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Nächste Runde im Djokovic-Streit Tennis-Boss feiert "unglaubliche Arbeit"

Es kriselt weiter zwischen Djokovic, hier nach seinem Gewinn der Australian Open 2021, und Australien.

Es kriselt weiter zwischen Djokovic, hier nach seinem Gewinn der Australian Open 2021, und Australien.

(Foto: imago images/Schreyer)

Tennis-Ass Novak Djokovic befindet sich immer noch in einem Abschiebehotel in Melbourne. Die Bedingungen sind schlecht. Am Montag könnte es eine Entscheidung über seine Teilnahme an den Australian Open geben. Bis dahin spricht sich der australische Verband schon einmal von jeder Mitschuld frei.

In der Einreise-Affäre um Grand-Slam-Rekordgewinner Novak Djokovic betrachtet sich der australische Tennisverband als unschuldig. In einem internen Video, das der Zeitung "Sunday Herald Sun" zugespielt wurde, rühmte der Chef von Tennis Australia, Craig Tiley, die "unglaublichen Arbeit" seines Teams bei der Behandlung der Angelegenheit.

"Es wird viel mit dem Finger auf andere gezeigt und es werden viele Schuldzuweisungen gemacht, aber ich kann Ihnen versichern, dass unser Team unglaubliche Arbeit geleistet hat", sagte Tiley vor laufender Kamera. Weiter erklärte er, die Organisation habe sich entschieden, das Thema wegen Djokovics Klage nicht öffentlich anzusprechen. Tiley sagte, sein Team habe "alles getan, was es tun konnte, gemäß den Anweisungen, die es erhalten hat."

Tennis Australia wurde zuvor beschuldigt, die Spieler durch ein in den australischen Medien veröffentlichtes Memo in die Irre geführt zu haben, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass eine kürzlich erfolgte Infektion ein Grund für eine vorübergehende medizinische Befreiung von der Impfung sei. Der 34-jährige Serbe Djokovic, ein Impfskeptiker, prahlte vor seinem Abflug nach Melbourne in den sozialen Medien damit, dass ihm eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden sei, was nach allgemeiner Auffassung darauf zurückzuführen ist, dass er kürzlich mit dem Virus infiziert wurde.

Widrige Bedingungen im Park Hotel

Djokovic steckt seit seiner Landung am Mittwoch aber in einem Quarantäne-Hotel fest, die australischen Behörden verweigern ihm wegen offenbar fehlerhafter Dokumente die Einreise. Am Montag soll ein Gericht entscheiden. Djokovic will bei den Australian Open (ab 17. Januar) zu seiner Titelverteidigung antreten. Doppelspezialistin Renata Voracova, die das gleiche Schicksal wie der Superstar teilt, richtete über die Bedingungen im Park Hotel in Melbourne gegenüber tschechischen Medien aus: "Sie bringen mir Essen und es gibt eine Wache auf dem Flur. Man muss sich melden, alles ist rationiert. Ich fühle mich ein bisschen wie im Gefängnis."

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Djokovic habe um Zugang zu einem eigenen Koch und einem privaten Tennisplatz gebeten, um seine Vorbereitung auf die Australian Open fortzusetzen, berichteten australische Medien. Doch diese Wünsche seien ihm von den Einreisebehörden verweigert worden. Keine Spezialbehandlung für den Tennisstar. Auch sein Angebot, sich bis zur Entscheidung am Montag in einem angemieteten Haus mit Trainingsmöglichkeiten mit privatem Sicherheitsdienst zu begeben, wurde demnach ausgeschlagen.

Respektbekundungen erhielt Djokovic vom australischen Tennis-Rüpel Nick Kyrgios. "Wenn er bei den Australian Open spielen darf, wird er kaum zu stoppen sein. Ich schätze, er wird stinksauer sein", sagte Kyrgios am Rande eines Vorbereitungsturniers in Sydney: "Man wird kein so großer Champion, wenn man nicht in der Lage ist, solche Widrigkeiten zu überwinden. Ich bin mir sicher, dass er schon viel schwierigere Zeiten überstanden hat, als noch ein paar Tage länger in Hotelzimmern zu verbringen."

Quelle: ntv.de, sue/sid

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