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Abstimmung soll fairer werdenDer ESC ändert mal wieder die Regeln

21.11.2025, 13:18 Uhr
JJ-aus-Oesterreich-Gewinner-des-Eurovision-Song-Contest-haelt-waehrend-des-grossen-Finales-des-69-Eurovision-Song-Contest-ESC-2025-in-der-St-Jakobshalle-auf-der-Buehne-die-Trophaee-in-der-Hand-und-jubelt
JJ aus Österreich hat den ESC 2025 gewonnen - noch mit den alten Regeln. (Foto: picture alliance/dpa)

Immer wieder wurde das Abstimmungsverfahren beim Eurovision Song Contest geändert, um Manipulation und Kungelei Einhalt zu gebieten. Nun wird erneut an den Regularien geschraubt. Wird jetzt alles fair und gut?

Die Abstimmungsregeln für den Eurovision Song Contest (ESC) werden geändert. Das teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) mit. Ziel sei es, Vertrauen und Transparenz beim größten Musikwettbewerb der Welt zu stärken.

Für den Wettbewerb 2026 in Wien werde die maximale Anzahl der Stimmen des Publikums via Online, SMS und Telefonanruf von 20 auf 10 reduziert. Außerdem werde die Jury bereits wieder im Halbfinale ihre Meinung abgeben. Obendrein würden bestehende Regeln verstärkt, die jeglichen Missbrauch des Wettbewerbs zum Beispiel durch Liedtexte oder Inszenierung verhindern sollen.

Damit reagiert die EBU auf das Ergebnis des ESC 2025 in Basel. Die israelische Sängerin Yuval Raphael hatte dank eines überwältigenden Publikums-Votings Platz zwei belegt. Es wurde vermutet, dass dem Voting eine strategische Mobilisierung der Zuschauer und Zuschauerinnen zugunsten Israels zugrunde lag.

Boykott-Drohungen stehen weiter im Raum

"Wir unternehmen klare und entschlossene Maßnahmen, um sicherzustellen, dass der Wettbewerb eine Feier der Musik und Einheit bleibt", hieß es. Die Richtlinien sollten den Wettbewerb vor Versuchen schützen, die Abstimmung unfair zu beeinflussen.

Die wiederhergestellte Rolle der Jury im Halbfinale soll laut EBU das musikalische Gleichgewicht und die Vielfalt der Songs fördern, die sich für das Finale qualifizieren. Zudem solle so sichergestellt werden, dass hochwertige Beiträge mit breitem künstlerischem Wert neben denen mit großer Beliebtheit anerkannt würden. Das Jury-Voting im Halbfinale war 2023 abgeschafft worden, zuletzt entschieden nur die Zuschauer über die Finalteilnehmer.

Auch die technische Sicherheit des Abstimmungsverfahrens werde erhöht, um betrügerische oder koordinierte Aktivitäten zu erkennen, heißt es. "Diese Maßnahmen sind darauf ausgelegt, den Fokus darauf zu halten, wo er hingehört - auf Musik, Kreativität und Verbindung", sagte ESC-Direktor Martin Green.

Mehrere Länder - darunter Spanien und Irland - hatten in den vergangenen Monaten mit Blick auf den Gaza-Krieg mit einem Boykott des ESC 2026 gedroht, sollte Israel teilnehmen. Die EBU will die Liste der Teilnehmer vor Weihnachten bekannt geben. Nach dem Sieg des österreichischen Countertenors JJ in Basel ist der ORF Gastgeber des 70. ESC. Das Finale steigt am 16. Mai 2026

Quelle: ntv.de, vpr/dpa

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