Technik

Einfach oder mit allen Extras? So findet man die richtige Fritzbox

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Die Fritzbox 7590 AX ist das aktuelle DSL-Flaggschiff von AVM.

(Foto: AVM)

Wer eine neue Fritzbox benötigt, steht vor einer großen Auswahl an verschiedenen Geräten. Nicht jeder braucht das Top-Modell mit allen Schikanen für 275 Euro, für manche Nutzer tut's auch der 200 Euro günstigere Router mit Grundfunktionen. ntv.de zeigt, wie man die richtige Fritzbox findet.

Was Router im Haushalt betrifft, nimmt Deutschland weltweit eine Sonderrolle ein. Denn während sonst fast überall US-amerikanische oder asiatische Geräte dominieren, steht in der Bundesrepublik in mehr als der Hälfte der Haushalte eine Fritzbox. Seit 2004 wird sie in Berlin entwickelt, in der EU produziert und inzwischen in weltweit mehr als 40 Ländern verkauft. Das erste Gerät war noch eine einfache Kombination aus DSL-Modem und Router, inzwischen gibt es viele verschiedene Fritzboxen mit etlichen weiteren Funktionen. Entsprechend groß ist das Angebot, vor dem Käufer stehen. ntv.de erklärt, welche Fritzbox, was kann und welches Gerät das richtige für welche Ansprüche ist.

An welchen Anschluss soll die Box?

Bevor man sich eine Fritzbox aussucht, gilt es, die Anschlussart zu kennen. Die meisten deutschen Haushalte haben DSL-Anschlüsse, weit verbreitet ist auch Internet über einen Kabel-TV-Anschluss. Grundsätzlich gilt es dann im Vertrag die maximalen Übertragungsgeschwindigkeiten nachzusehen. Bei DSL-Anschlüssen checkt man, ob es sich um einfaches ADSL oder ADSL+, ADSL2+ oder VDSL handelt. Möglicherweise hat man bereits einen superschnellen Glasfaseranschluss, für manche Nutzer kann auch ein Gerät mit integriertem Mobilfunk-Modul die beste Wahl sein. Entsprechend der Internetleitung und der gebuchten Geschwindigkeit sollte dann auch die Fritzbox ausgestattet sein.

Welche Ansprüche soll sie erfüllen?

Als Nächstes sollte man überlegen, was die Fritzbox im Haushalt auf dem Kasten haben muss. In kleinen Wohnungen mit wenigen verbundenen Geräten (Clients) muss es beispielsweise nicht das schnellste WLAN mit mehreren Funkeinheiten sein. Auf Smart-Home-Funktionen kann man in so einem Fall wahrscheinlich auch verzichten.

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Mit der Fritzbox 6580 5G gibt es auch einen AVM-Router für das schnellste mobile Internet.

(Foto: AVM)

Was das TV-Streaming betrifft, darf man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Selbst die Datenraten der einfachsten Verträge reichen dafür in Verbindung mit der schlichtesten Fritzbox normalerweise locker aus, solange nicht mehrere Nutzer gleichzeitig streamen. Wichtiger ist, dass die Übertragung stabil ist und das WLAN nicht zu lange Strecken überbrücken muss.

In größeren Haushalten mit mehreren Nutzern und zahlreichen Clients sollte es mindestens eine Mittelklasse-Fritzbox sein. Dann muss man sich auch keine Gedanken machen, ob das Gerät jetzt oder in Zukunft als Zentrale im vernetzten Heim dienen soll. Und man bekommt auch die Möglichkeit, Festnetz-Telefone (DECT) anzuschließen, wenn man sie noch benötigt.

Neue Geräte halten länger

Eine Fritzbox ist langlebig. Das betrifft nicht nur die zuverlässige Hardware, sondern auch einen für die digitale Welt verhältnismäßig langen Software-Support. Fünf Jahre Updates erhalten die Geräte garantiert, bis die Unterstützung komplett endet, vergeht sogar noch etwas mehr Zeit.

Natürlich funktionieren die Geräte auch danach noch einwandfrei, aber die Sicherheit wird ohne Updates immer löchriger. Gerade bei den teureren Top-Modellen ist es sinnvoll, darauf zu achten, eine möglichst neue Fritzbox zu kaufen, damit sich die Investition auch langfristig lohnt.

