Die Formel-1-Lehren aus Katar Rivale wittert Betrug bei Hamiltons Mercedes
22.11.2021, 07:02 Uhr
Der klare Sieger.
(Foto: imago images/Motorsport Images)
Lewis Hamilton ist schnell, überragend schnell sogar. Beim Großen Preis von Katar ist der Sieg des Serien-Weltmeisters nie gefährdet. Er setzt damit den WM-Führenden Max Verstappen mächtig unter Druck. Dessen Red-Bull-Team sieht sich gar betrogen. Glücklich und etwas vorlaut ist der Dritte auf dem Podest.
Pünktlich in Topform:
Lewis Hamilton kann voller Selbstbewusstsein in das Saisonfinale gehen. Zwei Siege nacheinander kommen genau zum richtigen Zeitpunkt. Nach seiner Wahnsinnsfahrt in Brasilien war der Erfolg in Katar nie gefährdet. Hamilton kontrollierte die Spitze wie zu besten Zeiten auch dank des perfekt abgestimmten Wagens. "Ich bin sehr positiv vor den nächsten Rennen. Sie sollten unserem Auto liegen", sagte der 36 Jahre alte Brite glücklich. Wenn er Max Verstappen noch überholt, wäre er mit dann acht Titeln künftig alleiniger Rekordweltmeister und hätte Michael Schumacher übertrumpft.
Plötzlich wieder hinten:
Max Verstappen fehlte in seinem Red Bull die Geschwindigkeit, um mit dem Super-Mercedes von Hamilton mithalten zu können. Selbst ohne Startplatzstrafe wäre es für den 24-Jährigen aus den Niederlanden im Emirat ziemlich sicher kaum möglich gewesen, mit dem Titelverteidiger an der Spitze lange auf Augenhöhe zu liegen. Während Mercedes das Auto kontinuierlich verbesserte, schaffte Red Bull dieses Mal kein perfektes Setup des Boliden und schwächelte. "Wir wollen stärker zurückkommen in Saudi-Arabien und dann sehen, was in Abu Dhabi noch möglich ist", sagte Verstappen. Seine Hoffnung: Die neue Strecke in Saudi-Arabien und die umgebaute in den Emiraten liegen Red Bull wieder etwas besser.
Jetzt sogar Betrugsverdacht beim Rivalen:
Der Verdacht fährt immer mit, das war bereits früh in der Saison der Fall. Mercedes warf Red Bull einen illegalen Heckflügel vor, mittlerweile aber ist der schwarze Silberpfeil wieder das schnellere Auto - und die Gegenseite wittert Betrug. Eine "nicht normale Geschwindigkeit auf den Geraden" sieht Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei Mercedes, "und das angeblich ohne Änderung". Der Brite wiederholt diese Andeutungen immer wieder, unterfüttern kann er sie allerdings nicht. Und das wirft momentan kein gutes Licht auf sein Team.
Der Altmeister kann's noch:
Fernando Alonso hält sich für den besten Fahrer der Formel 1. Das ist nicht völlig ungewöhnlich in der Königsklasse, das Auto macht hier nun einmal den entscheidenden Unterschied, und viele Fahrer sehen das so: "Säße ich nur im richtigen Auto, dann wäre ich Weltmeister." Alonso, zweimal schon Champion (2005 und 2006), hatte am Sonntag endlich mal wieder ein Auto für schöne Momente. Platz drei, sein erstes Podium seit 2014, und so ein bisschen träumt der Spanier schon wieder von Größerem. Im kommenden Jahr gibt es komplett neue Wagen, sein Alpine-Team, das eigentlich das Renault-Werksteam ist, soll dann wieder vorne mitspielen. "Und wenn wir in diese Situation kommen, dann fühle ich mich stark genug", sagt der 40-Jährige.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid