Donnerstag, 02. Oktober 2025Der Tag

mit Sabine Oelmann
Sabine Oelmann
07:32 Uhr

Israels Marine stoppt Gaza-Hilfsflotte

Die israelische Marine hat im Mittelmeer mehrere Schiffe einer privaten Flotte mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen gestoppt. "Die Global Sumud Flotilla wurde von israelischen Seestreitkräften angehalten", teilt die Trägerorganisation mit. Einige Schiffe seien sicher gestoppt und ihre Passagiere in einen israelischen Hafen gebracht worden.

Unter den mehreren Hundert Teilnehmern an Bord von mehr als 40 Motor- und Segelbooten war auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. "Greta und ihre Freunde sind in Sicherheit und gesund", hieß es in der Mitteilung des Außenamts. Das französische Außenministerium rief die israelischen Behörden auf, die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten und das Recht auf konsularischen Schutz zu garantieren. Bei dem Militäreinsatz seien 13 Schiffe abgefangen worden, rund 30 weitere setzten ihre Reise aber fort.

Ein Schiff sei gerammt worden, teilte die Global Sumud Flotilla mit. Weitere Boote seien mit Wasserwerfern beschossen worden. Es sei niemand verletzt worden. Die türkische Regierung verurteilte den israelischen Militäreinsatz scharf. In Italien kam es nach dem Stopp der Gaza-Flottille zu Protesten. Auch in Berlin protestierten etwa 300 Menschen gegen den Stopp der Flotte. Das israelische Außenministerium teilte mit, die israelische Kriegsmarine habe die Flottille aufgefordert, ihren Kurs zu ändern. "Die Flottille hat (das Angebot) abgelehnt, weil sie nicht an Hilfeleistung interessiert ist, sondern an Provokation", so das Außenministerium.

07:22 Uhr

Was heute wichtig wird

Guten Morgen, die wichtigsten Nachrichten, die heute anstehen, in einem kurzen Überblick. Unsere Redaktion versorgt Sie zuverlässig mit allem, was Sie über den Tag, und in der Nacht, wissen müssen.

  • Das Oktoberfest hat seit gestern Abend wieder geöffnet: Nach einer Bombendrohung war es gestern vorerst gesperrt worden

  • Merz setzt Gespräche in Kopenhagen fort: Es soll, wie bereits beim EU-Gipfel, um die Unterstützung der Ukraine, aber auch um wirtschaftliche Sicherheit und Migrationsfragen gehen.

  • Die israelische Marine hat im Mittelmeer eine private Flotte von Schiffen mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen gestoppt.

  • "Shutdown"-Streit: Trump-Regierung nimmt New York ins Visier

  • Nagelsmann nominiert nächsten Kader für WM-Qualifikation

07:09 Uhr

Opfer des 7. Oktober im Fokus einer Ausstellung

Der Krieg in Gaza schlägt sich nicht nur in Schlagzeilen und politischen Debatten nieder, sondern immer mehr auch im kulturellen Raum. Das zeigt sich bei Filmfestivals, Klassikkonzerten, Petitionen - und nun auch in einer Ausstellung in Berlin. Die Schau mit dem Titel "October 7, 06:29 AM – The Moment Music Stood Still" erinnert an den Angriff der Hamas auf das Nova-Musikfestival am 7. Oktober 2023 – und rückt die Menschen, die vor Ort waren, ins Zentrum. Zum zweiten Jahrestag des Massakers macht sie die unsagbaren Schrecken jenes Tages erfahrbar, transportiert aber auch eine Botschaft von Hoffnung. Die Ausstellung war zuvor schon in anderen Städten zu sehen, etwa in New York. US-Medien berichteten damals von Protesten vor dem Ausstellungsgebäude.

Das Nova-Musikfestival mit etwa 3000 Besucherinnen und Besuchern wurde am 7. Oktober 2023 von Terroristen der Hamas angegriffen. Nach Angaben der Ausstellungsmacher wurden 411 Menschen getötet, Hunderte verletzt und mehr als 40 in den Gazastreifen verschleppt.

Die Ausstellung im ehemaligen Flughafen Tempelhof ist in drei Teile geteilt, wie Initiatorin und Kuratorin Reut Feingold erklärt. Nachdem man in der Eingangshalle ein Video über die Nova-Gemeinschaft gesehen hat, befindet man sich auf dem nachgebauten Campingplatz mit Zelten, Campingstühlen, ausgebrannten Autos, Toiletten. Alle Exponate seien echte Stücke vom Festivalgelände, erzählt die Kuratorin. Die Besucher seien eingeladen, an allem zu riechen und die Exponate anzufassen oder etwa die Handys, auf denen Videos abgespielt werden, in die Hand zu nehmen.

06:47 Uhr

Hochziehen oder schnäuzen? Was bei Schnupfen besser ist

Passend zur Meldung davor hier nun ein paar praktische Tipps: Hochziehen oder schnäuzen? Die Schniefgeräusche, die dabei entstehen, wecken in vielen Menschen Ekelgefühle. Allerdings zu Unrecht. Aus medizinischer Sicht ist es durchaus sinnvoll, bei einem Schnupfen überflüssigen Schleim hochzuziehen, anstatt ihn ins Taschentuch zu schnäuzen. Das Rotzen ins Taschentuch kann nämlich zwei Nachteile mit sich bringen.

