Reaktion auf Konflikt Ronaldo und Co. meiden russischen Partner
23.02.2022, 18:26 Uhr
Die Aeroflot-Maschine, die Manchester United nach Spanien bringen sollte, bleibt vorerst am Boden.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Manchester United reist nicht mit Aeroflot zum Champions-League-Spiel in Madrid. Der englische Rekordmeister meidet seinen eigenen Partner. Es ist die erste plakative Reaktion auf den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine im Fußball.
Als erster Fußballverein hat Englands Rekordmeister Manchester United angesichts der Eskalation im Russland-Konflikt ein Zeichen gesetzt. Wie das Online-Magazin "The Athletic" und die "Daily Mail" berichteten, sagten die Red Devils wegen der jüngsten Entwicklungen kurzfristig ihren Flug mit Aeroflot nach Madrid zum Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Atlético ab.
Superstar Cristiano Ronaldo, Trainer Ralf Rangnick und Co. düsten mit einem Charterflieger nach Spanien. Man United fliegt sonst immer mit der russischen Airline zu den Spielen im europäischen Wettbewerb. Aeroflot gilt als offizieller Partner des Vereins - nach Informationen von "The Athletic" soll die Partnerschaft mit dem russischen Unternehmen weiter bestehen.
Mit großer Sorge und Empörung reagierte der ukrainische Nationalspieler Oleksander Zinchenko auf die Entwicklungen in seiner Heimat. "Mein Land gehört den Ukrainern, und niemand wird es sich jemals aneignen können", schrieb der 25-Jährige auf Instagram. Zinchenko steht seit 2016 bei Manchester City unter Vertrag, zuvor spielte er für den russischen Klub FK Ufa. "Die ganze zivilisierte Welt ist besorgt über die Situation in meinem Land."
"Müssen uns zusammenschließen"
Russland hatte am Montag die ostukrainischen Separatistengebiete von Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkannt. Dies war von Kiew und dem Westen als Verstoß gegen das Völkerrecht verurteilt worden. UN-Schätzungen zufolge wurden in der Ostukraine in den vergangenen Jahren bereits mehr als 14.000 Menschen getötet.
Wie viele aus der Sportszene verfolgt auch RB-Leipzig-Coach Domenico Tedesco die Zuspitzung des Konflikts, der 36-Jährige hatte von Oktober 2019 bis Ende Mai 2021 Spartak Moskau trainiert. "Zu vielen anderen Themen habe ich mich nicht geäußert. Dieses Thema speziell ist schon etwas, das mich interessiert, und das ich verfolge. Das ist ja klar", meinte Tedesco. "Ich verfolge es natürlich, und ich hoffe, dass am Ende eine friedliche Lösung herauskommt."
Fußball-Idol Andrej Schewtschenko hat sein Heimatland Ukraine angesichts der Bedrohung durch den Nachbarn Russland zum Zusammenhalt aufgerufen. "Heute ist für uns alle eine schwierige Zeit. Aber wir müssen uns zusammenschließen", schrieb "Europas Fußballer des Jahres" von 2004 bei Instagram und Twitter. "Wir haben viele schwierige Zeiten durchgemacht und in den letzten 30 Jahren haben wir uns als Nation geformt! Eine Nation aufrichtiger, fleißiger und freiheitsliebender Bürger! Das ist unser wichtigstes Gut!"
Quelle: ntv.de, ter/dpa