Chancenwucher und VAR-Ärger St. Pauli macht sich eigene Serie kaputt
30.10.2021, 15:30 Uhr
Marvin Ducksch traffür Werder, bevor das Spiel fast kippte.
(Foto: imago images/Nordphoto)
Der FC St. Pauli steht auch nach dem 12. Spieltag an der Spitze der 2. Fußball-Bundesliga, lässt nach sechs Siegen in Folge gegen Werder Bremen aber zu viele gute Chancen liegen - und damit wichtige Punkte. Am Ende stört auch noch der Videoschiedsrichter.
SV Werder Bremen - FC St. Pauli 1:1 (0:0)
Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli hat im Nordduell bei Bundesliga-Absteiger Werder Bremen nach einem Rückstand noch einen Punkt geholt. Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz und die Bremer trennten sich 1:1 (0:0). Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion brachte Marvin Ducksch Werder in der 62. Minute zunächst in Führung. Nur fünf Minuten später gelang Finn Ole Becker der Ausgleich. In der Tabelle liegt St. Pauli mit nun 26 Punkten weiter ganz vorne. Werder hat zehn Zähler weniger und bleibt im Mittelfeld.
Die Gastgeber starteten energisch und mit Zug nach vorne. Nach einem in den Strafraum gechippten Freistoß hob Füllkrug den Ball nur knapp am Tor vorbei (9.). In der 24. Minute jubelten die Bremer Fans erstmals: Marco Friedl hatte den Ball allerdings mit der Hand ins Tor befördert. Der Treffer zählte dementsprechend nicht.
Auf der anderen Seite dauerte es eine halbe Stunde bis zur ersten großen Torchance. St. Paulis Kapitän James Lawrence köpfte nach einem Freistoß knapp über das Tor. Insgesamt blieb Werder im ersten Durchgang jedoch die deutlich aktivere Mannschaft. In der zweiten Hälfte steigerte sich St. Pauli und hatte nach dem Ausgleich mehrere hochkarätige Chancen auf den Siegtreffer. In der Nachspielzeit traf Simon Makienok zum vermeintlichen 2:1 für St. Pauli, nach Einschreiten des Video-Assistenten zählte der Treffer wegen eines Handspiels aber nicht.
Hannover 96 - Erzgebirge Aue 1:1 (1:1)
Hannover 96 bleibt im unteren Tabellendrittel hängen. Die Niedersachsen kamen gegen Abstiegskandidat Erzgebirge Aue nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und bleiben in Sichtweite zur Abstiegsregion. Die 96er warten seit nunmehr fünf Spielen auf einen Sieg. Sebastian Kerk (4. Minute) brachte die Hausherren in Führung. Dimitrij Nazarov erzielte wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff (45.+1) den Ausgleich. Die Hannoveraner kletterten zwar um einen Platz auf Rang 13, Trainer Jan Zimmermann hatte sich von seinem Team nach dem 3:0 in DFB-Pokal drei Tage zuvor gegen den Liga-Rivalen Fortuna Düsseldorf allerdings mehr Schwung erhofft.
Bei den Auern änderte sich trotz des Punktgewinns nichts am vorletzten Tabellenplatz. Die Sachsen bleiben die einzige Mannschaft der 2. Liga ohne Auswärtssieg. Die Hoffnungen der Auer nach ihrem jüngsten Sieg gegen Ingolstadt wurden früh enttäuscht. Nach einem Abwehrfehler von Anthony Barylla ließ sich 96-Profi Kerk die Chance nicht entgehen. Der FC Erzgebirge steckte den Rückschlag jedoch weg, kurbelte immer wieder die Offensive an, hatte gar mehr Spielanteile. Belohnt wurden seine Bemühungen durch Nazarov, der aus spitzem Winkel traf. Die zweite Halbzeit plätscherte unaufgeregt dahin. Zwingende Torchancen gab es auf beiden Seiten kaum. Aue blieb jedoch die gefährlichere Mannschaft.
Dynamo Dresden - SV Sandhausen 0:1 (0:0)
Dynamo Dresden kann nicht mehr gewinnen. Die Sachsen unterlagen im eigenen Stadion dem SV Sandhausen mit 0:1 (0:0). Mit der ersten Gäste-Chance im Spiel brachte der frühere Dresdner Pascal Testroet den SVS nach 50 Minuten in Führung. Vor 11.144 Zuschauern im nicht ausverkauften Dresdner Stadion fiel den Gastgebern offensiv nicht viel ein, so dass sie die vierte Niederlage in Serie ohne eigenen Treffer kassierten.
In der ersten Halbzeit waren die Gastgeber in einer eher unspektakulären Partie die bessere Mannschaft. Die Sachsen hatten diee Spielkontrolle, doch mehr als ein Kopfball von Luca Herrmann (22.) an den Pfosten gab es nicht. Sandhausen verteidigte gut, offensiv gelang dem Team von Trainer Alois Schwartz allerdings bis auf einen Distanzschuss von Chima Okoroji (32.), der über das Tor ging, nicht.
Das frühe Tor zu Beginn der zweiten Hälfte spielte dann Sandhausen in die Karten, Dynamo musste kommen, die Gäste zogen sich wieder zurück und verteidigten konsequent. Große Chancen gab es aber nicht, weil die Dresdner im Angriff ohne die nötige Präzision agierten.
Quelle: ntv.de