB Stuttgart am Samstag spielte er durch, genauso wie vor der Länderspielpause beim 3:3 gegen Eintracht Frankfurt. An den Spieltagen zuvor war er jeweils als Joker im Einsatz, inzwischen ist "Raumdeuter" Müller aber auch 35 Jahre alt.

Vor einigen Jahren war die Zeit auf der Bank schon mal bitterer für ihn. Damals dachte Müller sogar über einen Abschied vom FC Bayern nach. "Schließlich will man spielen, es geht nicht immer nur ums Geld, sondern um Inhalte. Damals wäre ich für etwas weniger Vereinstreue offen gewesen", sagte er dem "Kicker" rückblickend im Sommer 2024. Denn in der Amtszeit von Kovac zwischen Juli 2018 und November 2019 spielte er wenig.

Und er bekam auch noch verbal eine Ohrfeige: "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen", hatte Kovac damals gesagt. Die Ikone als Reservist - das hatte für Aufregung gesorgt.

Ein Satz, der anders gemeint gewesen sei, offenbarte der Ex-Bayern-Coach nun bei Sky90. "Ich wollte damit aussagen: Wenn es nicht laufen sollte, dann wird er mit Sicherheit kommen", erklärte Kovac. Müller sei "nicht der Notnagel" gewesen, beteuerte er. Seine Erklärung für das Missverständnis. "Ich dachte, ich bin des Deutschen gut bewandert, aber ich habe mich da einfach vertan", sagte der inzwischen 53-jährige Kroate, der in Berlin geboren wurde und seine gesamte Karriere über bei deutschen Vereinen sowie bei RB Salzburg spielte.

"Ich habe mit Thomas auch darüber gesprochen und Thomas weiß ganz genau, wie die Situation war. Ich glaube, aus heutiger Sicht hätte Thomas damals sehr viel mehr spielen müssen", so Kovac. Damals habe er aber auch unter Druck gestanden: "Erst einmal muss man Folgendes dazu sagen: Als ich damals in München anfing, hatten wir die Situation, dass wir schon eine Mannschaft hatten, die umgebaut werden musste. Und das war ja auch eine Vorgabe, dass man schon den Generationswechsel vorantreibt."

Während Kovacs Zeit an der Säbener Straße im Herbst 2019 endete, ist Müller nach wie vor nicht vom FC Bayern wegzudenken. Der Vertrag des Weltmeisters von 2014 läuft am Saisonende aus. Laut Kovac hat Müller noch mehr im Tank. Kovac betonte auch seine Wertschätzung für Müller. Der 35-Jährige sei eine "Identifikationsfigur, er ist der FC Bayern München". Er sei wie Lothar Matthäus, Bastian Schweinsteiger, Oliver Kahn oder Manuel Neuer, "das ist eben der FC Bayern München". Und der mache sicher alles richtig, "wenn sie ihn halten und dann darüber hinaus nach dem Fußball in den Klub integrieren", meinte Kovac.

Quelle: ntv.de, ara/sport.de/dpa

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