Unterhaltung

Briten schieben Tennis-Ikone ab Boris Becker ist wieder auf freiem Fuß

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Boris Becker profitiert von einer Sonderregelung für ausländische Häftlinge.

Boris Becker profitiert von einer Sonderregelung für ausländische Häftlinge.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Aus zweieinhalb Jahren Haft werden sieben Monate: Boris Becker ist nach seiner Inhaftierung in einem britischen Gefängnis wieder freigelassen worden. Er profitiert von einer Sonderregel für ausländische Gefangene.

Der ehemalige Tennis-Star Boris Becker ist nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA wieder auf freiem Fuß. Der Deutsche sei nach mehr als sieben Monaten in Haft aus dem Gefängnis entlassen worden und werde aus Großbritannien abgeschoben, meldete die Nachrichtenagentur. Auch die "Bild"-Zeitung berichtete über seine Freilassung. Der Rest seiner Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verfällt. Der 55-Jährige darf aber wohl frühestens in seine Wahlheimat Großbritannien zurückkehren, wenn seine eigentliche Strafe abgelaufen ist.

Becker war Ende April von einem Londoner Gericht zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er in seinem Insolvenzverfahren Vermögensbestandteile in Millionenhöhe verschleiert hatte. Er profitierte von einem speziellen Entlassungs- und Abschiebungsprogramm. Dafür kommt jeder ausländische Häftling infrage, "der bis zu zwölf Monate vor dem frühesten Entlassungszeitpunkt aus dem Gefängnis entlassen und abgeschoben werden kann".

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, soll alles am Morgen sehr schnell gegangen sein. Becker habe sich nicht mehr von seinen Mithäftlingen verabschieden können.

Millionenvermögen verschleiert

Im direkten Anschluss an den Schuldspruch im Mai war Becker ins berühmt-berüchtigte Wandsworth Prison in London gebracht, anschließend jedoch ins HM Prison Huntercombe verlegt worden. In dem Männergefängnis, das sich in Nuffield im englischen Oxfordshire befindet, sitzen derzeit etwa 400 Täter ihre Strafe ab.

Bei den Millionenwerten, die die Tennis-Legende verschleiert hat, ging es um Überweisungen von fast 427.000 Euro an Dritte, um eine Immobilie in seinem Heimatort Leimen, ein Darlehen in Höhe von 825.000 Euro bei einer Bank in Liechtenstein und Aktienbesitze. Becker bestritt die Vorwürfe.

"Verurteilung dient als klare Warnung"

Er war gesetzlich verpflichtet, sein gesamtes Vermögen offenzulegen, damit sein Treuhänder verfügbare Gelder an seine Gläubiger verteilen konnte. Der Hauptgeschäftsführer des Insolvenzdienstes, Dean Beale, sagte schon vor drei Wochen: "Diese Verurteilung dient als klare Warnung für diejenigen, die glauben, sie könnten ihr Vermögen verbergen und damit davonkommen. Sie werden ermittelt und strafrechtlich verfolgt."

Der dreifache Wimbledon-Sieger hatte zwar während seiner Karriere etwa 25 Millionen US-Dollar an Preisgeld eingesammelt und nach eigenen Schätzungen etwa dieselbe Summe mit Werbung verdient. Dennoch geriet er in finanzielle Probleme. Becker machte dafür vor Gericht unter anderem die Scheidung von Ex-Frau Barbara verantwortlich sowie Unterhaltskosten.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/spot

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen