Panorama

Best of Panorama Diese Storys schafften es an die Spitze

Gemütlich machen und zurücklehnen!

Gemütlich machen und zurücklehnen!

(Foto: dpa)

Die Wahl von US-Präsident Donald Trump, das Erstarken der AfD in Deutschland, die vielen blutigen Terroranschläge in Europa, die MeToo-Debatte um sexuelle Belästigung, eine Kanzlerin ohne Regierung und Kim Jong Un, der nun mit seinen Atomraketen fast jeden Ort der Welt treffen kann: 2017 lieferte viel Stoff für traurige Nachrichten, scharfe Analysen und bitterböse Satire. Doch abseits der großen Politik und gesellschaftlichen Debatten schafften es immer wieder auch kleine menschliche Dramen oder Kuriositäten der Natur in die Schlagzeilen. Das Panorama-Ressort zieht Bilanz und präsentiert die Geschichten, die Sie besonders bewegt haben.

Merkel-Hilferuf, Oldtimer und rote Erdbeeren

Ein Hilferuf einer Krankenschwester sorgte zu Beginn des Jahres bundesweit für Schlagzeilen. In einem offenen Brief klagte Jana Langer Bundeskanzlerin Angela Merkel an: "Über eine Million Pflegekräfte leiden in Ihrem Land, das Sie regieren." Langer hatte wie viele ihrer Kollegen große Hoffnungen in die Gesundheitsreform gesetzt, doch diese wurden jäh enttäuscht. Das Ergebnis sei ein Desaster, hatte Langer damals n-tv.de gesagt.

In einem Stollen in Frankreich entdeckte ein Belgier Anfang des Jahres ein regelrechtes Auto-Grab.

In einem Stollen in Frankreich entdeckte ein Belgier Anfang des Jahres ein regelrechtes Auto-Grab.

(Foto: flickr/Vincent Michel)

Einen Schatz aus einer anderen Zeit entdeckte ein Belgier, als er in einem verlassenen Stollen ein paar Fotos schießen wollte. Unter der Erde standen Dutzende Oldtimer. Die meisten von ihnen waren Modelle aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Hier lesen Sie die ausführliche Geschichte.

Anfang März staunte die Welt über ein Bordell in Barcelona, in dem die Männer ausschließlich Liebesdienerinnen aus Kunststoff erwarten. Kein Scherz. Insgesamt vier Gummi-Gespielinnen stehen dort für ein Schäferstündchen zur Wahl: die vollbusige Europäerin Katy, die dunkelhäutige Afrikanerin Leiza, die asiatische Lolita Lily und das japanische Manga-Mädchen Aki.

Ebenfalls für reichlich Gesprächsstoff sorgten vermeintlich rote Erdbeeren. Die optische Illusion zeigte einmal mehr auf eindrucksvolle Weise die Fähigkeit des Gehirns, Farbunterschiede automatisch anzugleichen. Diese Eigenschaft führte bereits vor zwei Jahren bei "The Dress" zu kontroversen Meinungen. Damals ging es um die Frage, ob das Kleid blau-schwarz oder weiß-gold ist. In Büros auf der ganzen Welt sahen sich Menschen an und fragten einander: "Hä? Bist du bescheuert? Oder einfach nur farbenblind?"

Mogli-Mädchen, Schlangentod, Bungeesprung

Ein grausamer Fund ging Ende März durch die Medien. Ein vermisster Erntearbeiter wurde tot im Bauch einer vier Meter langen Python gefunden. Das Tier war aufgrund seiner seltsamen Ausbuchtungen von den Dorfbewohnern entdeckt worden, wie es träge auf dem Boden lag. Der Mann war noch bekleidet und hatte sogar noch seine Gummistiefel an.

Inzwischen lebt das "Mogli-Mädchen" in einem Pflegeheim.

Inzwischen lebt das "Mogli-Mädchen" in einem Pflegeheim.

(Foto: imago/Hindustan Times)

Im April klang die Geschichte eines bei einer Affenhorde gefundenen Mädchens zunächst wie ein Abenteuer aus einem Literaturklassiker. Am Ende hatte die Wahrheit über das "Mogli-Mädchen" nichts Märchenhaftes, erzählte aber viel über die indische Gesellschaft.

Im Mai kam es zu einem Unglück, das eine junge Bungeespringerin nie wieder vergessen und viele andere Menschen wohl davon abhalten wird, sich kopfüber an einem Seil in die Tiefe zu stürzen. Denn anstatt wie geplant kurz vor dem Boden mit dem Seil zurückzupendeln, prallte die junge Frau in dem flachen Flussbett auf.

Flugzeug-Sex, U-Boot-Krimi und Linda W.

Im Juni schaffte es eine Story an die Spitze, bei dem ein Ryanair-Fremdgänger und eine Blondine die Hauptrollen spielen. Das britische Pärchen hatte in einem ausgebuchten Ferienflieger vor den Augen der anderen Passagiere irgendwas zwischen erotischem Flirt und richtigem Sex. Der Spaß über den Wolken sorgte für reichlich Wirbel.

Im Juli wurde Linda W. weltbekannt. Medien aus aller Welt berichteten von der Verhaftung der deutschen IS-Anhängerin in Mossul. Irakische Sicherheitskräfte führten die 16-Jährige unter lautem Beifall ab. Die Szene wurde zum Symbol des untergehenden Kalifats. Inzwischen will Linda W. nur noch heim.

Im August sorgten ein gesunkenes U-Boot, ein schillernder Erfinder und eine zerstückelte Frauenleiche für Entsetzen. Was nach einem Krimi klingt, ist für die dänische Polizei ein realer Fall. Seit Monaten zieht sich die Schlinge um Peter Madsen fester. Der U-Boot-Bauer soll die schwedische Journalistin Kim Wall ermordet haben. Hier, hier und hier lesen Sie mehr über den verworrenen Kriminalfall.

Gaffer, Ex-Hure und O.J. Simpson

Gaffer hatten 2017 Hochsaison. Immer wieder sorgten absurde Geschichten über besonders schaulustige Menschen für ungläubige Blicke. Im September kam es dann in Heidenheim zum vorläufigen Tiefpunkt: Ein Motorradfahrer lag schwerstverletzt auf der Straße. Noch vor den Rettungskräften erreichte ein Radfahrer den Unfallort. Statt dem Verunglückten zu helfen, filmte er ihn. Kurz darauf starb das Unfallopfer.

Ebenfalls im September kam Ilan Stephanis Buch "Lieb und teuer" in den Handel. Darin schreibt die Ex-Prostituierte, was sie in ihrer Zeit im Puff über das Leben gelernt hat. Wir haben mit ihr gesprochen und erfahren, warum der Alltag im Bordell viel über den Zustand der Gesellschaft aussagt, das männliche sexuelle Elend tief verdrängt wird und wir bezahlten Sex sehr ernst nehmen sollten. Hier lesen Sie das ganze Interview: "Die Einzige, die keine Hure ist, bist du".

Im Oktober verließ O.J. Simpson das Gefängnis, in dem er über neun Jahre als Häftling Nummer 1027820 verbracht hatte. Drei Monate zuvor feierte er seinen 70. Geburtstag. Hier lesen Sie mehr über "Sportidol und vielleicht Mörder".

Fettklops und Santa Claus

Anfang November vermeldete London einen ungewöhnlichen Erfolg: Der riesige Fettklops (250 Meter lang und so schwer wie ein Blauwal), der seit Wochen die Kanalisation im Londoner Stadtteil Whitechapel verstopft hatte, war nach knapp acht Wochen besiegt.

Ende November gab Lee So Yeon der BBC ein Interview und packte über ihr Leben in Nordkoreas Armee aus. Zusammen mit zwei Dutzend anderen Soldatinnen hauste sie zehn Jahre lang in einem Schlafsaal, in dem es bestialisch stank. Ihr Dienst in der viertgrößten Armee der Welt war geprägt von Leid und Entbehrungen, von Hunger und Drill.

Im Dezember amüsierte ein Sechsjähriger mit einem Brief an den Weihnachtsmann. Darin geht es nicht um Spielzeug, Schokolade oder gute Noten, sondern um eine sachliche Darstellung seiner Sichtweise auf den Mann mit dem roten Anzug und dem Rauschebart. "Dein Leben ist leer", schrieb der Junge und klagte: "Du hast keine Ahnung, welche Schwierigkeiten ich in meinem Leben habe."

Viele der Geschichten, die Sie im abgelaufenen Jahr im Ressort Panorama immer wieder zum Lesen reizten, handeln - Achtung Überraschung! - von der schönsten Nebensache der Welt. Besonders die vielen Berichte über Lehrerinnen, die im Gefängnis landeten, weil sie ihre minderjährigen Schüler verführten, stießen auf großes Interesse. Hier, hier und hier finden Sie ausgewählte Beispiele.

Quelle: ntv.de

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