Neues Analyse-Zentrum Wie wandern Wolf und Luchs?
19.10.2009, 09:45 Uhr
Rund 60 Wölfe leben wieder in Deutschland.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Nach der Rückkehr von Wolf und Luchs in deutsche Lande sollen Wanderungen und Verwandtschaftsbeziehungen der Tiere wissenschaftlich untersucht werden. Zentrale Anlaufstelle ist die Außenstelle des Frankfurter Forschungsinstituts Senckenberg im osthessischen Gelnhausen. Die Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz habe Senckenberg als "Nationales Referenzzentrum für genetische Untersuchungen bei Luchs und Wolf" bestimmt, teilte das Institut mit. In Gelnhausen werden künftig Haar- und Kotproben aus ganz Deutschland untersucht.
Ein Vergleich mit Daten aus dem angrenzenden Ausland soll zeigen, woher die Tiere kommen und ob in den sehr kleinen Populationen Inzuchtgefahr besteht. Rund 150 Jahre nachdem Wolf und Luchs in Deutschland durch die intensive Jagd ausgerottet wurden, wandern seit einiger Zeit Tiere zu. Inzwischen leben wieder rund 60 Wölfe in Deutschland - die meisten im Osten, etwa auf verlassenen Truppenübungsplätzen in der Lausitz. Ähnlich hoch schätzen die Wissenschaftler die Zahl der Luchse in Deutschland, die etwa im Harz und Bayerischen Wald heimisch sind. Einzelne Tiere beider Arten tauchen zunehmend auch außerhalb ihrer Hauptverbreitungsgebiete auf. Im nordhessischen Reinhardswald wird seit mehr als zwei Jahren ein einzelner Wolf gesehen.
Quelle: ntv.de, dpa