Bayern-Coach sieht Gelb-Rot Schiedsrichter Turpin macht Tuchel fassungslos
20.04.2023, 00:07 Uhr
Der FC Bayern sucht das Spielglück - und findet es im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Manchester City nicht. Thomas Tuchel hadert mit vielen Entscheidungen des Schiedsrichters. Wegen Meckerns muss er sogar mit Gelb-Rot auf die Tribüne.
Die Laune von Thomas Tuchel war so lange gut, bis es im Interview um Schiedsrichter Clement Turpin ging. "Note sechs, von der ersten Minute an", schimpfte der Trainer des FC Bayern bei DAZN nach dem guten 1:1 (0:0) gegen Manchester City. Während die Leistung der Münchner stimmte, passte das Ergebnis nicht. Denn durch die 0:3-Niederlage im Hinspiel fliegt der Rekordmeister im Viertelfinale aus der Champions League.
Für Tuchel war das erneut nur schwer zu akzeptieren. Wie im Hinspiel haderte er mit dem Ergebnis. "Wir hatten sie wieder am Haken, noch mehr als in Manchester. Ich bin sehr zufrieden. Wir haben in 180 Minuten überhaupt nichts bekommen an Mutmacher und Spielglück", ärgerte sich der Coach und war damit wieder bei Turpin. Jede kleine Entscheidung sei gegen seine Münchner getroffen worden, befand Tuchel. Dabei hätte seine Mannschaft den einen oder anderen Pfiff, den einen oder anderen Freistoß gut gebrauchen können. Gerade auch, um sich das Momentum zu holen. "Wenn du ein 0:3 aufholen musst, dann brauchst du auch mal eine Entscheidung für dich. Wenn du die ganze Zeit die kleinen nicht bekommst, dann summiert es sich", so Tuchel.
Wie sehr er mit der Leistung des Schiedsrichters haderte, zeigte Tuchel Turpin noch auf dem Platz. Nach einem heftigen Halten, fast schon Würgen, von Aymeric Laporte gegen Kingsley Coman gab es zwar Gelb für den City-Spieler, aber auch Gelb-Rot für den Bayern-Coach, der wiederholt und wütend reklamiert hatte. Schon bei zwei strittigen Elfmeterentscheidungen und einem zurückgenommenen Platzverweis gegen Dayot Upamecano hatte der französische Unparteiische nicht souverän gewirkt. Der Bayern-Verteidiger, der wie schon im Hinspiel gar keinen guten Abend erwischte, sah nach einem Foul an Erling Haaland (19.) zunächst Rot, doch dann hob der Linienrichter die Fahne - Abseits und Upamecano durfte weitermachen.
Elfmeter sorgen für Aufregung
Eine gute Viertelstunde später war Upemecano erneut im Fokus. Bei allem Bemühen, die Hände im Strafraum beim Blockversuch wegzuhalten, war sein linker Arm neben dem Körper. Ganz leicht wurde der Ball mit dem Ellbogen abgelenkt. Maßgeblichen Einfluss auf die Flugbahn hatte das nicht. Strafstoß gab es dennoch, den jedoch verschoss Erling Haaland, der dann aber später das 1:0 für City machte (57.), eiskalt nach einem feinen Konter. Upamecano rutschte im Duell mit dem Norweger aus, dann hatte er freie Bahn. Nächster Aufreger: der Elfmeter für die Münchner. Mané schoss Manuel Akanji aus kürzester Distanz den Ball an den Arm. Joshua Kimmich juckte das nicht, er blieb cool und stellte auf 1:1.
Kimmich trauerte nach einer engagierten und guten, aber harmlosen Leistung seines Teams der großen Chance auf die Überraschung hinterher. "Wir wollten unbedingt in Führung gehen. Wir hatten sehr gute Chancen. Wir brauchten die Führung gegen City, damit sie wackeln. Es ist sehr ärgerlich, dass wir das 1:0 nicht machen", so der Münchner Sechser. "Wenn man beide Spiele betrachtet, lag es nicht am Willen. Wir haben 30, 35 Minuten nicht gut gespielt. Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, gehen aber deutlich raus. Es war schon realistisch, drei Tore zu schießen. Aber dann muss man die Chancen auch machen."
Quelle: ntv.de, tno