  • Erstens: Schnäuzen wir kraftvoll ins Taschentuch, kann es passieren, dass dabei Schleim in die Nasennebenhöhlen und ins Mittelohr gedrückt wird. Dort kann er für Verstopfungen sorgen, die Startpunkt für schmerzhafte Entzündungen sein können.
  • Zweiter Nachteil des Schnäuzens ist, dass dabei das Sekret den Körper verlässt - und damit auch die Erreger darin. Wer in sein benutztes Taschentuch fasst und anschließend seinem Gegenüber die Hand gibt, steckt ihn oder sie womöglich rasch an. Beim Hochziehen hingegen gelangt der Schleim erst in den Rachen, lässt sich dann herunterschlucken und wird von der Magensäure vernichtet.

Auch wenn Medizinerinnen und Mediziner dazu raten: Im Job-Meeting oder in der vollen Bahn mag dennoch nicht jeder mit voller Inbrunst seinen Rotz Richtung Rachen befördern. Wer stattdessen zum Taschentuch greift, dem rät das "HNO-Wartezimmer" so vorzugehen:

  • Druck herausnehmen: abwechselnd ein Nasenloch zuhalten und durch das andere sanft ins Taschentuch blasen.
  • Hygiene beachten: Taschentücher nur einmal benutzen und im Anschluss direkt entsorgen. Nach dem Nasenputzen ist Händewaschen angesagt.
06:22 Uhr

Die Erkältungssaison ist da -was tun?

Die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen ist in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen, wie es in einem aktuellen Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) heißt. Gemessen an freiwilligen Meldungen aus der Bevölkerung geht das RKI von rund 7,1 Millionen akuten Atemwegsinfektionen in der vergangenen Woche aus. Unterwegs sind vor allem Rhinoviren, die eine Erkältung auslösen können, Coronaviren und Parainfluenzaviren, die insbesondere Kleinkinder infizieren. Schwere Fälle gebe es zurzeit noch nicht viele.

Die geschätzte Zahl der Corona-Infektionen ist in den vergangenen Wochen gestiegen, allerdings auf niedrigem Niveau. Halsweh, Husten, laufende Nase, Kopf- oder Gliederschmerzen - Atemwegserkrankungen lösen oft ähnliche Symptome aus. Für den Einzelnen ist es daher schwierig, nur durch die Symptomatik zu erkennen, ob es Corona, eine Grippe, eine Erkältung oder das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist. Nach Angaben des RKI sind fieberhafte Verläufe bei einer Corona-Infektion häufiger als bei Erkältungen. Eine Grippe beginnt oft plötzlich. Bei RSV können die Symptome mehr als vier Wochen anhalten, insbesondere Husten.

Welche Impfungen kommen jetzt für wen infrage?

Für Corona empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Menschen ab 60 Jahren und Erwachsenen mit Grunderkrankungen, sich im Herbst eine Auffrischungsimpfung zu holen. Gleiches gilt für die Grippeimpfung. Am besten hole man sich gleich beides zusammen. Die Corona-Impfung sei auch gegen Stratus wirksam. Allen Menschen ab 75 Jahren und Menschen im Alter von 60 bis 74 Jahren, die eine schwere Grunderkrankung haben, empfiehlt die Stiko außerdem eine einmalige Standardimpfung gegen RSV. Die Impfung soll möglichst vor dem Start der RSV-Saison verabreicht werden, die üblicherweise von Oktober bis März geht.

05:58 Uhr

Freiwilliger Wehrdienst wird nicht reichen

Der langjährige Heeres-Inspekteur Alfons Mais hat angesichts der Bedrohungslage erhebliche Zweifel an einem ausreichend schnellen Aufwuchs der Bundeswehr mit dem geplanten freiwilligen Wehrdienst. "Angesichts der Lage ist die aktuelle Planung mit Sicherheit kein "Game Changer" und die Waage neigt sich zunehmend in Richtung eines verpflichtenden Dienstes. Das Gottvertrauen auf genügend Freiwillige wird schon bald nicht mehr ausreichen", so Mais, der seine Führungsposition am Mittwoch abgegeben hat, in Berlin.

Der Generalleutnant geht zum Jahresende in den Ruhestand.

Der Generalleutnant geht zum Jahresende in den Ruhestand.

(Foto: dpa)

Mais fordert zudem, die derzeitige Fokussierung auf den Aufwuchs der Reserve durch eine stärkere Ausrichtung auf die tatsächlich aktiven Einsatzkräfte zu ergänzen. Er sagt: "Wir haben der Nato nicht nur eine funktionierende logistische Drehscheibe in Deutschland versprochen, sondern auch neue Artillerie- und Pionierbataillone und wenn das Feldheer vorne nicht hält, dreht die Drehscheibe hinten umsonst."

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