"Die Höhle der Löwen" Happy End auf der Zielgeraden
18.09.2023, 23:07 Uhr Artikel anhören
Nicht nur Investor Nils Glagau (l.), sondern auch die "NuNi"-Gründer machen eine gute Figur.
(Foto: RTL / Frank W. Hempel)
Manchmal muss man im Leben für die Erfüllung seiner Träume und Wünsche nur fest genug die Daumen drücken. Auch in der Löwenhöhle ist noch längst nicht aller Tage Abend, wenn sich der Großteil des Rudels querstellt. Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.
Wer sich in seinem Leben schon einmal aus einer scheinbar ausweglosen Situation befreien konnte, der weiß nur zu gut: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Auch in der Löwenhöhle kommt es immer mal wieder zu überraschenden Wendungen, die einem eben noch Trübsal blasenden Gründer plötzlich ein breites Lächeln ins Gesicht zaubern. Diesmal sind es gleich drei Start-ups, die kurz vor dem Pitch-Ende förmlich am Boden liegen, dann aber doch noch Grund zum Feiern haben.
"Die Höhle der Löwen" ist immer montags um 20.15 Uhr bei Vox zu sehen. Die Sendung ist außerdem auf RTL+ abrufbar.
Den Anfang macht Sonderschullehrer Lukas Leipertz aus Jülich. Der Pädagoge aus Leidenschaft hat gefrorene Ingwer-Würfel mit im Gepäck. Kombiniert man diese mit Mineralwasser oder heißem Wasser, entsteht in Windeseile ein gesunder Drink ohne Ziehzeit, Pressen, Schälen oder Schneiden. Das Problem ist nur: Mit 25 Euro pro Becher (ein Becher enthält 25 "Frinsh"-Würfel) präsentiert sich das Gesamtpaket im oberen Tiefkühl-Premiumbereich - ein Umstand, der nahezu alle Löwen abschreckt.
Aus dem Dunkel ins Licht
Tiefkühl-Experte Tillman Schulz spricht aus, was alle denken: "Mit der Skalierungsaussicht hast du im Tiefkühlbereich keine Chance", erklärt der blonde Löwe. Für einen Moment steht Lukas komplett im Dunkeln. Vier von fünf Löwen sind raus - und auch Ralf Dümmel blickt skeptisch drein. Aber dann wendet sich das Blatt. Dümmel zieht Schulz zu sich heran. Der Tiefkühl-Experte und der König der Regale tuscheln. Geht da doch noch was? Und in der Tat: Sekunden später erlebt Lehrer Lukas ein Happy End. Die beiden Löwen gehen voll ins Risiko und unterbreiten dem "Frinsh"-Gründer ein Deal-Angebot. Der kann sein Glück kaum fassen und schlägt sofort ein. Klassischer Fall von: Wer hätte das noch gedacht!?
Auch für das "Urban Challenger"-Gründer- und Brüderpaar Daniel und Simon Heitz aus Freiburg sieht es lange Zeit nicht gut aus. Zwar haben die beiden Gründer eine spannende App dabei, mit der Reiselustige auf spielerische Art und Weise unterschiedliche Städte entdecken können. Aber der Funke will nicht so richtig überspringen. Das liegt zum einen an den schwammigen Zahlen, zum anderen an dem "fehlenden Unternehmerfeuer". Jana Ensthaler aber blendet die negativen Kommentare ihrer Kollegen völlig aus und will die Gründer nicht ohne einen Deal ziehen lassen: "Lasst uns zusammen den coolsten und spannendsten City-Guide auf den Weg bringen!", fordert die begeisterte Löwin. Die beiden Gründer müssen nicht lange überlegen und schlagen ein.
Nils Glagau zwängt sich in Still-BH
Nach dem Kombi-Paar Dümmel und Schulz sowie der unbeirrten Jana Ensthaler lässt sich auch Nils Glagau bei seinem ganz persönlichen Pitch-Highlight nicht reinreden. "Glückliche Nächte für stillende Mütter", versprechen die beiden "NuNi"-Gründer Jenny und Jens Reckmann aus Lippstadt. Die selbstklebenden Stilleinlagen ernten zwar von allen Seiten Anstandsapplaus. Aber das Produkt erweist sich auch als "sehr erklärungsbedürftig" - ein Umstand, der dazu führt, dass ein Löwe nach dem anderen schweren Herzens abwinkt.
Nur Nils Glagau bleibt am Ball - und das nicht nur, weil er bei der Anprobe eines unbequemen Still-BHs die Lacher auf seiner Seite hat. Der Orthomol-Chef hat ein "sehr gutes Gefühl" und sieht die Zukunft von "NuNi" vor allem im Apothekenbereich. Auch hier führt am Ende die letzte offene Tür zum Ziel - ein Verlauf, an den sich an diesem Abend aber nicht alle Gründer klammern können. So bleiben die Erfolgsgeschichten von "ruby" und "Sturfer" leider aus. Da helfen auch keine verlockenden Versprechungen für liebeshungrige Frauen ("ruby") und keine zwei Millionen Euro Entwicklungsinvestition aus eigener Tasche ("Sturfer") weiter.
Quelle: ntv.de