Eine AVM-Webseite gibt nur Aufschluss darüber, welche Geräte noch unterstützt werden und ob die Firmware auf dem neuesten Stand gibt. Man muss das Alter aber nicht googeln, ein Wikipedia-Eintrag zeigt die Baujahre der aktuellen Modelle.

Ohne Modem

Wenn vom Internetanbieter ein vernünftiges Modem im Preis inbegriffen ist, auf kleinerem Raum keine Highspeed-Datenraten benötigt werden und auch sonst keine Extras gefordert sind, kann man getrost zur 75 Euro günstigen Fritzbox 4040 greifen.

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Sie bietet WLAN-ac, was Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 866 Megabit pro Sekunde (MBit/s) erlaubt. Außerdem funkt der Router auch mit 5 Gigahertz (GHz), was weniger störanfällig ist und auf kurze Distanz wesentlich höhere Datenraten als das 2,4-GHz-Band ermöglicht. Vier LAN-Anschlüsse schaffen 1000 MBit/s (1 Gigabit) und auch die USB-Buchse ist mit dem Standard 3.0 flott unterwegs.

Auch der einfachste AVM-Router kann als Mediaserver gespeicherte Musik streamen oder als heimischer Cloud-Speicher dienen (NAS). Und wie alle aktuellen Fritzboxen ist die 4040 Mesh-fähig. Das heißt, unter einer einheitlichen WLAN-Adresse übergibt sie ohne Unterbrechung Smartphones und andere Geräte an Repeater oder Powerline-Sender, wenn diese eine bessere Verbindung bieten.

Wer kein Modem benötigt, muss deshalb nicht auf Höchstgeschwindigkeit verzichten. Die neue Fritzbox 4060 hat drei WLAN-Funkeinheiten, beherrscht den neuesten Standard ax und gibt mit Übertragungsgeschwindigkeiten mit bis zu 2400 Mbit/s kräftig Gas.

Überdies kann sie als Basisstation für bis zu sechs DECT-Telefone dienen, bietet Fax- sowie Anrufbeantworter-Funktionen und verfügt als Mediaserver oder NAS über einen internen Speicher. Dafür hat sie nur drei Gigabit-Anschlüsse und eine USB-Buchse und ist mit 260 Euro ziemlich teuer.

DSL-Mittelklasse

Bei so einem Preis kann man sich auch eine günstigere Mittelklasse-Fritzbox mit integriertem Modem kaufen, solange man auf WLAN-Höchstgeschwindigkeiten verzichten kann. Für 130 Euro verkauft AVM mit der Fritzbox 7510 seit kurzem ein sehr günstiges Gerät, das auch Telefon-Funktionen bietet.

Der Einsteiger-DSL-Router ist allerdings eher etwas für spezielle Kunden. Denn die 7510 funkt zwar im neuesten WLAN-Standard ax, hat aber für ältere verbundene Geräte nur WLAN-n statt dem schnelleren WLAN-ac parat. Außerdem nutzt die 7510 nur die 2,4-GHz-Frequenz, mit der sie auf 600 Mbit/s kommt.

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Für 30 Euro mehr bekommt man die Fritzbox 7530 AX, die im November 2020 auf den Markt kam. Sie bietet WLAN-ax, funkt auch im 5-GHz-Netz und erreicht hier mit bis zu 1800 Mbit/s die wesentlich höhere Übertragungsgeschwindigkeit. Man findet vielleicht auch irgendwo noch die Fritzbox 7530 zum gleichen Preis. Dabei handelt es sich um den Vorläufer vom Mai 2018 ohne WLAN-ax, von dem man daher die Finger lassen sollte.

DSL-Oberklasse

Ähnlich sieht es in der Oberklasse bei der Fritzbox 7590 aus. Dabei handelt es sich zwar um ein sehr gutes Gerät, das nach wie vor in vielen Wohnungen zu finden ist, aber es kam bereits im Juni 2017 in den Handel. Deshalb lohnt es sich, 270 Euro in die Nachfolgerin Fritzbox 7590 AX zu investieren. Sie kann alles, was die 7530 AX kann, ist aber mit bis zu 2400 Mbit/s noch schneller. Außerdem hat sie zwei statt nur einer USB-Buchse und sie kommt mit ISDN-Telefonen klar.

