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"Judas and the Black Messiah" Wenn Worte die Welt entzünden

Gewann einen Oscar für seine Rolle des Bürgerrechtlers Fred Hampton: Daniel Kaluuya.

Gewann einen Oscar für seine Rolle des Bürgerrechtlers Fred Hampton: Daniel Kaluuya.

(Foto: imago images/ZUMA Press)

Wie viel Leid soll ein Mensch ertragen, bis er sich wehren darf? Wann ist der Punkt erreicht, an dem er sich seinen Unterdrückern entgegenstellen muss? Der Film "Judas and the Black Messiah" gibt darauf unbequeme Antworten.

Der US-Amerikaner Fred Hampton war Bürgerrechtler, Aktivist der Black-Panther-Bewegung und werdender Vater, als er am 4. Dezember 1969 im Schlaf erschossen wurde. Hingerichtet von einem Staatsapparat, der in dem jungen Mann eine Gefahr für die Gesellschaftsordnung sehen wollte. Fred Hampton war Afroamerikaner und am Abend seiner Ermordung 21 Jahre alt. Der Film "Judas and the Black Messiah" - jetzt bei Sky zu streamen - erzählt seine Geschichte. Eine Geschichte über strukturellen Rassismus, Verrat und Verzweiflung, aber auch über Mut, Opferbereitschaft und Hoffnung.

Hampton wollte es nicht akzeptieren, in Unterdrückung und Ausgrenzung zu leben. Wo die US-Behörden den Freiheitskampf der Bürger mit Gewalt und Repressalien zu verhindern versuchten, stellte sich Hampton ihnen mit einer Waffe gegenüber, die auf lange Sicht mächtiger war als Pistolenkugeln und Faustschläge: Worte.

"Oscars & Himbeeren"

Immer freitags präsentiert Ronny Rüsch "Oscars & Himbeeren", den ntv-Podcast rund ums Streamen. Außerdem in der neuen Folge: die Dokumentation "Das waren unsere Kinojahre", zwei Filmjuwelen von Clint Eastwood und, warum der neue Streifen von Jean-Claude Van Damme hinter den Erwartungen zurückbleibt.

"Oscars & Himbeeren" - Informativ. Unterhaltsam. Kompakt. In der ntv-App, bei Audio Now, Spotify und Apple Podcasts.

Hampton war ein begnadeter Redner, der es verstand, auch Personen zu begeistern und an einen Tisch zu bringen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben wollten. 1968 schloss der Aktivist sich der Black-Panther-Bewegung an und rückte damit ins Sichtfeld des FBI. Unter der Leitung des damaligen Direktors J. Edgar Hoover schleuste die Bundesbehörde den Informanten William O'Neal in die Ortsgruppe der Panthers in Chicago ein und besiegelte damit Fred Hamptons Schicksal.

Eine Mahnung für die Gegenwart

Regisseur Shaka King und seine beiden Hauptdarsteller - Oscar-Preisträger Daniel Kaluuya als Fred Hampton und Lakeith Stanfield als William O'Neal - erschufen mit "Judas and the Black Messiah" ein längst überfälliges cineastisches Mahnmal. Der Film erzählt dabei nicht nur die Geschichte des Revolutionärs, sondern ebenso die des Informanten, der letztlich maßgeblich an der Ermordung beteiligt war. Die Filmemacher legen dabei viel Wert auf die Authentizität einer US-Epoche, die Hampton selbst als "Krieg" bezeichnete.

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"Judas and the Black Messiah" erzählt von Menschen, die ins Getriebe einer Maschinerie geraten, die sich an Angst, Wut, Unwissen und Hass nährt. Von einem Konflikt, in dem es nur Verlierer gibt. Der Film ist aber auch eine Mahnung an die Gegenwart, denn eine gute und erstrebenswerte Zukunft für alle lässt sich nur zusammen gestalten, egal welcher Ethnie, Religion oder Lebensart man angehört.

Neben der ausführlichen Kritik zu "Judas and the Black Messiah" sprechen Ronny Rüsch und Axel Max in der neuen Podcast-Folge von "Oscars & Himbeeren" auch über die Dokumentation "Das waren unsere Kinojahre", über zwei Filmjuwelen von Clint Eastwood und darüber, warum der neue Streifen von Jean-Claude Van Damme hinter den Erwartungen zurückbleibt.

"Oscars & Himbeeren" - der ntv-Podcast - wo sich jeden Freitag alles rund um Streaming-Dienste wie Netflix, TVNOW, Amazon Prime & Co dreht.

Quelle: ntv.de

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