Nicht nur für ein Jahr Mercedes will Weltmeister Hamilton halten
26.06.2021, 09:48 Uhr
Mercedes-Boss Toto Wolff würde Lewis Hamilton gerne für mindestens zwei weitere Jahre feiern sehen.
(Foto: imago images/HochZwei)
In diesem Jahr unterschrieb Weltmeister Lewis Hamilton erst im Februar und nur für ein Jahr. Jetzt soll es anders laufen: Mercedes-Boss Toto Wolff hat die Verhandlungen über einen längerfristigen Vertrag ab 2022 aufgenommen.
Das Formel-1-Team Mercedes will den zum Saisonende auslaufenden Vertrag mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton verlängern. Man befinde sich in Verhandlungen, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vor dem Großen Preis der Steiermark am Sonntag (15.00 Uhr im ntv-Liveticker). Der Österreicher kündigte an, die Fahrer künftig längerfristig an den Rennstall binden zu wollen. "Wir machen keine Einjahresverträge mehr und auch keine Verträge, die wir erst einen Monat vor Saisonanfang unterschreiben", sagte Wolf.
Der Brite Hamilton hatte erst im Februar bei Mercedes verlängert. "Im letzten Jahr war es kaum anders möglich. Wir hatten beide Corona, als wir verhandeln wollten, dann waren die Weihnachtsferien, und dann ist es einfach in den Jänner gerutscht. Wir haben zwar ein gutes Verhältnis, dass wir das jederzeit machen können, aber jetzt haben wir früher begonnen", sagte Wolff.
Der Vertrag soll mindestens zwei Jahre laufen
Für den 36-jährigen Hamilton wird es nach Wolffs Ansicht nicht um den letzten Fahrervertrag mit einer anschließenden Rolle bei Mercedes nach der Karriere gehen. "Nein, das ist zu weit weg. Es geht nur ums Rennfahren jetzt. Und es geht um die nächsten Jahre - nicht um ein Jahr, nicht um fünf. Irgendwo dazwischen", sagte Wolff (49). Hamilton war zur Saison 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher zu den Silberpfeilen gekommen.
Sollten sich Mercedes und Hamilton auf einen neuen Vertrag einigen, wird der Brite in der kommenden Saison wohl einen neuen Team-Kollegen an die Seite gestellt bekommen. Der Druck auf Valtteri Bottas, der lange als perfekter Wingman für den Weltmeister galt, ist in den vergangenen Wochen gestiegen. Zuletzt war darüber spekuliert worden, ob er in der kommenden Saison vom derzeitgen Williams-Fahrer George Russell abgelöst wird. Der 23-Jährige gilt als eines der größten Talente im Motorsport. Von Mercedes gibt es dazu noch keine Bestätigung.
Wie Michael Schumacher hat Hamilton sieben WM-Titel erfahren, sechs davon in den vergangenen sieben Jahren. Nach 7 von 23 Rennen der aktuellen Saison liegt der Brite zwölf Punkte hinter dem Niederländer Max Verstappen. Nach zwei Rennen in Spielberg geht es für den Formel-1-Zirkus Mitte Juli nach Silverstone zum Großen Preis von Großbritannien. Trotz der sich ausbreitenden Delta-Variante hatte die britische Regierung in der vergangenen Woche die notwendigen Genehmigungen für die Rückkehr der Zuschauer erteilt.
"Fans nicht für einen Testlauf verwenden"
Das Rennen in Silverstone soll vor bis zu 140.000 Zuschauern ausgetragen werden. Damit wäre der WM-Lauf am 18. Juli das meistbesuchte Sportereignis in Großbritannien seit dem Beginn der Corona-Pandemie. Hamilton sieht das kritisch. "Ich freue mich, die Fans wiederzusehen, gerade die britischen", sagte Hamilton als Reaktion auf die Ankündigung, "aber ich schaue auch Nachrichten, ich weiß, dass die Fallzahlen steigen, also mache ich mir auch Sorgen um die Leute."
Er wolle es nicht zu sehr "ins Negative drehen", aber "es wirkt ein bisschen vorschnell auf mich". Man solle eher "vorsichtig aufbauen, statt gleich voll reinzugehen", so Hamilton. Den Ansatz, "unsere britischen Fans für einen Testlauf zu verwenden", verstehe er nicht.
Quelle: ntv.de, sue/dpa