Eintracht nur am Anfang wuchtig Ribéry macht FC Bayern zum ersten BVB-Verfolger
22.12.2018, 20:25 Uhr
Er kann es noch: Franck Ribéry schießt seinen FC Bayern zum Sieg bei Eintracht Frankfurt.
(Foto: imago/Jan Huebner)
Kurz gewackelt, dank Franck Ribéry aber "Bayern-like" gewonnen: Der FC Bayern beendet eine durchwachsene Hinrunde in der Fußball-Bundesliga mit einem klaren Sieg in Frankfurt, erobert Platz zwei - und hält damit den Druck auf Herbstmeister Borussia Dortmund hoch.
Personell arg geschwächt hat der FC Bayern Anschluss an Tabellenführer Borussia Dortmund gehalten. Der Rekordmeister gewann das Topspiel bei Eintracht Frankfurt 3:0 (1:0) und eroberte erstmals seit dem neunten Spieltag Tabellenplatz zwei in der Fußball-Bundesliga. Der Rückstand auf den BVB beträgt allerdings immer noch sechs Punkte. Franck Ribéry (35./79.), der schon am Mittwoch das Siegtor gegen RB Leipzig zum 1:0 erzielt hatte, und Rafinha (89.) trafen für die Münchener. "Wir hatten eine komplizierte Phase, aber wir haben gut reagiert. Wir sind jetzt viel besser", sagte Ribéry, dessen Vertrag im Sommer ausläuft - und wohl nicht verlängert werden soll. Darauf angesprochen erklärte der Franzose, der seit 2007 in München spielt: "Ich versuche immer 100 Prozent zu geben. Das ist meine Mentalität. Ich genieße es. Es macht Spaß. Ich liebe Bayern, die Bayern lieben mich. Man weiß nie, was im Leben passiert."
Frankfurt: Trapp - Salcedo, Falette, Ndicka - da Costa, Fernandes (69. Nicolai Müller), Willems, Kostic - Gacinovic (43. de Guzman) - Haller, Jovic; Trainer: Hütter.
FC Bayern: Neuer - Rafinha, Süle, Jerome Boateng, Alaba - Kimmich, Martinez - Thomas Müller (90. Shabani), Thiago, Ribery (90. Coman) - Lewandowski (90.+1 Wagner); Trainer: Kovac.
Schiedsrichter: Gräfe (Berlin)
Tore: 0:1 Ribery (35.), 0:2 Ribery (79.), 0:3 Rafinha (89.)
Zuschauer: 51.500 (ausverkauft)
Bei der Rückkehr von Bayern-Trainer Niko Kovac, der die Eintracht im vergangenen Mai zum Pokaltriumph gegen München geführt hatte, stellte sich der Kader der Gäste quasi von selbst auf. Etliche Leistungsträger fehlten ohnehin schon verletzt, und weil auch noch Mats Hummels beim Aufwärmen eine Gelenkblockade im Rücken erlitt, saßen nur noch vier Feldspieler auf der Bayern-Bank - darunter der erst 18-jährige Lars Lukas Mai und der nur ein Jahr ältere Meritan Shabani.
Entsprechend witterte die Eintracht früh ihre Chance. Die Gastgeber, die vor allem durch ihre famosen Auftritte in der Europa League auf eine starke Hinrunde zurückblicken, traten gegen zunächst zu passive Bayern von Beginn an mit breiter Brust auf. Danny da Costa (8.), Sebastien Haller (8.) und Luka Jovic (11.) vergaben aber beste Gelegenheiten. Der Rekordmeister hielt vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena zwar aggressiv dagegen, der sonst so souveräne Münchner Spielaufbau wurde aber immer wieder gestört. Pech hatte der Titelverteidiger, als Frankfurts Torwart Kevin Trapp gegen David Alaba (13.) und nach der anschließenden Ecke mit zwei Weltklasse-Paraden gegen Javi Martinez und Müller rettete. der deutsche Nationalspieler befand: "Wir haben die gute Serie hingelegt. Wir haben viel reingelegt, es war eine packende Partie. Frankfurt geht immer ein hohes Risiko."
Ribéry macht's wie zuletzt 2015
Altmeister Ribéry, der nach Vorlage von Robert Lewandowski auf der Höhe des Elfmeterpunktes frei zum Abschluss kam und Trapp keine Chance ließ, traf in seinem dritten Bundesliga-Spiel in Folge. Das war dem Franzosen zuletzt 2015 gelungen. Der Routinier schnürte seinen zehnten Doppelpack in der Bundesliga. Die Eintracht, die auf den kroatischen Vize-Weltmeister Ante Rebic sowie auf die Defensiv-Anker Makoto Hasebe und David Abraham verzichten musste, verkraftete den Rückschlag nur schwer. Zudem war für Mijat Gacinovic das 100. Pflichtspiel für Frankfurt noch vor der Pause verletzungsbedingt beendet (42). Müller traf zwei Minuten später nur die Latte.
Nach dem Wiederanpfiff verwalteten die Gäste zunächst souverän die Führung. Frankfurt hatte Mühe, an die starke Anfangsphase der ersten Halbzeit anzuknüpfen. Erst nach gut einer Stunde der hitziger werdenden Partie wurde das Team von Trainer Adi Hütter wieder etwas mutiger. Jovic traf aber nur das Außennetz (71.).
Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa