"Boris geht es gut" Becker lässt sich Interview vergolden
16.12.2022, 10:49 Uhr
Aktuell ist er (noch) abgetaucht: Boris Becker.
(Foto: picture alliance / Photoshot)
Boris Becker ist zurück in Deutschland - und erst einmal abgetaucht. Wie seine Entlassung aus dem Huntercombe-Gefängnis bei London ablief, lässt sich dennoch nachzeichnen. Schon bald will sich Becker zudem persönlich dazu äußern. Das dürfte Geld in seine klammen Kassen spülen.
Rund siebeneinhalb Monate nach seiner Verurteilung ist Boris Becker wieder zurück in Freiheit. Am Donnerstag wurde der 55-Jährige aus dem Huntercombe-Gefängnis in England entlassen. Dies bestätigten sowohl sein Anwalt als auch das britische Justizministerium. Danach ging es für Becker schnurstracks nach Deutschland.
Die "Bild"-Zeitung, die als erste über Beckers Freilassung berichtet hatte, will auch den ungefähren Ablauf der Ereignisse am Donnerstagmorgen kennen. Demnach holten die Wärter den ehemaligen Wimbledon-Sieger in aller Früh aus der Zelle. Aus dem Knast habe Becker nur persönliche Gegenstände wie Fotos seiner Liebsten mitgenommen. Seine Kleidung habe er hingegen zurückgelassen und zum Teil schon in den Tagen vor seiner Entlassung an Mithäftlinge verschenkt.
Gegen 9 Uhr sei Becker dann von einem Transporter mit abgedunkelten Scheiben abgeholt und in knapp zwei Stunden Fahrzeit zum Flughafen Biggin Hill gebracht worden, schreibt die "Bild"-Zeitung weiter. In einer Privatmaschine sei er schließlich nach Frankfurt am Main geflogen worden, wo er gegen 12.40 Uhr gelandet sei.
Bei der Mutter ist er nicht
Seither ist Boris Becker abgetaucht. Wo er den Donnerstagnachmittag und die Nacht verbracht hat, ist unklar. Bei seiner Mutter Elvira, die in Leimen wohnt, werde er nicht unterkommen, will "Bild" erfahren haben. Die Mutter weiß gleichwohl zu berichten: "Alles in Ordnung, Boris geht es gut."
Aber auch Becker selbst wird schon in Kürze sein Schweigen brechen. So kündigte Sat.1 für Dienstagabend eine Sondersendung an, in der der einstige Wimbledon-Sieger persönlich Stellung beziehen soll. Befragt werde er dabei von Moderator Steven Gätjen. Ob das Interview live geführt oder aufgezeichnet wird, blieb zunächst ebenso unklar wie der Ort des Gesprächs.
Sat.1-Chefredakteurin Juliane Eßling erklärte zu der Bekanntgabe des Interviews: "Boris Becker ist der vielleicht größte Held des deutschen Sports. Wir alle kennen die unfassbaren Höhen und die Niederschläge in seinem Leben." Man werde nun nicht über ihn sprechen, sondern mit ihm. Eßling fügte hinzu: "Ich freue mich, dass Boris Becker uns sein Vertrauen für das erste und weltweit einzige Interview nach der vielleicht schwersten Zeit in seinem Leben schenkt."
Keine Rückkehr nach London
Sein "Vertrauen" lässt sich Becker allerdings wohl auch fürstlich entlohnen. Wie ebenfalls die "Bild"-Zeitung herausgefunden haben will, kassiert er für das Interview schlappe 450.000 Pfund (rund 515.000) Euro.
Geld, das er in seiner Insolvenz sicher gut gebrauchen kann. Ende April war Becker in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, da er Teile seines Vermögens in seinem Insolvenzverfahren nicht ordnungsgemäß angegeben hatte. Dass er nun frühzeitig wieder freikam, geht auf eine Sonderregel in Großbritannien zurück. Sie sieht vor, dass straffällig gewordene Ausländer ihre Haft verkürzen können, wenn sie das Land umgehend verlassen.
Becker hatte in den vergangenen Jahren seinen Lebensmittelpunkt in London. Dorthin zurückkehren kann er nun aber wohl erst einmal nicht.
Quelle: ntv.de, vpr