Das war Donnerstag, der 2. Oktober 2025
Liebe Leserinnen und Leser,
da war vor dem kommenden, für viele langen, Wochenende ja nochmal ordentlich was los. Nach wie vor überschattet die US-Politik vieles. Von der Frage, wie lange es dauert, bis der Shutdown überwunden ist, hängt viel ab - politisch und ökonomisch. Allerdings gehen einige Beobachter davon aus, dass die US-Regierung ohnehin versucht, daraus zunächst Kapital zu schlagen.
Hierzulande beschäftigen Zahlen die Debatten - etwa die über maue Renten für jeden Fünften. Oder aber die über schrumpfende Investitionen bei gleichzeitig steigenden Sozialausgaben. Und nein, das Bürgergeld ist es nicht. Es macht nach wie vor gerade einmal 4,2 Prozent aus des Sozialetats aus.
Auch in der Wirtschaft wurden Zahlen vorgelegt, rekordverdächtige. Das bedeutet aber für die Deutsche Bahn nichts Gutes. Denn die musste einräumen, dass ihre Fernverkehrszüge im September so unpünktlich waren, wie noch nie. An externen Erklärungen mangelte es der Bahn hingegen nicht. Grund zur Freude über Top-Zahlen gab es dagegen beim zuletzt arg gerupften US-E-Autobauer Tesla. Der konnte nun einen Absatzrekord verzeichnen, hat aber das Problem, dass es vor allem vorgezogene Käufe sein dürften. Denn: In den USA läuft die E-Auto-Subvention demnächst aus.
In München kann nach den schrecklichen Ereignissen des Vortags aufgeatmet werden. Das zeitweise wegen einer Drohung geschlossene Oktoberfest könnte verlängert werden, zumindest wenn es nach dem Verband Dehoga geht. Angeblich hätten die Wirte durch die Unterbrechung rund 20 Millionen Euro verloren. Bei ihnen herrscht allerdings Skepsis angesichts des Vorschlags.
Was heute sonst noch wichtig war:
Abfangrate bei nur sechs Prozent: Russlands optimierte Raketen umgehen Kiews Patriot-Systeme
Verzögerungen "im Jahresbereich": Pistorius stellt Fregatten-Projekt F126 auf den Prüfstand
Investorengruppe übernimmt Läden: Mehr als 90 Hammer-Filialen vor der Rettung
Verzögerte Zollkriegs-Quittung: Studie rechnet 2026 mit Einbruch beim Welthandel
35 Jahre nach Wiedervereinigung: Noch immer wollen Tausende ihre Stasi-Akten einsehen
Kader für WM-Quali steht: Julian Nagelsmann zaubert eine Überraschung aus dem Hut
Klage wegen Kinderpornografie: Richter lässt "Nirvana-Baby" abblitzen
Das soll es für heute gewesen sein. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend und hoffe, Sie haben ein wenig Glück mit dem Wetter am langen Wochenende. Der Tag ist am Montagmorgen wieder für Sie da. Gute Nacht.
Vom Kartell-Domizil zum Frauenprojekt: Kolumbien verteilt Escobars "Erbe"
Einst hielt der kolumbianische Drogenboss Pablo Escobar hier Nilpferde und Elefanten - nun sollen Frauen auf der "Hacienda Nápoles" wirtschaften, die Opfer des Bürgerkrieges in dem südamerikanischen Land geworden sind. Präsident Gustavo Petro kündigte auf X an, dass ein Teil des Anwesens von Escobar für Agrarprojekte an Frauen vergeben wird. Eine Frauenorganisation erhielt die Zusage, 120 der rund 3000 Hektar zu bewirtschaften und dort Wohnungen zu bauen, wie der Leiter der nationalen Landbehörde ANT, Felipe Harman, mitteilte. Neben der Drogenkriminalität herrschte in Kolumbien mehr als 50 Jahre lang Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär.
Der einstige Anführer des Medellín-Drogenkartells war einer der mächtigsten Drogenbosse der 1980er Jahre. Auf seinem Grundstück in der Gemeinde Puerto Triunfo im Nordwesten des Landes gab es unter anderem einen Privatzoo, eine Stierkampfarena und ein Rollfeld für Flugzeuge. 1993 wurde Escobar von Sicherheitskräften erschossen.
Nach Einspruch: Mann muss nach tödlichem Unfall weniger lang in Haft
In einem erneuten Prozess um einen von einem Autofahrer tödlich erfassten Fußgänger hat das Landgericht im nordrhein-westfälischen Münster den Angeklagten zu vier Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Das Verfahren wurde mit Blick auf die Vorwürfe der Trunkenheit im Verkehr und der Straßenverkehrsgefährdung eingestellt, wie ein Gerichtssprecher sagte. Die Kammer bildete eine um zwei Monate niedrigere neue Gesamtfreiheitsstrafe. In einem ersten Verfahren hatte das Landgericht Münster den heute 24-Jährigen im August 2024 wegen fahrlässiger Tötung, Straßenverkehrsgefährdung, versuchten Mordes, unerlaubtem Entfernen vom Unfallort und Trunkenheit im Verkehr zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt.
Laut damaligem Urteil kam der Mann im Mai 2022 beim Autofahren alkoholbedingt von der Straße ab und erfasste einen Fußgänger tödlich. Obwohl er den Aufprall bemerkte, fuhr er weiter und nahm billigend in Kauf, dass der Fußgänger an seinen Verletzungen stirbt. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil im Februar 2025 teilweise auf. Davon betroffen waren die Verurteilungen wegen der Straßenverkehrsgefährdung und der Trunkenheit im Verkehr.
Rekordtemperaturen und Waldbrände - Spanien beklagt knapp 4000 Hitzetote
In Spanien hat es in diesem Sommer fast 4000 Hitzetote gegeben - deutlich mehr als vergangenes Jahr. Insgesamt 3830 Todesfälle zwischen dem 16. Mai und dem 30. September 2025 seien auf die hohen Temperaturen zurückzuführen, erklärte das spanische Gesundheitsministerium. Dies stelle einen Anstieg um 87,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dar. Bei mehr als 65 Prozent der Hitzetoten handelt es sich den Angaben zufolge um Menschen, die über 85 Jahre alt waren. Mehr als 96 Prozent der Betroffenen waren demnach älter als 65 Jahre. 25 Todesfälle in dem Zeitraum seien auf einen Hitzeschlag zurückzuführen, erklärte das Ministerium. Die Zahlen seien nicht auf der Grundlage individueller klinischer Diagnosen erstellt worden, sondern entsprächen der anhand eines statistischen Modells geschätzten Übersterblichkeit, hieß es weiter. Sie könnten sich deshalb noch ändern.
In diesem Jahr hat Spanien laut der nationalen Wetterbehörde Aemet mit einer Durchschnittstemperatur von 24,2 Grad Celsius den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961 erlebt. Im August gab es eine 16-tägige Rekordhitzewelle. Bei den dadurch verursachten Waldbränden kamen vier Menschen ums Leben.
Grönland kontert Trumps Annexionsfantasien
Grönland will angesichts der Besitzansprüche von US-Präsident Donald Trump näher an die Europäische Union rücken. "In Grönland wünschen wir uns eine stärkere und engere Zusammenarbeit mit der EU. Wir haben viel zu bieten, und das gibt uns große Entwicklungsmöglichkeiten" sagte der grönländische Regierungschef Jens-Frederik Nielsen auf einem Gipfel der sogenannten Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Kopenhagen. Grönland war dort erstmals vertreten.
Man wünsche sich, die Partnerschaft zum Vorteil beider Seiten auszubauen, sagte Nielsen. Ähnlich positiv äußerte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Treffen mit Nielsen. "Europa und Grönland werden immer vertrauenswürdige und verlässliche Partner füreinander sein. Wir wollen unsere Zusammenarbeit weiter vertiefen", erklärte sie auf X. Deshalb wolle man auch die finanzielle Unterstützung für Grönland verdoppeln, schrieb sie unter Verweis auf Pläne ihrer Kommission, dass mehr als 500 Millionen Euro aus dem nächsten mehrjährigen Etat an Grönland fließen sollen.
Ex-Kanzlerin Merkel knöpft sich "menschenverachtende Partei" vor
Altkanzlerin Angela Merkel hat die AfD scharf kritisiert und eine "menschenverachtende Partei" genannt. Nach ihrer Gründung in der Eurokrise sei die AfD zunächst aus der Öffentlichkeit verschwunden, habe im Herbst 2014 aber an die Pegida-Bewegung angeknüpft, sagte die CDU-Politikerin im ZDF-Interview. Damals seien Neid, Hass und Rassismus verbreitet worden. Zwar gebe es Unzufriedenheiten und das Gefühl, sich weiterentwickeln zu können, sei in den ländlichen Räumen teils verloren gegangen. "Und trotzdem muss ich immer wieder sagen, es ist kein Grund, eine menschenverachtende Partei zu wählen, wenn man etwas zu kritisieren hat." Die AfD teile die Menschen in die Eliten und das Volk auf und definiere, wer noch zum Volk gehöre, sagte Merkel. "Das ist einfach gegen das Grundgesetz. Dort steht: Alle Macht geht vom Volk aus und das Volk sind alle deutschen Staatsbürger."
In den sozialen Medien bekämen oft diejenigen die meisten Klicks und Aufmerksamkeit, die die radikalsten Botschaften verbreiteten. "Und deshalb finde ich es so wichtig, dass wir darüber reden, dass auch Wahrheiten und Fakten von Gefühlen unterschieden werden können und dass die digitalen Medien auch reguliert werden."
Toter Säugling auf Carport entdeckt - Obduktionsergebnis liegt vor
Das auf dem Dach eines Carports in Österreich aufgefundene Neugeborene dürfte laut Obduktion an einem Schädel-Hirn-Trauma gestorben sein. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, hat der Junge wohl nur kurze Zeit gelebt. Gegen seine 20-jährige Mutter werde wegen Mordverdachts ermittelt, so die Justiz. Der genaue Tathergang ist laut Behörden noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Ein Nachbar hatte das leblose und unbekleidete Kind auf dem Carport eines Mehrparteienhauses in Graz entdeckt und die Polizei verständigt.
Die Mutter will von der Schwangerschaft nichts gemerkt haben und überrascht worden sein, sagte sie gegenüber Ermittlern. Sie dürfte den Säugling nach der Geburt aus dem Fenster geworfen haben, so zumindest die Einschätzung der Behörden aufgrund erster Erkenntnisse kurz nach der Tat.
Absatz von Gasheizung und Wärmepumpe bricht ein - Einen Sieger gibt es dennoch
Der Absatz von Gasheizungen ist 2024 um 41 Prozent zurückgegangen. Das berichtet der Pro-Newsletter Energie und Klima des Nachrichtenmagazins "Politico" vorab unter Berufung auf den Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur (Dena), der nächste Woche erscheint. "Gasheizungen verlieren im Neubau rapide an Bedeutung", sagte Dena-Chefin Corinna Enders demnach "Politico". Bei genehmigten Bauprojekten betrage der Anteil von Gasheizungen gerade noch vier Prozent.
Auch bei Wärmepumpen sieht es alles andere als rosig aus. Bei Bestandsbauten geht ihr Absatz um 53 Prozent zurück, bei Neubauten fällt der Rückgang mit 14 Prozent deutlich geringer aus. Aber: Bei 2024 genehmigten Bauprojekten werden in 81 Prozent der Fälle Wärmepumpen installiert. Bei im Vorjahr fertiggestellten Gebäuden lag der Anteil schon bei 69 Prozent. Enders sagt "Politico" daher: "Die Wärmepumpe setzt sich bei Eigentümern trotz all dieser Unsicherheiten durch".
Das Gebäudeenergiegesetz der Ampelkoalition und eine teils verzerrte gesellschaftliche Debatte hatten für große Verunsicherung bei Verbrauchern gesorgt. Der Absatz von Wärmepumpen brach teils ein, während sich viele Verbraucher noch schnell eine Gasheizung installierten.
Farbattacke auf Auswärtiges Amt - Polizei nimmt fünf Personen fest
Nach einer mutmaßlich propalästinensischen Farbattacke am Auswärtigen Amt in Berlin-Mitte meldet die Polizei fünf Festnahmen. Zwei Frauen hätten die Fassade des Ministeriums mit roter Farbe übergossen, sagte ein Polizeisprecher in einem Video auf X. Eine weitere Frau und ein Mann hätten einen Schriftzug auf dem Boden hinterlassen. Alle vier seien von der Bundespolizei festgenommen worden. Der Fünfte sei ein Passant, der die Polizei habe stören wollen und einem Beamten die Hand weggeschlagen habe. Der Einsatz begann demnach um 13.15 Uhr.
Eine aufgebrachte Menschenmenge schrie "Shame on you" (in etwa: Schämt euch) und Parolen wie "Ganz Berlin hasst die Polizei". Auch "Viva Palestina" und "Intifada Revolution" wurde skandiert. Hintergrund ist eine Flotte, mit der Aktivisten Hilfsgüter in den abgeriegelten Gazastreifen bringen wollten. Sie wurde von israelischen Kräften teilweise gestoppt.
Chartrekord für die Ewigkeit - Dieses Album steht 555 Wochen in den Top 100
Diese Nummer eins steht nicht ganz oben an der Charts-Spitze und doch überragt sie alle Weltstars: Ein einziges Album der Kindermusiker Simone Sommerland und Karsten Glück steht mit einer gesamten Verweildauer von 555 Wochen in den deutschen Albumcharts - in Summe also zehn Jahre und rund acht Monate. Das ergibt sich aus der aktuellen Auswertung von GfK Entertainment.
"Die 30 besten Spiel- und Bewegungslieder", die Sommerland und Glück mit Kindern - den Kita-Fröschen - eingesungen haben, wurde 2010 veröffentlicht und das Album gelangte erstmals am 11. März 2011 in die Top 100. Aktuell steht es auf Position 79. 555 Wochen - "diese Zahl sieht sehr beeindruckend aus", teilte Simone Sommerland mit. "Doch das wirklich Schöne daran ist nicht die Statistik, sondern die Vorstellung, dass dahinter Millionen singender und tanzender Kinder und Familien stehen, an deren Alltag ich mit meiner Musik einen kleinen Anteil haben darf. Ein Bild, das mich tief berührt und das ich voller Dankbarkeit stets als Motivation in mir trage."
Auf dem Silber- und dem Bronzerang im ewigen Top-100-Ranking stehen übrigens: Abbas "Gold Greatest Hits" mit 464 Wochen und Peter Fox' "Stadtaffe" mit 447 Wochen.
Schon wieder Bayern - dritter Mensch an Bornavirus gestorben
Erneut ist in Bayern ein Mensch an einer Infektion mit dem seltenen Bornavirus gestorben. Der 57-jährige Mensch aus dem Landkreis Tirschenreuth starb im Bezirksklinikum Regensburg, wie der Landkreis in Tirschenreuth mitteilte. Das zuständige Gesundheitsamt sei derzeit mit der Klärung des Infektionsweges der betroffenen Person befasst, hieß es vom Landkreis weiter. Weitere Details wurden nicht genannt.
Erst diesen Sommer waren zwei Männer aus dem oberbayerischen Pfaffenhofen an der Ilm nach einer Infektion mit dem Bornavirus gestorben. Tirschenreuth und Pfaffenhofen an der Ilm sind rund 200 Kilometer voneinander entfernt. Sogenanntes Reservoir für das Bornavirus ist laut Behörden die Feldspitzmaus. Infizierte Mäuse scheiden das Virus über Kot, Urin oder Speichel aus, ohne selbst zu erkranken. Eine Übertragung auf Menschen kann laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit durch Kontakt zu infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen erfolgen.
Video zeigt Flug über die Marsregion Xanthe Terra
Mithilfe von Kameraaufnahmen der ESA-Sonde "Mars Express" veröffentlicht ein Team des DLR Instituts Berlin-Adlershof und der Freien Universität Berlin ein virtuelles Mars-Modell. Das aufwendig produzierte Video ermöglicht erstmals einen realistischen Flug über die Marsoberfläche.
Rekord: Die Bahn kommt ... so unpünktlich wie nie zuvor
Die Pünktlichkeit im Fernverkehr der Deutschen Bahn hat im September einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nur 55,3 Prozent der Züge hatten weniger als sechs Minuten Verspätung, wie die Bahn mitteilte. Es zeichne sich damit ab, dass die Zielsetzung für das Gesamtjahr mit einer Pünktlichkeitsquote zwischen 65 und 70 Prozent voraussichtlich nicht mehr zu erreichen ist.
Auch die Pünktlichkeit im Regionalverkehr verschlechterte sich im September - von 89,2 Prozent im August auf 87,2 Prozent. Die Bahn verwies auf das "weiterhin hohe Baugeschehen", das im September weiterhin Auswirkungen auf die Pünktlichkeit gehabt habe. Der niedrige Wert sei zudem eine Folge "von Vandalismus und mutmaßlichen Sabotageakten".
Deutschland spart Milliardenkosten für Bürokratie - Neue Vorgaben drohen jedoch
Die Bürokratiekosten für die Wirtschaft sowie die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland sind im Jahresvergleich gesunken, bleiben aber auf hohem Niveau. Zwischen Juli 2024 und Juli 2025 ging der Erfüllungsaufwand für Bürokratie-Vorschriften um rund 3,2 Milliarden Euro zurück: Diesen Befund stellte der sogenannte Normenkontrollrat in seinem Jahresbericht heraus. Der Rat ist ein unabhängiges Kontrollgremium der Bundesregierung. Für die Bürgerinnen und Bürger sanken die bürokratiebedingten Kosten demnach im Jahresverlauf um 500 Millionen Euro. Die öffentliche Verwaltung wurde um 1,7 Milliarden Euro entlastet und die Wirtschaft um knapp eine Milliarde Euro.
"Der vermeintliche Abwärtstrend ist jedoch mit Vorsicht zu betrachten", warnte der Vorsitzende des Normenkontrollrats, Lutz Goebel. Seit August 2025 seien bereits "mehrere sehr belastende Vorhaben beschlossen worden", die Milliardenkosten für Unternehmen nach sich ziehen könnten. Als Beispiele nannte Goebel die Umsetzung der NIS2-Richtlinie für mehr Cybersicherheit oder die Umsetzung der CSR-Richtlinie für einheitlichere Nachhaltigkeitsberichterstattungen von Unternehmen. In beiden Fällen handelt es sich um EU-Rechtssetzung.
New Yorker Hochhaus stürzt teilweise ein - Anwohner filmen
In der New Yorker Bronx stürzt plötzlich der Luftschacht eines Hochhauses ein. Zuvor hatte es im Keller des Wohnkomplexes offenbar eine Explosion gegeben. Anwohner filmen, als die Trümmer zu Boden stürzen.
Studie: Deutschland eine Investitionswüste - und ein Rentnerparadies?
Die Bundesausgaben haben sich einer Studie zufolge in den vergangenen drei Jahrzehnten spürbar verschoben: Während sich die Sozialausgaben pro Kopf nahezu verdoppelt haben, sind die Investitionen deutlich zurückgegangen. Das zeigen Berechnungen, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vorstellte. Für die Studie verglichen die Experten sämtliche Bundeshaushalte ab 1992.
Die Befunde im Einzelnen: Inflationsbereinigt zahlte im Jahr 1992 jeder Bürger insgesamt 1464 Euro für Soziales. 2024 waren es 2665 Euro. Dabei gab es bei den Ausgaben für die Sozialversicherungen pro Kopf gerechnet mehr als eine Verdoppelung - von 755 Euro auf 1644 Euro. Für den Arbeitsmarkt - zum Beispiel für Bürgergeld - verdreifachten sich die Pro-Kopf-Ausgaben von 187 Euro auf 625 Euro. Wie ntv.de zusammentrug (siehe unten), beträgt der Anteil des Bürgergeldes an den gesamten Sozialausgaben allerdings gerade einmal 4,2 Prozent. Die mit Abstand größten Posten sind die Rentenversicherung (29,1 Prozent) und die Krankenversicherung (25,4 Prozent). Vor allem die Renten stieg in den letzten Jahren aufgrund der aktuell in den Ruhestand gehenden Babyboomer deutlich an - und wird das weiterhin tun.
Die Ausgaben für Investitionen seien im gleichen Zeitraum deutlich zurückgegangen, heißt es in der IW-Studie. 1992 lag ihr Anteil am Gesamtbudget des Bundes demnach noch bei mehr als 15 Prozent. 2011 fiel er auf einen Tiefpunkt von neun Prozent.
80-Jährige vier Nächte vermisst - Polizei findet sie eingeklemmt im Wald
Nach vier Nächten hilflos in freier Natur haben Einsatzkräfte in Nordrhein-Westfalen eine vermisste 80-Jährige lebend gefunden. Sie wurde am Mittwoch lebensgefährlich unterkühlt in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei Höxter mitteilte. Lebensgefahr bestehe inzwischen aber nicht mehr. Demnach meldeten Verwandte die Seniorin aus Bad Driburg am Dienstag als vermisst, nachdem sie tagelang keinen Kontakt mehr zu ihr hatten. Weil sie den Hinweis bekamen, dass die Frau gerne in der Natur unterwegs ist, suchten die Einsatzkräfte gezielt an möglichen Anlaufstellen in der Region.
Am Fernsehturm im Eggegebirge bei Willebadessen fanden sie dann ihr Auto. Für die Suche waren unter anderem Spürhunde und ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Aus dem Polizeihubschrauber sei die Stelle lokalisiert worden, an der sich die Frau befand - die Einsatzkräfte seien vom Hubschrauber aus zur Fundstelle dirigiert worden. Dort sei die Frau, rund 250 Meter abseits eines Wanderwegs, stark unterkühlt, aber lebend, gefunden worden. Sie war laut Polizei unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt und konnte sich nicht selbst befreien. Den Ermittlungen zufolge befand sie sich womöglich seit Samstag in der misslichen Lage.
Schichtwechsel
Liebe Leserinnen und Leser,
die Frühschicht im Tag streicht die Segel. Meine Kollegin Sabine kann jetzt herbstliche Sonnenstrahlen ergattern. Ab sofort sitze ich am Ruder. Mein Name ist Alexander Schultze und ich begleite Sie bis in den Abend. Wenn Sie Fragen, Anregungen oder Kritik haben, schreiben Sie mir unter dertag@ntv.de. Auf geht's!
Tote im Bodensee mit Flossen und Taucherbrille
Nach dem rätselhaften Fund einer toten Frau im Bodensee ist ihr Ehemann in der Schweiz verhaftet worden. Die 42-jährige Nigerianerin sei mutmaßlich getötet worden, teilte die Staatsanwaltschaft St. Gallen mit. Ende August war die leblose Frau beim Segelhafen Rorschach im Wasser entdeckt worden. Sie trug nach Angaben der Polizei Schwimmbrille und Schwimmflossen, aber keine Badebekleidung, sondern Unterwäsche. Der Fundort liegt etwa 20 Kilometer Luftlinie südlich von Friedrichshafen an der Schweizer Seite des Bodensees.
Mittlerweile gehe die Staatsanwaltschaft von einer vorsätzlichen Tötung aus, hieß es. Der 49-jährige Ehemann, der ebenfalls aus Nigeria stammt, wohnte demnach gemeinsam mit seiner Frau im Kanton St. Gallen. Er wurde festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft.
Es wurde keine näheren Informationen zur mutmaßlichen Tötung oder zu einem Motiv kommuniziert. Die Untersuchung zu den genauen Umständen des Falles dauere an, teilt die Staatsanwaltschaft mit.
Arnold lobt Leo
Wenn Arnold Schwarzenegger jemanden als "Action Hero" bezeichnet, hat das Gewicht. Schließlich kennt sich der "Terminator"-Star mit kaum etwas besser aus. Doch dieses Mal geht es nicht um Muskeln, Waffen oder Stunts. Bei einer Konferenz in Castel Gandolfo hat der Hollywoodstar und ehemalige Gouverneur von Kalifornien Papst Leo XIV. (70) wegen seines Einsatzes für den Klimaschutz so genannt.
Der Gründer der "Schwarzenegger Climate Initiative" hob bei der Eröffnung der Klimakonferenz hervor, dass der Vatikan im Begriff sei, unter Papst Leo zu einem der ersten klimaneutralen Staaten zu werden. Papst Leo hatte unter anderem die Installation von Solarmodulen im Vatikan kurz nach Beginn seines Pontifikats veranlasst.
Die Konferenz fand anlässlich des zehnten Jahrestags der Umweltenzyklika "Laudato si" des verstorbenen Papstes Franziskus (1936-2025) statt. Diese Enzyklika gilt als Meilenstein in der kirchlichen Umweltpolitik, denn die Kirche bekannte sich damit erstmals offen zu ihrer Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel.
Prozess gegen Dschihadistenmiliz-Kämpfer in Düsseldorf hat begonnen
Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat der Prozess gegen einen Mann begonnen, der im Irak anderthalb Jahre lang für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gekämpft haben soll. Die Anklage wirft dem 32-jährigen Iraker die Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorgruppe vor. Spätestens seit Mai 2016 soll er sich mit den Zielen des IS identifiziert haben.
Bis Oktober 2017 soll er als Kämpfer in IS-Einheiten gedient und Wachdienste geleistet haben. Dabei habe er sich bewusst der herrschenden Organisations- und Befehlsstruktur sowie dem Willen des IS unterworfen. Der Vorwurf stützt sich maßgeblich auf Mitglieder- und Gehaltslisten des IS.
Das Gericht setzte vorerst acht weitere Verhandlungstermine bis Anfang Dezember an. Der Angeklagte sitzt seit Ende Februar in Untersuchungshaft.
Ein Mann, 90 Minuten, drei Anzeigen
Nachdem gestern Nachmittag innerhalb von weniger als 90 Minuten drei Anzeigen gegen einen 62-Jährigen in Gifhorn erstattet worden waren, endete sein Tag im Polizeigewahrsam.
Den ersten Polizeieinsatz verursachte der Mann durch einen Ladendiebstahl. Laut den Mitarbeitern hatte die Diebstahlsicherung Alarm geschlagen, als der Mann gegen 15.15 Uhr den Kassenbereich des Marktes an der Braunschweiger Straße verließ. Der Mann sei daraufhin ins Büro gebeten worden.
Bei der Fertigung der ladeninternen Diebstahlsanzeige sei dann neben dem entwendeten Alkoholika auch eine Schreckschusswaffe gefunden worden. Daraufhin riefen die Mitarbeiter die Polizei. Dem 62-Jährigen wurde in der Folge durch die Mitarbeiter ein Hausverbot ausgesprochen. Die alarmierten Beamten stellten die Schreckschusswaffe sicher und leiteten hierfür ein Ordnungswidrigkeitenverfahren sowie wegen des Diebstahls ein Strafverfahren ein.
Nur wenig später wurde die Polizei zu einem anderen Supermarkt gerufen. Auch dort sei es zu einem Ladendiebstahl gekommen. In der Filiale trafen die Beamten auf den Ladendetektiv und erneut auf den 62-Jährigen. Gegen ihn wurde ein weiteres Strafverfahren eingeleitet und ein Platzverweis ausgesprochen.
Schließlich meldete sich gegen 16.30 Uhr erneut der Mitarbeiter des ersten Supermarkts und teilte mit, dass sich der 62-Jährige trotz des ausgesprochenen Hausverbots wieder in der Filiale aufhalte. Gegen den Mann wurde somit ein drittes Strafverfahren, in diesem Fall wegen Hausfriedensbruchs, eingeleitet. Er wurde daraufhin in Gewahrsam genommen und der Polizeidienststelle zugeführt.
Trunkenbold wird an Ohr aus Ryanair-Maschine abgeführt
Weil Passagiere während des Fluges die Sicherheitstüre öffnen wollten, muss eine Ryanair-Maschine in Toulouse notlanden - sehr zum Leidwesen der restlichen Fluggäste. Die applaudieren, als die Männer schließlich aus der Maschine eskortiert werden.
Ex-Hurrikans schieben Herbststürme nach Deutschland
Für viele Menschen in Deutschland steht ein langes Wochenende an. Während sich die Sonne am Tag der Deutschen Einheit noch durchsetzen kann, ziehen ab Samstag Gewitterfronten mit teils starken Winden über Deutschland hinweg.
Weimer in allen Gassen: Google, Böhmermann, Aufschwung, Kulturkampf
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer will den US-Internetriesen Google dem deutschen Presserecht unterwerfen. Der Konzern behaupte, kein Medien-Unternehmen zu sein und deswegen auch nicht der Logik des Medien- und Presserechts zu unterliegen. "Das sehe ich anders", so Weimer gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Eine Google-Suche liefere in Sekundenschnelle Informationen. Damit sei Google ein Medium und verantwortlich für das eigene Handeln. "Und deshalb sollten wir Google dem deutschen Presserecht und dessen Haftung unterwerfen."
"Wenn wir in Deutschland Google endlich faire Abgaben zahlen lassen, werden viele europäische Länder folgen", so der Kulturstaatsminister. Es gebe zwei Möglichkeiten: "Eine Digitalsteuer zu erheben, wie es die Österreicher machen, oder eine Sonderabgabe zu verlangen.(...)"
"Wir können nicht zulassen, dass Big-Tech-Plattformen die Deutungsmacht bekommen und wir das nicht mehr demokratisch kontrollieren können." Als Beispiel nannte er die Idee von US-Präsident Donald Trump, dass der Golf von Mexiko lieber Golf von Amerika heißen solle. "Wenige Tage später ist Trumps Wunsch Realität, weil Google die Kartografie der Welt nach seinem Willen einfach umschreibt."
Was Kidman und Urban schon längst verhandelt haben ...
Sind sie schon viiiiiel länger getrennt als wir dachten? Überraschend, aber offenbar gut vorbereitet. Warum auch immer das möglich ist*, aber die nun veröffentlichten Scheidungspapiere geben Aufschluss darüber, wie lange Nicole Kidman und Keith Urban hinter den Kulissen bereits über ihre Trennung nach 19 Jahren Ehe verhandelt haben müssen.
Nicole Kidman reichte die Papiere am Dienstag bei einem Gericht in Nashville (US-Bundesstaat Tennessee) ein, inklusive einer detailliert ausgearbeiteten Ehe-Auflösungsvereinbarung. Sie unterschrieb die Vereinbarung bereits am 6. September 2025, der Soon-to-be-Ex schon am 29. August. Dem kann es wohl gar nicht schnell genug gehen - er soll ja auch bereits neu liiert sein. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, regeln die Papiere alles, aber auch wirklich alles: Angefangen bei der Sorgerechts-Regelung für die Töchter Sunday Rose (heute 17) und Faith Margaret (14) – bis zu der etwas kleinlich wirkenden, Frage, wer die Kreditkartenpunkte behalten darf (jeder nur die, die auf seinen Namen laufen). Das Gericht muss die bereits verhandelten Regelungen nur noch genehmigen.
*In Tennessee sind Scheidungsunterlagen öffentlich zugänglich, weil sie nach staatlichem Recht als Teil der offiziellen Gerichtsakten klassifiziert sind. Verfahren, einschließlich Scheidungsfällen, unterliegen dem Grundsatz der "öffentlichen Gerichtsverhandlungen", was bedeutet, dass die Öffentlichkeit das Recht hat, auf die meisten Gerichtsdokumente zuzugreifen. In Deutschland sind Scheidungsunterlagen aus Datenschutzgründen nicht öffentlich zugänglich.
Zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben: 1400 Euro Rente
Im Ruhestand hat jeder oder jede Fünfte in Deutschland höchstens 1400 Euro netto im Monat zur Verfügung. Ein weiteres Fünftel der Ruheständlerinnen und Ruheständler verfüge über monatlich 1400 Euro bis 1790 Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt. Ein weiteres Fünftel verfügt demnach über monatlich 1400 Euro bis 1790 Euro. Die 20 Prozent der Ruheständler mit dem höchsten Einkommen haben monatlich mehr als rund 2870 Euro netto zur Verfügung.
Berücksichtigt wurden Rentnerinnen und Rentner sowie Pensionäre und Pensionärinnen im Alter von mindestens 65 Jahren - das waren zuletzt 16,3 Millionen Menschen. Das mittlere Nettoäquivalenzeinkommen von Ruheständlern lag im vergangenen Jahr bei monatlich 1990 Euro. Das bedeutet, die eine Hälfte von ihnen hatte weniger zur Verfügung, die andere mehr. Zum Vergleich: Das mittlere Nettoäquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung lag im vergangenen Jahr bei rund 2300 Euro im Monat. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Ruheständler ab 65 Jahren ebenso wie deren Einkommen. Dieses betrug im Jahr 2021 im Mittel rund 1820 Euro monatlich und stieg bis 2024 um neun Prozent.
Frauen hatten mit durchschnittlich 1720 Euro brutto um etwa ein Viertel geringere Alterseinkünfte als Männer mit rund 2320 Euro. Ein Grund ist demnach die geringere Erwerbstätigkeit von Frauen. Dieser sogenannte Gender Pension Gap verkleinerte sich zuletzt etwas. Lag er 2021 noch bei knapp 30 Prozent, waren es 2024 rund 26 Prozent. Zu den Alterseinkünften zählen Altersrenten und -pensionen, Hinterbliebenenrenten und -pensionen sowie Renten aus individueller privater Vorsorge. Eine wachsende Zahl von Rentnerinnen und Rentnern ist auf staatliche Unterstützung angewiesen.
