Fußball

Auch Liverpool hat Druck Tuchel kämpft gegen Klopp um seinen Job

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Zwei Trainer mit Champions-League-Druck: Liverpools Jürgen Klopp (l.) und PSG-Coach Thomas Tuchel (r.).

(Foto: imago/Eibner)

Abschied aus der Fußball-Champions-League bereits in der Vorrunde? Für Thomas Tuchel und PSG wäre das sportlich ein Desaster - mit womöglich drastischen Konsequenzen. Im "Endspiel" gegen Liverpool kann Tuchel aber wieder auf seine Superstars bauen.

Für Thomas Tuchel wird das vorletzte Gruppenspiel gegen den FC Liverpool und seinen Freund Jürgen Klopp bereits zum Finale. Bei einer Niederlage (21 Uhr im Liveticker bei ntv.de) droht in der Champions League das frühe Aus - ein No-Go für die katarischen Besitzer von Paris St. Germain. Tuchels Vorgänger Laurent Blanc und Unai Emery wurde ein zu frühes Königsklassen-Aus zum Verhängnis. "Die Risse eines vorzeitigen Ausscheidens - selbst in einer schwierigen Gruppe - wären für Tuchel schwer zu kitten", analysiert die Zeitung "Le Parisien". Allerdings sei der 45-jährige Coach auf allen Ebenen des Klubs hoch angesehen. Gestresster wirkte Klubboss Nasser Al-Khelaïfi. Er habe das Gefühl, dass dieses Spiel ein Wendepunkt sein könnte, zitiert "Le Parisien" einen Vertrauten.

Um den "worst case" zu verhindern, sollen Tuchel die rechtzeitig genesenen Superstars Neymar und Kylian Mbappé wieder helfen. "Sie werden in der Startelf stehen", sagte der Coach, nachdem die zwei teuersten Spieler der Welt am Dienstagabend am Abschlusstraining teilgenommen hatten. Beide hatten von ihren Länderspieleinsätzen Verletzungen mitgebracht. Der Brasilianer laborierte an einer Adduktorenverletzung im Oberschenkel, Mbappé hatte eine Prellung der Schulter erlitten. Auf die Tore des brasilianischen Idols und des französischen Weltmeisters ist der frühere Dortmunder Trainer unbedingt angewiesen: Mit einem Punkt Rückstand auf Liverpool und den SSC Neapel hat Tuchels Mannschaft eine schlechte Ausgangslage. Sollte Paris verlieren und Neapel zu Hause Roter Stern Belgrad schlagen, wäre das Aus besiegelt.

"Ich habe keine Angst"

Eigentlich wurde Tuchel geholt, um die Scheichs endlich auf Europas Thron zu hieven. Die Erwartungen sind riesig, in den vergangenen sechs Jahren scheiterte man im Viertel- oder Achtelfinale. Doch während in der Liga mit 14 Siegen aus 14 Spielen alles nach Plan läuft, leistete sich PSG in der Champions League in Liverpool (2:3) und zu Hause gegen den SSC Neapel (2:2) Schwächen. Die Spieler sind sich der prekären Lage bewusst. "Wir haben große Ziele, und das Spiel gegen Liverpool ist vielleicht das wichtigste vor Weihnachten", sagte Julian Draxler. "Eine durchschnittliche Leistung reicht nicht aus. Wir müssen perfekt vorbereitet sein", meinte Kapitän Thiago Silva.

Das Gute für die Zuschauer im Prinzenpark und am TV: Auch Klopp muss liefern. Durch das überraschende 0:2 am vergangenen Spieltag in Belgrad haben die Reds ihren komfortablen Vorsprung verspielt. Eine Niederlage und ein paralleler Sieg von Neapel würde den letztjährigen Finalisten vor dem abschließenden Gruppenspiel zu Hause gegen die Italiener in eine brenzlige Lage bringen. "Ich habe keine Angst", sagte Abwehrchef Virgil Van Dijk. "Wir haben letztes Jahr das Finale erreicht und wollen das wiederholen. Wir wollen Paris besiegen." Womöglich muss das ohne Sadio Mané gelingen. Der Stürmer ist krank.

Während Klopps Team in der Meisterschaft mit souveränen 3:0 beim FC Watford zuletzt als Zweiter weiter voll auf Kurs liegt, nach 13 Spielen noch ungeschlagen ist und nur fünf Gegentore kassiert hat - jeweils Klubrekord in der Premier League -, zeigten die Reds in der Königsklasse bislang zwei Gesichter. Starke Auftritte wie beim 3:2 im Hinspiel gegen Paris folgten Enttäuschungen wie beim 0:2 in Belgrad. Die letzten vier Auswärtsspiele in der Königsklasse gingen allesamt verloren - kein gutes Omen für die Partie in Paris.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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