Fritzboxen für Kabelanschlüsse

Aufs Alter sollte man auch bei den AVM-Routern für Kabelanschlüsse achten. So bekommt man für rund 270 Euro nach wie vor das sehr gute Flaggschiff 6591 Cable, das im Mai 2019 vom Stapel lief. Ganz frisch auf den Markt gekommen ist aber eben die Nachfolgerin Fritzbox 6690 Cable. Sie kostet zwar rund 50 Euro mehr, aber das lohnt sich schon alleine wegen des fast drei Jahre längeren Supports.

Dazu hat die neueste Kabel-Fritzbox WLAN-ax an Bord, mit dem sie Übertragungsgeschwindigkeiten von theoretisch bis zu 4800 Mbit/s erreichen kann. Wer auf Highspeed steht, wird sich auch freuen, dass die 6690 Cable neben drei Gigabit-LAN-Anschlüssen einen weiteren 2,5-Gbit-Port auf der Rückseite hat. Dazu kommen zwei USB-Buchsen und zwei analoge Eingänge.

Wer Geld sparen möchte, kann zur Fritzbox 6660 Cable greifen, die man für knapp 205 Euro bekommt. Sie ist im Februar 2020 erschienen und verfügt bereits über WLAN-ax. Allerdings erreicht die 6660 Cable damit "nur" bis zu 2400 Mbit/s. Neben einem 2,5-Gigabit-Port hat sie gleich drei Gigabit-Anschlüsse, aber nur einen USB-Eingang.

Glasfaser-Boliden

Die schnellsten Internet-Datenraten erreicht man mit einem Glasfaseranschluss. Diese Kabelart kommt zwar auch bei VDSL zum Einsatz, allerdings nur bis zum Verteilerkasten. Von dort bis zum Haushalt geht's wie bei DSL mit Kupferkabeln weiter. Bei einem Glasfaseranschluss ist auch die "letzte Meile" aus Glasfaser.

Noch gibt es in Deutschland nur wenige reine Glasfaseranschlüsse, weshalb die entsprechenden Router nur selten bei großen Händlern zu bekommen sind. AVM bietet dafür auf den Produktseiten unter "Jetzt kaufen" eine Suchfunktion, über die man Fachhändler findet, die die Geräte führen.

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Die Fritzbox 5530 Fiber.

(Foto: AVM)

Derzeit ist die Fritzbox 5530 Fiber das aktuellste Gerät, das man für rund 200 Euro bekommen kann. Sie funktioniert sowohl an allen aktiven und passiven Glasfaseranschlüssen. Mit WLAN-ax erreicht sie Übertragungsraten von bis zu 2400 MBit/s. Neben einem 2,5-Gigabit- hat die 5530 Fiber zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse. Seltsam: Eine USB-Buchse findet man an dem Gerät nicht.

Mobilfunker

Fritzboxen für den LTE-Empfang kommen vor allem dort zum Einsatz, wo kein kabelgebundenes Internet zur Verfügung steht. Das einfachste Modell ohne jedes Extra ist die Fritzbox 6820 LTE. Für rund 150 Euro hat sie lediglich WLAN-n, mit dem Übertragungsraten von bis zu 450 MBit/s möglich sind. Das Gerät funkt nur mit 2,4-GHz und es ist lediglich ein Gigabit-LAN-Anschluss an Bord.

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Besser ausgestattet ist die Fritzbox 6850 LTE, die man ab 175 Euro kaufen kann. Sie bietet WLAN-ac mit bis zu 866 MBit/s, nutzt auch das 5-GHz-Band, hat vier Gigabit-LAN-Buchsen und einen USB-3.0-Anschluss. Außerdem kann der Router als Telefonanlage dienen. Es gibt auch eine Fritzbox 6850 5G mit exakt der gleichen Ausstattung. Preislich unterscheidet sie sich mit knapp 570 Euro aber gewaltig von der LTE-Version.

Die Fritzbox 6890 LTE ist gleichzeitig ein kabelgebundener Router, der ADSL(+) und VDSL beherrscht. Die LTE-Funktion dient als Notfall-Lösung. Mit bis zu 1733 MBit/s bietet das Gerät eine schnellere WLAN-Datenrate. Ansonsten ist der Router ähnlich wie die Fritzbox 6850 LTE ausgestattet. Die Kombi-Lösung hat ihren Preis, unter 350 Euro bekommt man das Gerät nicht.

Quelle: ntv.de

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