Alltag auf dem Oktoberfest wieder eingekehrt
Am Mittwochabend kehrte nach dem Ausnahmezustand in der Stadt aber langsam der Alltag zurück. Ab 17.30 Uhr startete der Festbetrieb wieder, Besucherinnen und Besucher wurden auf das Gelände gelassen. Ihnen bot sich bis zum späten Abend ein geteiltes Bild: Die Gassen wirkten einem dpa-Reporter zufolge merklich leerer im Vergleich zu anderen werktäglichen Wiesn-Tagen. An vielen Verkaufsständen war demnach wenig los, an einem Autoscooter fuhren zwei Mitarbeiter alleine im Kreis. Verkäufer und Sicherheitskräfte bestätigen, dass es leerer sei. In den großen Zelten sah es anders aus: Weit und breit kein freier Platz, die Menge tanzte und feierte ausgelassen wie an anderen Wiesn-Tagen.
Ersten Erkenntnissen nach soll ein 57-Jähriger ein Wohnhaus in Brand gesetzt und Sprengfallen deponiert haben. Ein Mensch - vermutlich der als vermisst geltende 90 Jahre alte Vater des Tatverdächtigen und Besitzer des Hauses - starb. Hintergrund des Geschehens war nach Einschätzung der Behörden ein eskalierter Familienstreit. Ein politisches Motiv schlossen die Behörden aus. Weil ein Schreiben des 57-Jährigen gefunden wurde, in dem er auch das Oktoberfest bedrohte, wurde die Wiesn stundenlang geschlossen und nach Sprengsätzen abgesucht. Laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) warnte der Mann davor, auf die Wiesn zu gehen, denn es könnte ein "bombiges Erlebnis" geben. Diese Drohung habe man - insbesondere angesichts des abgebrannten Hauses - ernst nehmen müssen.
Israels Marine stoppt Gaza-Hilfsflotte
Die israelische Marine hat im Mittelmeer mehrere Schiffe einer privaten Flotte mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen gestoppt. "Die Global Sumud Flotilla wurde von israelischen Seestreitkräften angehalten", teilt die Trägerorganisation mit. Einige Schiffe seien sicher gestoppt und ihre Passagiere in einen israelischen Hafen gebracht worden.
Unter den mehreren Hundert Teilnehmern an Bord von mehr als 40 Motor- und Segelbooten war auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. "Greta und ihre Freunde sind in Sicherheit und gesund", hieß es in der Mitteilung des Außenamts. Das französische Außenministerium rief die israelischen Behörden auf, die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten und das Recht auf konsularischen Schutz zu garantieren. Bei dem Militäreinsatz seien 13 Schiffe abgefangen worden, rund 30 weitere setzten ihre Reise aber fort.
Ein Schiff sei gerammt worden, teilte die Global Sumud Flotilla mit. Weitere Boote seien mit Wasserwerfern beschossen worden. Es sei niemand verletzt worden. Die türkische Regierung verurteilte den israelischen Militäreinsatz scharf. In Italien kam es nach dem Stopp der Gaza-Flottille zu Protesten. Auch in Berlin protestierten etwa 300 Menschen gegen den Stopp der Flotte. Das israelische Außenministerium teilte mit, die israelische Kriegsmarine habe die Flottille aufgefordert, ihren Kurs zu ändern. "Die Flottille hat (das Angebot) abgelehnt, weil sie nicht an Hilfeleistung interessiert ist, sondern an Provokation", so das Außenministerium.
Was heute wichtig wird
Guten Morgen, die wichtigsten Nachrichten, die heute anstehen, in einem kurzen Überblick. Unsere Redaktion versorgt Sie zuverlässig mit allem, was Sie über den Tag, und in der Nacht, wissen müssen.
Das Oktoberfest hat seit gestern Abend wieder geöffnet: Nach einer Bombendrohung war es gestern vorerst gesperrt worden
Merz setzt Gespräche in Kopenhagen fort: Es soll, wie bereits beim EU-Gipfel, um die Unterstützung der Ukraine, aber auch um wirtschaftliche Sicherheit und Migrationsfragen gehen.
Die israelische Marine hat im Mittelmeer eine private Flotte von Schiffen mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen gestoppt.
"Shutdown"-Streit: Trump-Regierung nimmt New York ins Visier
Nagelsmann nominiert nächsten Kader für WM-Qualifikation
Opfer des 7. Oktober im Fokus einer Ausstellung
Der Krieg in Gaza schlägt sich nicht nur in Schlagzeilen und politischen Debatten nieder, sondern immer mehr auch im kulturellen Raum. Das zeigt sich bei Filmfestivals, Klassikkonzerten, Petitionen - und nun auch in einer Ausstellung in Berlin. Die Schau mit dem Titel "October 7, 06:29 AM – The Moment Music Stood Still" erinnert an den Angriff der Hamas auf das Nova-Musikfestival am 7. Oktober 2023 – und rückt die Menschen, die vor Ort waren, ins Zentrum. Zum zweiten Jahrestag des Massakers macht sie die unsagbaren Schrecken jenes Tages erfahrbar, transportiert aber auch eine Botschaft von Hoffnung. Die Ausstellung war zuvor schon in anderen Städten zu sehen, etwa in New York. US-Medien berichteten damals von Protesten vor dem Ausstellungsgebäude.
Das Nova-Musikfestival mit etwa 3000 Besucherinnen und Besuchern wurde am 7. Oktober 2023 von Terroristen der Hamas angegriffen. Nach Angaben der Ausstellungsmacher wurden 411 Menschen getötet, Hunderte verletzt und mehr als 40 in den Gazastreifen verschleppt.
