Fußball

Sieg vor Gericht, Sperre gekürzt Chelsea darf wieder bei Transfers zuschlagen

Frank Lampard wird sich im Winter wohl den ein oder anderen Spieler aussuchen können.

Frank Lampard wird sich im Winter wohl den ein oder anderen Spieler aussuchen können.

(Foto: imago images/PRiME Media Images)

Im Sommer muss der FC Chelsea zugucken, wie andere Klubs Spieler ein- und verkaufen - der Premier-League-Klub ist wegen des Verstoßes gegen Transfer-Regeln gesperrt. Nun hebt der Internationale Sportgerichtshof die Sperre vorzeitig auf. Das könnte Auswirkungen auf Borussia Dortmund haben.

Erfolg für den FC Chelsea: Der Internationale Sportgerichtshof Cas hat die Transfersperre für den sechsmaligen englischen Fußball-Meister reduziert. Somit können die Blues in der kommenden Transferperiode im Januar wieder Spieler verpflichten. Die vom Fußball-Weltverband Fifa verhängten Strafen wurden im Berufungsverfahren reduziert, wie das höchste Sportschiedsgericht in Lausanne mitteilte. "Das ist ein positives Ergebnis für uns. Aus fußballerischer Perspektive freue ich mich darüber", sagte Trainer Frank Lampard: "Es ist aus meiner Sicht eine gute Sache, um den Klub voranzubringen."

Die Fifa hatte im vergangenen Februar Chelsea mit einer Transfersperre von einem Jahr und somit zwei Transferperioden belegt, da der Premier-League-Klub aus London gegen Transferregeln bei Jugendspielern verstoßen hatte. Laut der britischen "Sun" waren insgesamt 29 Nachwuchskicker des Klubs betroffen. Chelsea musste zudem 500.000 Euro Strafe zahlen. Ein Einspruch war von der Fifa abgewiesen worden, sodass Chelsea den Gang vor den Cas antrat. Der Klub hatte die Vorwürfe immer wieder bestritten: "Der FC Chelsea widerspricht den Feststellungen der Fifa-Berufungskommission kategorisch. Der Klub hat in Übereinstimmung mit den einschlägigen Vorschriften gehandelt."

Im Berufungsprozess entschied der Cas nun, dass die Sperre auf eine Transferperiode reduziert wird. Diese hat der Klub im Sommer verbüßt. Auch die Geldstrafe wurde um die Hälfte reduziert. Das mildere Urteil begründete der Internationale Sportgerichtshof damit, dass der FC Chelsea nur in etwa einem Drittel der von der Fifa beanstandeten Fälle gegen Transferregeln verstoßen hätte.

Nachwuchs nutzt seine Chancen

Wegen der Sperre hatte Chelsea im Sommer nicht auf den Abgang des belgischen Superstars Eden Hazard reagieren können, der zu Real Madrid gewechselt war. Aber auch ohne Transfers war es dem Klub in dieser Saison bislang nicht schlecht ergangen. Zwar ist der Tabellenführer FC Liverpool (43 Punkte) bereits weit enteilt, aber der FC Chelsea steht nach 15 Spieltagen auf Platz vier der Tabelle (29) und hat nur drei Punkte Rückstand auf den Dritten, Manchester City (32).

Lampard hatte die neuen Spieler stattdessen aus der eigenen Jugend dazugeholt und damit zahlreichen Nachwuchsspielern die Chance gegeben, sich in der Premier League zu beweisen - mit Erfolg: Tammy Abraham ist derzeit mit zwölf Treffern der erfolgreichste Torschütze des Teams. Callum Hudson-Odoi hat sich so in den Blickpunkt gespielt, dass der Klub Angebote aus ganz Europa hat. Auch der FC Bayern wollte den 19-Jährigen gern verpflichten, doch das scheiterte. Stattdessen verlängerte der Linksaußen bei den Londonern bis 2024.  Zahlreiche weitere Spieler sind zu Hoffnungsträgern, nicht nur beim FC Chelsea sondern auch in der englischen Nationalmannschaft gereift.

Obwohl der Kurs also erfolgreich ist, will die Vereinsführung nun auf dem Winter-Transfermarkt ordentlich einkaufen. Die "Sport Bild" berichtet von einem Transfervolumen von insgesamt fast 180 Millionen Euro. Vor allem Riesentalent Jadon Sancho soll von Borussia Dortmund losgeeist werden, der BVB will ihn eigentlich gar nicht verkaufen. Da aber einige Klubs offenbar bereit sind, mehr als 100 Millionen Euro zu bieten, dürfte man darüber beim BVB noch einmal nachdenken. Zudem sollen Berichten zufolge Moussa Dembélé von Olympique Lyon und Linksverteidiger Ben Chilwell vom überraschenden Tabellenzweiten Leicester City verpflichtet werden.

An diesem Samstag (13.30 Uhr) spielt der FC Chelsea beim FC Everton, der derzeit auf Rang 18 und damit auf einem Abstiegsplatz rangiert. Aufgrund des Torverhältnisses wird das Team von Frank Lampard den Konkurrenten Manchester City nicht von Platz drei verdrängen können. Die Tabellenkonstellation ergibt aber auch, dass die Wolverhampton Wanderers nicht auf Rang vier vorrücken können.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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