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Studie liefert neue Indizien Sind die schweren Moia-Statuen über die Osterinseln "gelaufen"?

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Als würden sie "gehen" - mit einer Schaukeltechnik sollen die Statuen mit Seilen vorwärts bewegt worden sein, sind die Forscher überzeugt.

Als würden sie "gehen" - mit einer Schaukeltechnik sollen die Statuen mit Seilen vorwärts bewegt worden sein, sind die Forscher überzeugt.

(Foto: Carl Lipo)

Die imposanten Moai-Statuen sind das Symbol einer untergegangenen Kultur auf den Osterinseln. Lange war jedoch unklar: Wie gelangten die tonnenschweren Monumente an ihren Platz? Forscher glauben nun, das Rätsel gelöst zu haben.

Mit Rapa Nui, auch bekannt als Osterinseln, verbindet man die ikonischen Reihen von kolossalen Statuen. Lange Zeit rätselten Forscher darüber, wie die früheren Bewohner das scheinbar Unmögliche geschafft und die schweren Moai-Statuen bewegt haben. Das Forscherduo Carl Lipo und Terry Hunt hatte schon vor längerer Zeit die These aufgestellt, dass die Figuren mit Seilen in schaukelnde Bewegungen versetzt und so vorwärts transportiert wurden - was aussieht, als würden sie "laufen". Nun präsentieren sie neue Belege für ihre Theorie.

Die Forschenden hatten dafür fast 1000 Moai-Statuen untersucht, besonders mit Blick auf die "Straßen Moai", die nie bis an ihr Ziel gelangten, weil beim Transport etwas schiefgelaufen war. Bereits vor etwa zwölf Jahren hatten die beiden Forscher bei Experimenten gezeigt, dass es möglich ist, die Statuen mit Seilen in einer Zickzack-Bewegung entlang einer sorgfältig angelegten Straße zu bewegen.

Um Zweifel an ihrer damals aufgestellten These zu zerstreuen, präsentieren Lipo und Hunt in einer Studie weitere Belege. Sie hatten dafür mehrere Dutzend "Straßen Moai" untersucht, die auf dem Weg aus dem Steinbruch liegen gelassen wurden. Deren Basis war auffällig breit und wie ein "D" geformt. Aus Sicht der Forscher ideal, um die Statuen mit der Schaukel-Technik zu bewegen.

"Die Straße ist Teil der Bewegung"

Ihre Theorie werde auch durch die Straßen auf den Osterinseln untermauert, so die Autoren der Studie. Mit einer Breite von 4,5 Metern und einem konkaven Querschnitt seien die Straßen ideal, um die Statuen beim Vorwärtsbewegen zu stabilisieren. "Jedes Mal, wenn sie eine Statue bewegen, sieht es so aus, als würden sie eine Straße bauen. Die Straße ist Teil der Bewegung der Statue", sagte Lipo laut einer Mitteilung.

Derzeit gebe es keine andere Erklärung dafür, wie die Moai bewegt wurden, so der Wissenschaftler. Die Herausforderung für alle anderen bestehe nun darin, das Gegenteil zu beweisen. "Finden Sie Beweise dafür, dass es nicht zu Fuß gegangen sein kann. Denn nichts, was wir bisher gesehen haben, widerlegt das", sagte Lipo. Hingegen wurde aus Sicht der Forscher die alternative Theorie widerlegt, dass die Statuen liegend auf Holzvorrichtungen transportiert wurden.

Quelle: ntv.de

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