Fußball

Ex-Mainzer kommt aus Russland Sandro Schwarz wird neuer Hertha-Trainer

Sandro Schwarz trainierte zuletzt Dynamo Moskau.

Sandro Schwarz trainierte zuletzt Dynamo Moskau.

(Foto: IMAGO/SNA)

Sandro Schwarz ist der neue Trainer von Fußball-Bundesligist Hertha BSC. Nach dem gerade so verhinderten Abstieg soll der frühere Mainzer Trainer in der kommenden Saison für mehr Ruhe sorgen. Doch Diskussionen gibt es um seinen gerade beendeten Job bei Dynamo Moskau.

Hertha BSC startet mit Sandro Schwarz als Cheftrainer in die neue Saison der Fußball-Bundesliga. Der frühere Mainzer Coach unterschrieb einen Vertrag bis 2024, teilte der Klub mit.

Geschäftsführer Sport, Fredi Bobic, sagte: "Bei der Suche nach einem neuen Trainer für Hertha BSC standen für mich neben den fachlichen Qualitäten auch Begeisterungsfähigkeit, Leidenschaft und Emotionalität im Blickpunkt. Das alles hat Sandro in seiner Zeit beim FSV Mainz 05 und auch bei Dynamo Moskau gezeigt." Schwarz erklärte, "große Lust" darauf zu haben, "den Neustart bei Hertha BSC mitzugestalten. Der Verein hat eine schwierige Zeit hinter sich. Das mit Arbeit, Freude und viel Energie zum Positiven zu wandeln, darauf freue ich mich jetzt total".

Der 43-Jährige kommt von FK Dynamo Moskau. Dort hatte er am vergangenen Sonntag noch das Pokalfinale gegen Spartak Moskau mit 1:2 verloren und danach seinen Abschied aus Russland angekündigt. Schwarz war bei seinem Dynamo-Engagement in Russland mehrmals zum Trainer des Monats gekürt worden.

Es gibt aber auch Kritik - Hertha kommt damit nach dem gerade verhinderten Abstieg, den zahlreichen Rücktritten in der Chef-Etage und den anhaltenden Diskussionen um Investor Lars Windhorst nicht zur Ruhe: Im Gegensatz zu anderen deutschen Trainern wie Markus Gisdol oder Daniel Farke blieb er auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Land. Er sprach von seinem Verantwortungsbewusstsein und betonte: "Ich glaube, dass in solch einer Situation die Sicherheit das Wichtigste ist und dass ich nicht der Mensch bin, der da einfach nur auf sich schaut und sagt: Ich setzte mich ins nächste Flugzeug und bin hier weg." Schon bei der Hertha-Mitgliederversammlung am Sonntag hatten sich einige Fans kritisch zu der bisher übersichtlichen Trainer-Vita von Schwarz geäußert.

"Möchte einen aggressiven Fußball sehen"

Der Trainer, der in der Bundesliga den von 2017 bis 2019 den 1. FSV Mainz 05 betreut hatte, soll die Berliner nach Jahren der sportlichen Talfahrt zunächst wieder in sichere Tabellenbereiche führen. Unter Kurzzeitcoach Magath war gegen den Hamburger SV (0:1/2:0) in der Relegation der Klassenerhalt gerade noch geglückt.

Vom neuen Chefcoach erwartet Bobic eine attraktive Spielweise. "Was er mitbringen muss, ist klar. Persönlichkeit und Feuer für die Hertha", sagte der Geschäftsführer. "Ich möchte einen aggressiven Fußball sehen, nach vorne gerichtet, nicht nach hinten. Unser Fußball war von Passivität gezeichnet", bemängelte der 50-Jährige das Auftreten besonders unter Magaths Vorgängern Pal Dardai und Tayfun Korkut.

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Es ist der dritte Trainer, den Bobic für die Berliner verpflichtet. An Korkut, der im November Vereinsikone Dardai ablöste, hielt er nach Ansicht von Kritikern zu lange fest. Unter Magath, der dann im März folgte, gelang der Klassenerhalt denkbar knapp. Klappt es mit Schwarz auch nicht, dürfte der Druck auf Bobic weiter ansteigen.

Schwarz startet mit der Hertha am letzten Juli-Wochenende im DFB-Pokal bei Eintracht Braunschweig, eine Woche später beginnt die Bundesliga-Saison. Sollte er auch im Mai 2023 noch Hertha-Coach sein, wäre er der erste Trainer seit Dardai 2018/19, der eine komplette Saison bei den Berlinern im Amt ist.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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