Die Ausstellung im ehemaligen Flughafen Tempelhof ist in drei Teile geteilt, wie Initiatorin und Kuratorin Reut Feingold erklärt. Nachdem man in der Eingangshalle ein Video über die Nova-Gemeinschaft gesehen hat, befindet man sich auf dem nachgebauten Campingplatz mit Zelten, Campingstühlen, ausgebrannten Autos, Toiletten. Alle Exponate seien echte Stücke vom Festivalgelände, erzählt die Kuratorin. Die Besucher seien eingeladen, an allem zu riechen und die Exponate anzufassen oder etwa die Handys, auf denen Videos abgespielt werden, in die Hand zu nehmen.
Hochziehen oder schnäuzen? Was bei Schnupfen besser ist
Passend zur Meldung davor hier nun ein paar praktische Tipps: Hochziehen oder schnäuzen? Die Schniefgeräusche, die dabei entstehen, wecken in vielen Menschen Ekelgefühle. Allerdings zu Unrecht. Aus medizinischer Sicht ist es durchaus sinnvoll, bei einem Schnupfen überflüssigen Schleim hochzuziehen, anstatt ihn ins Taschentuch zu schnäuzen. Das Rotzen ins Taschentuch kann nämlich zwei Nachteile mit sich bringen.
Erstens: Schnäuzen wir kraftvoll ins Taschentuch, kann es passieren, dass dabei Schleim in die Nasennebenhöhlen und ins Mittelohr gedrückt wird. Dort kann er für Verstopfungen sorgen, die Startpunkt für schmerzhafte Entzündungen sein können.
Zweiter Nachteil des Schnäuzens ist, dass dabei das Sekret den Körper verlässt - und damit auch die Erreger darin. Wer in sein benutztes Taschentuch fasst und anschließend seinem Gegenüber die Hand gibt, steckt ihn oder sie womöglich rasch an. Beim Hochziehen hingegen gelangt der Schleim erst in den Rachen, lässt sich dann herunterschlucken und wird von der Magensäure vernichtet.
Auch wenn Medizinerinnen und Mediziner dazu raten: Im Job-Meeting oder in der vollen Bahn mag dennoch nicht jeder mit voller Inbrunst seinen Rotz Richtung Rachen befördern. Wer stattdessen zum Taschentuch greift, dem rät das "HNO-Wartezimmer" so vorzugehen:
Druck herausnehmen: abwechselnd ein Nasenloch zuhalten und durch das andere sanft ins Taschentuch blasen.
Hygiene beachten: Taschentücher nur einmal benutzen und im Anschluss direkt entsorgen. Nach dem Nasenputzen ist Händewaschen angesagt.
Die Erkältungssaison ist da -was tun?
Die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen ist in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen, wie es in einem aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) heißt. Gemessen an freiwilligen Meldungen aus der Bevölkerung geht das RKI von rund 7,1 Millionen akuten Atemwegsinfektionen in der vergangenen Woche aus. Unterwegs sind vor allem Rhinoviren, die eine Erkältung auslösen können, Coronaviren und Parainfluenzaviren, die insbesondere Kleinkinder infizieren. Schwere Fälle gebe es zurzeit noch nicht viele.
Die geschätzte Zahl der Corona-Infektionen ist in den vergangenen Wochen gestiegen, allerdings auf niedrigem Niveau. Halsweh, Husten, laufende Nase, Kopf- oder Gliederschmerzen - Atemwegserkrankungen lösen oft ähnliche Symptome aus. Für den Einzelnen ist es daher schwierig, nur durch die Symptomatik zu erkennen, ob es Corona, eine Grippe, eine Erkältung oder das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist. Nach Angaben des RKI sind fieberhafte Verläufe bei einer Corona-Infektion häufiger als bei Erkältungen. Eine Grippe beginnt oft plötzlich. Bei RSV können die Symptome mehr als vier Wochen anhalten, insbesondere Husten.
Welche Impfungen kommen jetzt für wen infrage?
Für Corona empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Menschen ab 60 Jahren und Erwachsenen mit Grunderkrankungen, sich im Herbst eine Auffrischungsimpfung zu holen. Gleiches gilt für die Grippeimpfung. Am besten hole man sich gleich beides zusammen. Die Corona-Impfung sei auch gegen Stratus wirksam. Allen Menschen ab 75 Jahren und Menschen im Alter von 60 bis 74 Jahren, die eine schwere Grunderkrankung haben, empfiehlt die Stiko außerdem eine einmalige Standardimpfung gegen RSV. Die Impfung soll möglichst vor dem Start der RSV-Saison verabreicht werden, die üblicherweise von Oktober bis März geht.
Freiwilliger Wehrdienst wird nicht reichen
Der langjährige Heeres-Inspekteur Alfons Mais hat angesichts der Bedrohungslage erhebliche Zweifel an einem ausreichend schnellen Aufwuchs der Bundeswehr mit dem geplanten freiwilligen Wehrdienst. "Angesichts der Lage ist die aktuelle Planung mit Sicherheit kein "Game Changer" und die Waage neigt sich zunehmend in Richtung eines verpflichtenden Dienstes. Das Gottvertrauen auf genügend Freiwillige wird schon bald nicht mehr ausreichen", so Mais, der seine Führungsposition am Mittwoch abgegeben hat, in Berlin.
Mais fordert zudem, die derzeitige Fokussierung auf den Aufwuchs der Reserve durch eine stärkere Ausrichtung auf die tatsächlich aktiven Einsatzkräfte zu ergänzen. Er sagt: "Wir haben der Nato nicht nur eine funktionierende logistische Drehscheibe in Deutschland versprochen, sondern auch neue Artillerie- und Pionierbataillone und wenn das Feldheer vorne nicht hält, dreht die Drehscheibe hinten umsonst."