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Astronauten sitzen weiter fest Russland sagt Rettungsflug zur ISS ab

Mit Glück kann die Mission im März starten.

Mit Glück kann die Mission im März starten.

(Foto: IMAGO/SNA)

Zwei russische und ein amerikanischer Raumfahrer hängen auf der Internationalen Raumstation fest, weil ihre Sojus-MS-22-Kapsel Probleme macht. Russland will deswegen eine Sojus-MS-23 schicken, um die drei zur Erde zurückzuholen. Doch der Start fällt aus.

Nach einem Druckabfall im Kühlsystem eines Raumfrachters hat Russland den für 20. Februar geplanten Raketenstart zur Internationalen Raumstation ISS auf Anfang März verschoben. Erst müsse die Ursache feststehen, teilte die Raumfahrtbehörde Roskosmos der Agentur Tass zufolge mit. Der seit Oktober an der ISS befestige Raumfrachter Progress MS-21 hat demnach ein Leck. Zuvor war bereits an der ebenfalls an der ISS befestigten Raumfähre Sojus MS-22 ein Leck entdeckt worden. Mit dieser waren zwei russische und ein amerikanischer Raumfahrer im September 2022 zur ISS gekommen.

Beide Fälle ähnelten sich, sagte der Chef des russischen bemannten Raumfahrtprogramms, Sergej Krikaljow. "Das Wichtigste ist, dass wir sicherstellen, dass es sich nicht um einen systematischen Fehler handelt." Das Leck an der Sojus MS-22 hatte dazu geführt, dass die Raumkapsel nicht ausreichend gekühlt werden kann. Um die Kosmonauten beim Rückflug nicht zu gefährden, hatte Roskosmos entschieden, die Fähre unbemannt zur Erde zu schicken - und die Raumfahrer stattdessen mit dem Nachfolgeschiff Sojus MS-23 zurückzubringen. Dieses sollte dazu eigentlich am 20. Februar unbemannt von Baikonur aus zur ISS fliegen, was nun ausfällt. Leben und Gesundheit der ISS-Besatzung seien nicht gefährdet, sagte Roskosmos-Chef Juri Borissow. Obwohl sich die Schäden an beiden Schiffen gleichen würden, könnten die Gründe unterschiedlich sein.

Musk-Rakete für Notfälle angedacht

Ende Januar hatte die US-Raumfahrtbehörde NASA einen an der ISS angedockten "Crew Dragon" als vorübergehendes Notfall-Raumschiff ausgewählt. Das sei nach Gesprächen mit dessen Betreiber SpaceX, der privaten Raumfahrtfirma von Elon Musk, für den Fall eines unvorhergesehenen Notfalls entschieden worden, teilte die NASA bei einer Pressekonferenz mit. Das Mini-Raumschiff "Crew Dragon" hat eine Kapazität von bis zu sieben Personen und ist laut SpaceX das erste private Gefährt, das Menschen zur ISS bringt. Es kann darüber hinaus auch Fracht transportieren.

Ungeachtet andauernder Probleme an der ISS hält Russland an seinen Plänen für den Bau einer eigenen Orbitalstation fest - auch wegen der Spannungen mit den westlichen Partnern infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Die Entwurfsplanung der Station werde bis Ende 2023 abgeschlossen, sagte der Chefkonstrukteur der geplanten russischen Orbitalstation (ROS), Wladimir Koschewnikow, in einem Interview der Agentur Tass. Das erste Modul soll demnach bis Ende 2027 aufgebaut werden. Für die Versorgung der ROS seien Raketen vom Typ Angara vorgesehen, sagte Konstrukteur Koschewnikow. Auch die Besatzung soll künftig nicht mehr vom in Kasachstan liegenden Baikonur ins All starten, sondern vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny in Russlands fernem Osten.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 14. Februar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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