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Nach wochenlangem Koma Christian Kahrmann spricht über Long-Covid

Hat sich noch lange nicht erholt: Christian Kahrmann.

Hat sich noch lange nicht erholt: Christian Kahrmann.

(Foto: picture alliance / Eventpress)

Im Frühjahr erkrankt Schauspieler Christian Kahrmann an Covid-19 und wird für mehrere Wochen ins künstliche Koma versetzt. In dieser Zeit stirbt sein Vater an derselben Krankheit. Nun spricht der frühere "Lindenstraße"-Star erstmals über diese Zeit und Long-Covid, worunter er noch immer leidet.

Im März infiziert sich Christian Kahrmann mit dem Coronavirus und erkrankt wenig später an Covid-19. Ihn erwischt es so schwer, dass er auf die Intensivstation kommt und ins künstliche Koma versetzt werden muss. Als er nach drei Wochen wieder wach wird, ist sein Vater an derselben Krankheit verstorben. Doch nicht nur emotional ist das alles für den Schauspieler bis heute schwer zu verkraften. Auch macht ihm Long-Covid zu schaffen, wie er jetzt in einem Interview erklärt.

In der Pro7-Sendung "Zervakis & Opdenhövel. Live" kommt der ehemalige "Lindenstraße"-Star zu Wort. "Ich wünsche mir natürlich eine Genesung, dass eben wieder so eine Normalität einkehrt. So wie früher. Und dass ich dieses Drama, diese Tragödie irgendwie überwinde." Bei diesen Worten bricht der 49-Jährige in Tränen aus.

Kahrmann hat auch äußerlich einige Narben, die ihn sein Leben lang an diese Zeit erinnern werden. Sie stammen "von dem Tubus, den ich im Rachen hatte. Und weil ich acht Stunden am Tag auf den Bauch gelegt wurde, um die Lunge zu entlasten und dieser Tubus drückt sich natürlich auf das Kinn und dann platzt irgendwann unten das Kinn auf." Eine weitere Narbe hat er an der Lippe, wie in dem Interview zu sehen ist. Sie sri die Folge eines kleinen Schlauchs, der den Sauerstoff in den Tubus führt. Ob er diese Narben entfernen lassen wird, wisse er noch nicht, fügt er an.

"Wie ein riesiger Komenteneinschlag"

Auch über den tragischen Verlust seiner Eltern spricht Kahrmann in dem Interview: "Es ist wie ein riesiger Kometeneinschlag. Es war ja nicht nur die Krankheit, sondern auch meine Eltern verloren, meine Schwester auch erkrankt." Kahrmanns Mutter starb kurz nach dem Tod des Vaters infolge einer Krebserkrankung: "Es sind einfach so viele Dinge auf einmal, das kann man gar nicht beschreiben."

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Nun versuche er, langsam wieder zurück in den Alltag zu finden. Dafür fahre er unter anderem Fahrrad oder gehe schwimmen. Seinen aktuellen Gesundheitszustand erklärt er so: "Diese Krankheit hat halt wahnsinnige Nachwirkungen. Allein das Koma 17 Tage … auf die Psyche, auf den Körper … Ich habe 20 Kilo abgenommen, meine ganze Muskulatur verloren, die muss zurückerlangt werden. (...) Dann die Belastung der Organe: Leber, Niere, Gallenblase et cetera - Lunge natürlich, es kommt immer was Neues dazu." Bis vor einigen Wochen sei er sogar auf einen Rollator angewiesen gewesen und habe Schläuche in der Nase gehabt, bis heute nehme er Schmerzmittel und "andere Präparate", die ihm durch den Tag helfen sollten. Das Ganze sei "kein Kindergeburtstag".

In dem Beitrag trifft sich Kahrmann dann noch mit dem Arzt und der Stationsleiterin, die ihn damals in der Berliner Klinik behandelten, um sich bei ihnen zu bedanken. Beide weisen noch einmal auf die Wichtigkeit der Impfungen hin und dass die Menschen "übervorsichtig" sein sollten. Alle, die seit Januar in diesem Klinikum intensivmedizinisch betreut wurden, seien nicht geimpft gewesen, so der Oberarzt.

Quelle: ntv.de, nan

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