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EU-Forschungsprojekt Zeppelin misst Luftqualität

Schavan zu Besuch in der Zeppelin-Werft.

Schavan zu Besuch in der Zeppelin-Werft.

(Foto: dpa)

Luft macht bekanntlich nicht an Grenzen halt. Ein EU-Großforschungsprojekt misst daher ihre genaue Zusammensetzung in mehreren EU-Ländern – mit Hilfe eines Zeppelins. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen der Verbesserung der Luftqualität durch weitere gemeinsame Maßnahmen.

Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat in Friedrichshafen mit Vertretern der Europäischen Kommission und Wissenschaftlern den Startschuss für ein europaweites Klimaprojekt mit einem Zeppelin gegeben. Das Luftschiff der Baureihe NT wird insgesamt zwanzig Wochen quer durch Europa fliegen und die Luftzusammensetzung in den Niederlanden, Italien, über der Adria und schließlich 2013 über Finnland messen, wie das Forschungsministerium mitteilte.

Die von Wissenschaftlern des Forschungszentrums Jülich koordinierten Flüge sind Teil des EU-Großforschungsprojekts "Pegasos", das von der Europäischen Kommission gefördert wird. Der Zeppelin NT soll nach Angaben des Forschungsministeriums den Einfluss der Atmosphärenchemie auf den Klimawandel messen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen Grundlagen liefern, um EU-weite Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität unter Berücksichtigung ihrer Auswirkungen auf den Klimawandel zu ergreifen.

Klimaschutz benötigt Zusammenarbeit

Im Zuge der Zeppelin-Kampagne wollen die Forscher vor allem sogenannte Hydroxylradikale untersuchen, die als "Waschmittel" der Atmosphäre dienen, sowie die Aerosole, also kleine Schwebeteilchen. Daten zu deren Entstehung und ihrer Mitwirkung im Klimageschehen sollen unter anderem Aufschluss über die Selbstreinigungskraft der Atmosphäre geben.

Schavan erklärte, das "Pegasos"-Großprojekt und die Forschungsflüge des Zeppelins NT leisteten einen "wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und die moderne Nachhaltigkeitsforschung". "Die Erforschung und der Schutz des Klimas sind eine Aufgabe, die nur in internationaler Zusammenarbeit zu bewältigen ist." Der Zeppelin NT und die Wissenschaftler des Jülicher Forschungszentrums leisteten dabei einen "entscheidenden Beitrag".

An dem "Pegasos"-Projekt sind in Deutschland neben dem Forschungszentrum Jülich das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig und das Helmholtz Zentrum Geesthacht beteiligt.

Quelle: ntv.de, AFP

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